Die Würzburger Florettfechterin Leonie Ebert (24) hat sich am vergangenen Wochenende beim Weltcup im serbischen Novi Sad kurz vor Schluss des Achtelfinals gegen Korea im Teamwettbewerb am Knie verletzt. Zu diesem Zeitpunkt bestand noch Hoffnung, dass sie sich bis zum nächsten Weltcup Mitte Januar, der wichtig für die Qualifikation für die Olympischen Sommerspiele 2024 in Paris ist, wieder erholen würde. Noch vor dem Teamwettbewerb hatte sich Ebert mit einer starken Leistung und Platz drei im Einzel erfolgreich zurückgemeldet.
Doch nach der Diagnose macht sich nun Ernüchterung breit: Bei Ebert ist das Kreuzband gerissen. Ob sie bis zum Sommer wieder genesen sein wird, ist fraglich. Trotzdem bleibt ihr die Möglichkeit, sich mit dem Team für Paris zu qualifizieren. "Ich glaube daran, rechtzeitig wieder auf der Planche zu stehen", schrieb die ehemalige Europameisterin am Donnerstagnachmittag bei Instagram.
Eberts Olympia Teilnahme hängt jetzt von ihrem Team ab
Um in Paris zu starten, müssten die deutschen Fechterinnen zum Stichtag am 1. April 2024 das beste europäische Team in der Weltrangliste nach Italien (Erster) und Frankreich (Dritter) sein. Denn jeder Kontinent darf sein bestes Team nach Paris schicken. Unabhängig davon sind die vier besten Teams automatisch qualifiziert und stehen wegen des Vorsprungs in der Weltrangliste auch schon fest. Deutschland ist als Weltranglistensiebter als nächster europäischer Kandidat an der Reihe und muss diese Position noch bei zwei Weltcups verteidigen. Die Qualifikation scheint also realistisch.
Polen und Ungarn befinden sich aber in Lauerstellung. Es bleibt abzuwarten, wie sich das Team ohne Leonie Ebert schlägt, die gemeinsam mit der ehemaligen Würzburgerin Anne Sauer zu den besten Fechterinnen der deutschen Mannschaft gehört. Auch wenn sich das deutsche Team qualifizieren sollte, ist die Teilnahme von Ebert keineswegs gewiss – letztendlich entscheidet der Verband darüber, wen er zu den Olympischen Spielen schickt.