An diesem Samstag, 25. Mai, ist der bundesweite "Finaltag der Amateure". In den meisten Landesverbänden finden, zu verschiedenen Anstoßzeiten, die Verbandspokal-Endspiele statt. Am Abend steigt das DFB-Pokal-Finale in Berlin. Ein Tag voller Entscheidungen.
Diese wird es am Samstag auch in der Bayernliga-Relegation geben. Zwangsläufig, weil die Rückspiele angesetzt sind. Aber auch, weil sich in den Hinspielen keine der Mannschaften einen entscheidenden Vorteil erspielen konnte. Der TSV Großbardorf gewann zwar zu Hause gegen den FC Coburg mit 2:1, muss aber nun auswärts beim Bayernliga-16. antreten. "Wir haben jetzt einen kleinen Vorsprung, und Coburg muss uns erst einmal schlagen. Dennoch erwarte ich noch ein ganz schweres und enges Spiel", erklärte TSV-Co-Trainer Markus Bach.
Das Hinspiel-Ergebnis lässt alle Möglichkeiten offen
Keinen Sieger gab es im ersten Duell zwischen dem TSV Buch und dem Würzburger FV. Die Partie endete vor 727 Zuschauerinnen und Zuschauern am Bucher Wegfeld torlos, was ebenfalls alle Optionen für das Rückspiel offen lässt. Anstoß an der Mainaustraße ist um 14 Uhr, worauf sich alle Beteiligten am Mittwoch neu verständigt hatten.
Für den Zweiten der Landesliga Nordost und den Bayernliga-17. war das 0:0 ein dem Spielverlauf angepasstes Ergebnis, da beide Seiten zumindest einige Torchancen hatten, doch beiderseits entweder im Abschluss nicht zielstrebig genug waren oder ihren Meister in der gegnerischen Nummer eins fanden. Erst parierte TSV-Schlussmann Patrick Bogner gegen Dennie Michel (55.) und Mohamed Conte (64.), dann verhinderte FV-Torhüter André Koob auf der Gegenseite in der Schlussphase gegen Oliver Lahr (80., 83.) zweimal ein Gegentor.
Es kommt weniger auf Taktik, mehr auf Haltung an
"Das Ergebnis geht in Ordnung. Die Jungs sind vor einer solchen Partie natürlich nervöser, das kannst du auch gar nicht groß beeinflussen. Wir haben einige Fehler gemacht, die wir ansonsten sicherlich nicht machen würden. Ein solches Spiel wird nicht zwingend durch Taktik entschieden, sondern durch die Haltung jedes Einzelnen zur Aufgabe", fasste FV-Trainer Philipp Eckart die ersten insgesamt 93 Minuten zusammen. Und die Haltung jedenfalls stimmte im Hinspiel: Die Nullvierer kämpften, gingen Extrameter, scheuten Zweikämpfe nicht.
Beide Mannschaften agierten, der Bedeutung der Partie entsprechend und um beim Rückspiel noch alle Möglichkeiten offen zu haben, verhalten, waren darauf bedacht, Fehler zu vermeiden und nicht allzu stürmisch nach vorne zu agieren. "Ich hatte auch nicht damit gerechnet, dass Buch hier mit Hurra nach vorne spielt", erklärte Eckart. "Wir hatten auch unsere Momente, ohne dass wir überragend gespielt haben. Aber das müssen wir gar nicht, sondern wir müssen eine Runde weiterkommen, nur darum geht es."
Fortsetzung des Abnutzungskampfes mit Heimvorteil
Für den FV gilt es nun, seinen Heimvorteil für sich zu nutzen, sich von dieser besonderen Heimspiel-Atmosphäre an der Mainaustraße vor einer sicherlich großen Kulisse, die mehrheitlich die Blauen unterstützt, berauschen und tragen zu lassen. Die Elf, die für die Blauen auf dem Platz steht, kann davon ausgehen, dass jeder entschlossen geführte Zweikampf, jeder kompromisslos verteidigte Ball, jeder Sprint, der in den Waden zieht, und jede Aktion, die darauf abzielt, ein Tor zu schießen, mit Applaus und Anfeuerungen quittiert wird.
Nervosität sollte dann kein Faktor mehr sein, denn inzwischen ist dieser Gegner hinlänglich bekannt. "Sie sind schwierig zu verteidigen, da sie fast jeden Ball diagonal schlagen. Deshalb kannst du sie kaum anlaufen, denn sie wollen das gar nicht ausspielen. Bei einem Ballgewinn bist du so tief in der eigenen Hälfte und musst bis zum gegnerischen Tor noch eine lange Strecke zurücklegen", weist Eckart auf die Besonderheiten des Bucher Spiels hin.
Personell geht der FV wohl in unveränderter Besetzung ins Rückspiel. "Wichtig ist, wie wir diese Partie angehen", betont Eckart. "Die Relegation ist ein Abnutzungskampf. Es geht in jedem Spiel darum, wie sehr jeder bereit ist, sich dafür aufzuopfern."