
Obwohl sich das Team als Tabellenzweiter auf Kurs in Richtung Aufstiegsrunde befindet, hat der Handball-Drittligist Wölfe Würzburg seinen Trainer Johannes Heufelder mit sofortiger Wirkung freigestellt, der gleichzeitig auch das Amt des sportlichen Leiters ausgeübt hatte.
Die Trennung bestätigte Wölfe-Geschäftsführer Johannes Sendelbach im Gespräch mit dieser Redaktion. Vor dem Training am Dienstagabend wurden Heufelder und die Mannschaft von der Geschäftsführung über den Schritt informiert.
Diese Entscheidung wirkt auf den ersten Blick überraschend, hatte sich doch die Mannschaft nach einem durchwachsenen Saisonstart mit elf Siegen aus den letzten zwölf Spielen auf Platz zwei vorgearbeitet, der zur Teilnahme an der Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga berechtigt. Und das trotz erheblicher personeller Sorgen, die durch Verletzungen und Erkrankungen verursacht waren.
Dass die Gründe für die Trennung in einem belasteten Verhältnis zwischen dem Trainer und zumindest einzelnen Handballern der Mannschaft gelegen hätten, wollte Sendelbach explizit nicht bestätigen, begründete den Schritt aber so: "Wir fühlen uns verpflichtet, dafür etwas zu tun, den Kader perspektivisch zusammenzuhalten." Das ist so interpretierbar, dass zumindest einige im Kader – viele besitzen langfristige Verträge – unzufrieden gewesen seien.
Neuaufbau nach dem Zweitliga-Abstieg
Gleichwohl betonte Sendelbach: "Wir sind sehr dankbar, was Johannes Heufelder in den vergangenen eineinhalb Jahren geleistet hat." Der zuvor im Nachwuchs des Bundesligisten HC Erlangen tätigte Heufelder hatte sein Traineramt bei den Wölfen im Sommer 2023 angetreten und nach dem Zweitliga-Abstieg ein neues Team aufgebaut, das im Frühjahr 2024 die Aufstiegsrunde nur knapp verpasst hatte und jetzt Chancen auf eine Rückkehr ins Handball-Unterhaus besitzt.
Heufelder selbst, dessen Vertrag als Trainer und sportlicher Leiter nach dieser Saison ausläuft, war am Dienstagabend für telefonische Nachfragen dieser Redaktion nicht zu erreichen.
In den nächsten Tagen wollen die Wölfe einen Nachfolger vorstellen, der bereits an diesem Sonntag, 2. Februar, beim Heimspiel gegen HBW Balingen-Weilstetten II auf der Bank sitzen soll und schon am Donnerstag das Mannschaftstraining leiten könnte. Die Übungseinheit nach dem Paukenschlag am Dienstagabend gestaltete die Mannschaft um Kapitän Patrick Schmidt hingegen in Eigenregie.