
Der SV Würzburg 05 könnte schon bald den Status als deutscher Bundesstützpunkt im Freiwasserschwimmen verlieren. Das meldete der Bayerische Rundfunk (BR) am Dienstagabend und zitiert aus aus einer Stellungnahme des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB): "Der DOSB unterstützt die Bemühungen des Deutschen Schwimmverbands, den Bundesstützpunkt Freiwasser zeitnah an einen anderen Standort zu verlegen."
Beim SV 05 weiß man noch nichts von einer Verlegung
Beim Würzburger Schwimmverein zeigt man sich von dieser Neuigkeit überrascht. "Ich habe davon keine Kenntnis", antwortete SV-05-Präsident Thomas Lurz kurz und knapp auf eine Anfrage dieser Redaktion am Dienstagsabend. Dabei war über die Zukunft des im Würzburger Wolfgang-Adami-Bad beheimateten Stützpunkts schon länger spekuliert worden, nachdem Missbrauchsvorwüfe gegen Ex-Bundestrainer Stefan Lurz bekannt geworden waren und dieser im Frühjahr 2022 zu einer Bewährungsstrafe wegen Missbrauchs einer Schutzbefohlenen verurteilt wurde. Dass Stefan Lurz trotzdem weiterhin im kaufmännischen Bereich beim Verein tätig war, hatte für viel Kritik gesorgt. In der vergangenen Woche hatte er diese Anstellung dann gekündigt.
Offenbar hat sich der Deutsche Schwimm-Verband (DSV) zuletzt in einem Brief an den DOSB gewandt, mit der Bitte die "Leistungspersonalstelle des Bundesstützpunkttrainers" in Würzburg in die eines "Bundestrainers Nachwuchs Freiwasserschwimmen" umzuwandeln, was nichts anderes bedeutet, als dem SV 05 den Status eines Bundesstützpunkts zu entziehen. Das berichtet der BR. SV-05-Präsident Thomas Lurz sagt auch zu diesem Umstand nur: "Davon habe ich keine Kenntnis." Von einem solchen Schreiben habe er nie gehört, so der ehemalige Weltklasse-Schwimmer.
Auch dazu, was die Aberkennung des Bundesstützpunkts für den SV 05 aus finanzieller Sicht bedeuten würde, will sich Thomas Lurz aktuell nicht äußern. Bislang profitieren die Würzburger von der Trainingstättenförderung des Bundes. Wie hoch diese aktuell ist, dazu machte auch der DOSB keine Angaben. Auch nicht dazu, wann der Wechsel des Stützpunkts an einen anderen Standort vollzogen wird und wohin. In Schwimmerkreisen fiel zuletzt oft der Name Magdeburg. Dort trainiert der momentan erfolgreichste deutsche Schwimmer Florian Wellbrock, der auch im Freiwasser Titel holt. Offiziell ist der Standort in Würzburg bis nach den Spielen 2024 gesichert.
Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version des Textes könnte der Eindruck entstanden sein, die Entscheidung über die Verlegung des Bundestützpunkts im Freiwasserschwimmen sei bereits gefallen. Dies ist nicht der Fall. Der Text wurde entsprechend geändert.
Hoffentich passiert das auch. Es ist eine Schande welches Bild dieser Verein schon mehrfach in der Öffentlichkeit abgegeben hat - NACH dem Missbrauchskandal. Man wird den Verdacht nicht los als stecken hier alle unter einer Decke. Nibelungentreue bis zum Untergang. Selbst junge Schwimmerinnen die selbst betroffen sein könnten blasen in das "Beschwichtigungshorn".
Es ist einfach nur beschämend was der Verein hier für ein Bild abgibt!
Wäre so etwas in einem Kindergarten passiert, haette man ihn dann im Büro weiter arbeiten lassen?NEIN
Mal ehrlich, ich glaube viele Eltern haben weggeschaut, sie hats ja nicht betroffen und es geht ja in erster Linie um den Erfolg ihres Kindes.
Da gibt's die drei Affen!
Wer sich jetzt aufregt, dessen Verhalten ist für mich einfach nur beschämend und der hat nichts verstanden, aber auch garnichts.
Ich bin Sportler vom Herzen und war auch Trainerin und daher ist das nur in Ordnung was die Konsequenz ist, war vorauszusehen.
Und ständig über die Mainpost herzuziehen, wir haben Pressefreiheit und sie hat geschrieben, was Sportler im TV öffentlich gemacht haben.
Gott sei Dank!
Kinder und Jugendliche davon profitiert haben .
Nachdem alle Moralapostel und Heckenschützen ihr Pulver verschossen haben , wird hoffentlich auch für den Verein wieder Ruhe einkehren .
Ich kann mich Albatros nur anschließen.
Leider wird man als Heckenschütze tituliert wenn man sexuellen Missbrauch thematisiert und verurteilt.
Für den Verein wird erst Ruhe einkehren wenn er sich klar positioniert und mit externer Hilfe das Thema angeht. Eine kurze allgemeine Entschuldigung bei Opfern von Missbrauch im Sport, die noch dazu dem öffentlichen Druck geschuldet ist, gibt ein schwaches Bild der Vorstandschaft, die die Stellungnahme unterschrieben hat, ab.
Krisenmanagement sieht anders aus.
Absolute Glanzleistung!
Unter Ihrer Rufschädigung haben jetzt in erster Linie die Sportler ( damit sind auch die weiblichen gemeind) zu leiden bzw. sind die Leidtragenden!
Die weiblichen sind die Leidtragenden? - ist das Ihr Ernst?
Jetzt, wo der Täter endlich weg ist.