
Nach Marco Baldi kann sich auch Liga-Präsident Alexander Reil Geisterspiele in der Basketball-Bundesliga vorstellen. „Weil wir uns auch in der Pflicht sehen gegenüber Fans und Sponsoren“, sagte der 54-Jährige im SWR-Interview. „Ich glaube, dass es für die Menschen allgemein sehr wichtig sein wird in einer so schwierigen Phase – auch wenn es nur zu Hause über Fernseher möglich ist – wieder Sportveranstaltungen miterleben zu können.“
Zuvor hatte bereits Alba Berlins Manager Baldi Geisterspiele als „nicht die schlechteste Lösung“ für eine mögliche Fortsetzung der Saison bezeichnet. Reil verwies auf Notfallpläne, „bei denen der Abschluss der Hauptrunde möglich wäre und möglicherweise auch eine modifizierte Art von Play-offs.“
Liebler sieht die Baskets personell gut aufgestellt
Die Fortsetzung zunächst bis 30. April unterbrochenen Spielzeit ist auch für Steffen Liebler nach wie vor eine – zumindest theoretische – Option: „So lange die Chance besteht, die Saison zu Ende zu bringen, versuchen das alle 17 Klubs gemeinsam mit der Liga zu erreichen. Wir sind für den Fall gewappnet und personell seitens der Spieler ganz gut aufgestellt“, so der Geschäftsführer von Basketball-Bundesligist s.Oliver Würzburg auf Nachfrage.
Im Gegensatz zu vielen anderen Konkurrenten sind mit den beiden US-Spielmachern Cameron Wells und Skyler Bowlin noch zwei Importspieler vor Ort. Mit dem US-Trio Jordan Hulls, Brekkott Chapman und Luke Fischer gibt es zudem Übereinkünfte, im Fall der Fälle wieder nach Würzburg zurückzukehren. Wie wahrscheinlich das aber ist angesichts der aktuellen Reisebeschränkungen und Quarantäne-Vorschriften? Liebler hat dazu wie auch zu Fortführung der Spielbetriebs eine klare Meinung: „Ich persönlich halte beides für ein ziemlich unrealistisches Szenario.“
Sollte die Spielzeit wegen der Corona-Krise abgebrochen werden, macht sich Liga-Präsident Reil vor allem um die nächste Saison Sorgen. „Weil wir ja jetzt überhaupt nicht wissen, ob ab Ende September ein normaler Spielbetrieb mit Zuschauern wieder möglich ist. Und dann glaube ich wird's noch viel schwieriger als jetzt zweieinhalb Monate zu überbrücken.“
(Mit Material von dpa)