Das Toto-Pokalspiel zwischen dem Fußball-Drittligisten FC Würzburger Kickers und dem Regionalligisten FC 05 Schweinfurt wird vorerst nicht stattfinden. Das für diesen Samstag angesetzte Viertelfinale ist vom Bayerischen Fußball-Verband offiziell abgesagt worden. Wie die Kickers und der FC 05 in einer Pressemitteilung bekannt gegeben haben, hätten sich beide Klubs auf eine Verlegung geeinigt. "Wäre eine Verlegung nicht möglich gewesen, hätte das Pokal-Viertelfinale aufgrund der aktuellen Entwicklung der Corona-Situation als Geisterspiel stattfinden sollen", heißt es. Bereits das Drittligaspiel der Rothosen gegen Eintracht Braunschweig, das für vergangenen Montag angesetzt gewesen war, fand nicht statt.
Nach aktuellem Stand hatten die Kickers zwar signalisiert, dass sie am Samstag trotz der Corona-Fälle im Kader eine wettbewerbsfähige Mannschaft hätten stellen können; allerdings wäre bei weiteren Fällen eine kurzfristige Absage im Raum gestanden. Dieses Risiko war wiederum den Schweinfurtern aus wirtschaftlichen Gründen zu hoch.. Denn sie waren im Vorfeld des als Hochsicherheitsspiels eingestuften Derbys von Seiten der Polizei und der Stadt erwartungsgemäß mit hohen Auflagen konfrontiert worden. FC-05-Boss Markus Wolf benennt die Kosten "für Vereinzelungsanlagen an den Eingängen, Ordner- und Sicherheitskonzept sowie Shuttle-Busse für die Gäste-Fans auf insgesamt 50000 Euro". Ein nicht unerheblicher Teil wäre vertragsgemäß bereits im Vorfeld fällig geworden.
Fünfter Corona-Fall bei Kickers bestätigt
Der fünfte Corona-Fall im Kickers-Kader hat sich inzwischen bestätigt. Während des vergangenen Wochenendes war bereits bei vier Würzburger Spielern das Virus festgestellt worden. Am Montag fiel dann bei einem weiteren Akteur ein Schnelltest positiv aus. Ein genauerer PCR-Test bestätigte die erste Diagnose. Dass weitere fünf Rothosen-Spieler am Montag wegen Erkältungssymptomen krank geschrieben waren, führte zur Absage des Drittliga-Spiels gegen Eintracht Braunschweig.
Inzwischen hat sich die Personallage zwar verbessert, doch nach wie vor gibt es viele Unsicherheiten. So absolvierte der gesamte Kickers-Kader am Mittwoch erneut einen PCR-Test, um weitere Infektionen in der Mannschaft auszuschließen. Weitere Fälle hätten in jedem Fall zu einer kurzfristigen Absage der Pokalpartie geführt. Die geplanten öffentlichen Trainingseinheiten für den Rest der Woche wurden gestrichen. Die Kickers bereiten sich nun erst einmal hinter verschlossenen Türen auf das Auswärtsspiel am 21. November bei Viktoria Berlin vor.
Geisterspiel für beide Vereine kein Thema
Die einzige wirtschaftlich rationale Entscheidung für das Pokalspiel hätte angesichts der großen Unsicherheit Geisterspiel geheißen. "Das wäre aber für beide Klubs gegenüber ihren Fans nicht vertretbar gewesen", so Wolf. Der vorrechnet: "Um die Kosten der Sicherheitsauflagen refinanzieren zu können, müssen mindestens 6000 Zuschauer kommen" - und das sei angesichts der Corona-Auflagen (2G) bei Veranstaltungen mit über 1000 Besuchern ohnehin nicht realistisch gewesen. "Das Derby wäre unter den Corona-Auflagen so oder so ein gehöriges Minus-Geschäft geworden", bei einer kurzfristigen Absage ein Fiasko. So hätten sich beide Vereine rechtzeitig auf die Verlegung geeinigt.
Im Raum stehen von Verbandsseite der 3. und 8. März. Wolf sagt aber bereits: "Von unserer Seite scheidet der 3. März aus" - da zwei Tage vor dem Auswärtsspiel in Heimstetten. Die bereits gekauften Tickets behalten für das Nachholspiel ihre Gültigkeit. Die für diesen Mittwochabend (19 Uhr) angesetzte Regionalligapartie der Schweinfurter zu Hause gegen den TSV Buchbach ist von der Corona-Lage indes nicht betroffen. Und für den März geht Wolf von einer etwas entspannteren Situation aus. "Wenn dann vielleicht keine 2-G-Regel mehr nötig ist, könnten auch deutlich mehr Fans das Derby verfolgen."
Hoffnung auf normale Bedingungen im März
Bis zuletzt ging zumindest der FWK davon aus, dass das Pokalspiel im Sachs-Stadion stattfinden kann. Nun heißt es: "Die Situation ist bei beiden Vereinen personell angespannt. Ein solches Spiel verdient nahezu perfekte Rahmenbedingungen. Diese sind derzeit nicht gegeben. Da die Partie außerdem unter Ausschluss der Fans hätte stattfinden sollen, sind wir zu dem Entschluss gekommen, dass eine Verlegung für alle Seiten am meisten Sinn ergibt", wird der Kickers-Vorstandsvorsitzende Christian Jäger zitiert. "Zudem ist die Gesundheit unserer Spieler gefährdet, da sie lange nicht am Trainingsbetrieb teilnehmen konnten und können. Ich denke, dass alle Fans diese Entscheidung begrüßen und wir im März hoffentlich unter möglichst normalen Bedingungen ein attraktives Derby sehen werden. Einen Dank gilt auch den Bayerischen Fußball-Verband, der uns in dieser Lage unterstützt hat."
Ich bin Kickers-Fan und mein bester Kumpel ist für die Schnüdel. Wir würden gerne mal "in Frieden" zusammen zu so einem Spiel gehen, aber das wäre wohl viel zu gefährlich.