In weniger als zwei Monaten beginnt die Fußball-Europameisterschaft 2024 in Deutschland. Mit dabei ist Rumänien, das Heimatland von Claudiu Bozesan, der bis Ende dieser Saison den Fußball-Bayernligisten TSV Abtswind trainiert. Rumänische Medien haben im Vorfeld des kontinentalen Turniers recherchiert und herausgefunden, dass der ehemalige Mittelfeldspieler von Poli Timișoara seit mehr als 30 Jahren in Würzburg lebt.
"Ja, sie haben mitbekommen, dass ich hier lebe. Vor einigen Wochen sind sie nach Würzburg gekommen und haben sich hier alles angeschaut", berichtet Bozesan über den Besuch der Reporter von Gazeta Sporturilor (GSP), einer vor 100 Jahren gegründeten rumänischen Sportzeitung, die in dieser Woche ein ausführliches Interview mit ihm veröffentlichte.
Ein Teil der großen Zeit des rumänischen Fußballs
Den Chefredakteur der GSP kenne er noch davon damals, sagt Bozesan, als er selbst ein Teil der großen Zeit des rumänischen Fußballs von Mitte der 1980er bis in die 1990er Jahre war, die mit den Namen von Gheorghe Hagi, Ionut Lupescu, Gheorghe Popescu und Florin Raducioiu sowie den rivalisieren Hauptstadtklubs Steaua und Dinamo verbunden ist.
Auch der rumänische Sportsender Digi Sport habe sich schon bei ihm angekündigt, verrät der 57-Jährige. "Je näher es auf das Turnier zugeht, wird wohl noch die eine oder andere Anfrage kommen", vermutet Bozesan. Nachdem er 1989 nach Deutschland gekommen war, spielte er beim FC 05 Schweinfurt in der zweiten Liga, beim SV Heidingsfeld, TSV Gerbrunn und vor allem bei den Würzburger Kickers, für die er auch lange Zeit als Trainer tätig war. Im Januar vor vier Jahren trat er beim TSV Abtswind seine erste Stelle fern des Dallenbergs an.
An diesem Samstag, 20. April, treten die Abtswinder in der Fußball-Bayernliga Nord auswärts beim punktgleichen ASV Cham an (16 Uhr). Und das arg ersatzgeschwächt, denn Bozesan kann elf Mann aufzählen, die definitiv oder wahrscheinlich fehlen werden.
Abtswind nur Außenseiter gegen das punktgleiche Cham
"Wir haben momentan eine gute Ausgangslage, aber mit 47 Punkten sind wir noch nicht ganz sicher durch. 50 Punkte müssen wir noch erreichen", sagt Bozesan vor dem Duell der beiden punktgleichen Tabellennachbarn. Cham ist Sechster, Abtswind Siebter. Den Gegner sieht Bozesan als "eine sehr erfahrene Mannschaft mit einer unglaublichen Qualität nach vorne". Aufgrund der personellen Lage sieht er seine Elf diesmal nur in der Außenseiterrolle.
Der TSV gewann in diesem Jahr bislang fünf von acht Partien und holte 16 Punkte, Cham ging aus sieben Spielen dreimal als Sieger hervor (11 Punkte). Siebenmal standen sich beide Klubs in der Fußball-Bayernliga bislang gegenüber, die Abtswinder gewannen vier, die Chamer drei Partien. Das Hinspiel verlor der TSV mit 1:2 durch ein spätes Gegentor in der Nachspielzeit.