Obwohl sein FV 04 Würzburg am Samstagnachmittag bei der 2:3 (2:2)-Niederlage bei der DJK Gebenbach zum fünften Mal in Folge in einem Spiel der Fußball-Bayernliga ohne Sieg geblieben war und nur noch knapp vor den Relegationsplätzen rangiert, war Trainer Harald Funsch hernach nicht einmal schlecht gelaunt. "Die Leistung war ansprechend", betonte Funsch und wies darauf hin, dass bei seinem Team "eine ganze Mannschaft" gefehlt habe und der Altersdurchschnitt der Elf, die beim Gast auf dem Platz stand, bei etwas über 20 Jahre gelegen war.
Dennoch sprach der Coach von einer gemischten Gefühlslage, was nicht allein an der bereits zuvor durchaus einkalkulierten Niederlage bei den Gastgebern aus der Oberpfalz lag, die vor einigen Wochen noch Relegation um den Regionalliga-Aufstieg gespielt hatten. "Es ist Ärger da, weil wir da etwas hätten mitnehmen können", machte der FV-Trainer klar. Denn die DJK Gebenbach befand sich nach einer Gelb-Roten Karte gegen Johannes Scherm ab der 69. Spielminute in Unterzahl und führte gerade einmal mit 3:2.
In dieser Konstellation brachten die Würzburger die DJK-Spieler und ihren Anhang gewaltig ins Schwitzen. In der Nachspielzeit hatten Tim Herbert und Julian Wild dicke Ausgleichschancen für die Nullvierer, scheiterten aber jeweils, so dass Gebenbach am Ende einen Zittersieg feiern durfte.
"Dennoch können wir viel für die nächsten Spiele mitnehmen", betonte Funsch und wies darauf hin, dass bei den Blauen eine Reihe von Akteuren auf dem Platz gestanden war, die vergangene Saison noch in der Jugend gespielt hatten. Einer von ihnen, nämlich Marius Haas, erzielte den zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich. Für den zweiten Würzburger Treffer, nämlich das 2:2 kurz vor der Pause, zeichnete mit Jan Krettek ein 20-Jähriger verantwortlich.
Positiv vermerkte Funsch, dass sein Team gegen einen erfahrenen Gegner mit körperlicher Robustheit dagegengehalten, es mutig nach vorne gespielt und Moral bewiesen habe, indem es nach einem Rückstand zweimal ausgeglichen habe.
Am Mittwoch gegen die Regensburger Reserve
Jenseits von allen positiven Ansätzen bei den jungen Spielern bleibt aber der Umstand, dass es mit dem derzeit dezimierten Kader in der Tabelle immer weiter bergab geht. Doch Funsch will in dieser Situation keinen Druck auf seine Spieler aufbauen: "Das ist eine Phase, durch die wir jetzt durchmüssen."
Die Punkte für den Klassenerhalt werde seine Mannschaft dann holen, wenn es personell wieder besser aussehe, so der 58-jährige Coach. Vielleicht aber steckt ja auch der Gedanke dahinter, dass seine junge Mannschaft möglicherweise dann am besten spielt, wenn sie unbeschwert aufs Feld gehen kann. So wie gerade in Gebenbach. Ob diese Herangehensweise Erfolge zeitigt, wird sich möglicherweise schon am Mittwoch, 6. September, weisen. Dann nämlich ist ab 18 Uhr die zweite Mannschaft des Drittligisten SSV Jahn Regensburg zu Gast an der Mainaustraße.
Würzburg: Koob – Gobbo, Zuljevic, N. Kuß, P. Obrusnik – Vierneisel (46. F. Hock), N. Hock – Krettek, Scherg, Haas (66. Herbert) – Wild.
Schiedsrichterin: Bachmann (Großwallstadt). Zuschauende: 220. Tore: 1:0 Fabian Vogl (10.), 1:1 Marius Haas (29.), 2:1 Emir Terakaj (35.), 2:2 Jan Krettek (39.), 3:2 Patrick Hofmann (66.). Gelb-Rot: Johannes Scherm (69., Gebenbach).
