Jetzt hat die vierte Welle der Corona-Pandemie Fußball-Drittligist Würzburger Kickers mit voller Wucht erwischt. Fünf Fälle meldete der Klub am Montagmittag. Dass das Abendspiel gegen Eintracht Braunschweig vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) abgesetzt wurde, lag daran, dass es bei den Rothosen noch fünf weitere Erkrankte mit Erkältungssymptomen gab. So hatten die Kickers keine 16 einsatzfähigen Akteure mehr zur Verfügung.
Wenn ein Klub diese Mindestanzahl an Spielern unterschreitet, muss der DFB die Partie auf Wunsch des betroffenen Klubs, laut den Durchführungsbestimmungen des Verbandes, absagen. Wann die Begegnung mit den Niedersachsen wiederholt wird, steht noch nicht fest. Wohl aber, dass bereits gekaufte Tickets ihre Gültigkeit behalten. Das teilten die Kickers auf ihrer Internetseite mit.
Das Toto-Pokal-Achtelfinale am Samstag beim FC Schweinfurt 05 könnte, Stand jetzt, aber stattfinden. Der Regionalligist selbst greift nach einer Zwangspause aufgrund zahlreicher Corona-Infektionen im Team erst am Mittwoch mit einer Liga-Partie gegen den TSV Buchbach wieder ins Spielgeschehen ein.
Kurz nach zwölf Uhr Mittags gab es am Montag endgültig Klarheit. Da gab der DFB die Absage des Montagabendspiels am Dallenberg bekannt. Das Ende einer Hängepartie, die sich über das ganze Wochenende hingezogen hatte. Seit am Samstagmorgen bei den Kickers erste Schnelltests positive Ergebnisse zeigten, war an eine ordentliche Vorbereitung auf die Begegnung mit dem Team von Ex-Kickers-Coach Michael Schiele nicht mehr zu denken. Die angesetzten Trainingseinheiten mussten ausfallen. Vier Corona-Infektionen unter Würzburger Spielern wurden im Laufe des Wochenendes durch PCR-Tests bestätigt. Bei einem fünften Akteur war am Montagmorgen der Schnelltest positiv. Letzte Klarheit muss in diesem Fall auch erst noch ein PCR-Tests bringen, der als genauer gilt als die so genannten Schnelltests.
90 Prozent im "sportlichen Bereich" geimpft
Die Namen der Betroffenen veröffentlichten die Kickers nicht. Nach Informationen dieser Redaktion handelt es sich aber um Leistungsträger, die nun erst einmal in Quarantäne müssen. Vor etwa zwei Wochen hatten die Kickers auf Nachfrage mitgeteilt, dass "im gesamten sportlichen Bereich" 90 Prozent der Personen geimpft seien. Dazu zählen neben den Spielern auch der Trainerstab und das gesamte Funktionsteam.
Für eine Spielabsage durch den Verband wären fünf Corona-Fälle unter den Spielern nicht genug gewesen. Erst wenn weniger als 16 Spieler zur Verfügung stehen, ist eine Spielverlegung erforderlich. Bei diesem Zahlenspiel außen vor sind aber Kicker, die aus "sporttypischen Gründen" ausfallen. Soll heißen die Langzeitverletzten Daniel Hägele und Nzuzi Toko galten - zumindest aufgrund ihrer bekannten Blessuren - auf dieser Liste als einsatzfähig.
Weil aber, laut Mitteilung der Kickers, fünf weitere Akteure Erkältungssymptome zeigten und krankgeschrieben sind, entschied sich der DFB nach Vorlage entsprechende Bescheinigungen dazu, dem Verlegungsgesuch der Kickers stattzugeben. Die Gäste-Mannschaft, die die Nacht von Sonntag auf Montag bereits in einem Hotel in Bad Mergentheim verbracht hatte, machte sich wieder auf den Heimweg.
"Gesundheit steht an oberster Stelle"
„An oberster Stelle steht die Gesundheit unserer Spieler und Mitarbeiter im Klub. Ich hoffe sehr für die Jungs, dass sie sich gut erholen und sie keine Nachwirkungen von der Infektion davontragen werden“, wird Kickers-Vorstandsvorsitzender Christian Jäger auf der Internetseite der Kickers zitiert. Die Infizierten werden auch am kommenden Wochenende noch nicht zur Verfügung stehen. Wenn aber keine weiteren Fälle hinzukommen, dürfte dem Pokalspiel beim FC 05 Schweinfurt am Samstag, so war am Montag vom Dallenberg zu hören, aus Sicht der Kickers nichts entgegenstehen. Die nun geplante Trainingswoche wird auf diese Partie ausgerichtet.