
Die Würzburger Kickers bleiben auf fremden Plätzen eine Macht. Beim 5:0 (3:0) über den FC Memmingen holte der Spitzenreiter der Fußball-Regionalliga Bayern im zehnten Auswärtsspiel den zehnten Sieg.
Es wäre, hatte Kickers-Trainer Marco Wildersinn vor dem Rückrundenstart gesagt, geradezu vermessen, nun von seiner Mannschaft zu fordern, in der zweiten Saisonhälfte noch stärker aufzutreten als in der ersten. Gegen den FC Memmingen haben die Kickers freilich im Rückspiel schon einmal zwei Punkte mehr geholt als beim ersten Aufeinandertreffen im Juli. Die Schwaben sind eines von bislang vier Teams, die dem ungeschlagenen Tabellenführer ein Remis (0:0) abtrotzen konnten.
Nach dem 3:1-Sieg im Gipfeltreffen beim Tabellenzweiten DJK Vilzing hatte Trainer Marco Wildersinn für das Auswärtsspiel beim Aufsteiger sein Team umgestellt. Für Abwehrspieler Yannick Scholz kam Offensivakteur Dardan Karimani in die Startelf. Statt wie im Topspiel mit drei Innenverteidigern agierten die Rothosen gegen die Allgäuer, die zuvor drei Partien in Serie verloren hatten, wieder mit der gewohnten Vierer-Abwehrkette.
Die Kickers waren an diesem Oktober-Abend denn auch von Beginn an bestrebt, zu zeigen, dass mit ihnen an diesem Tag nicht zu spaßen ist. Mit großer Ernsthaftigkeit und voller Konzentration ging der Tabellenführer die Aufgabe an. Womöglich steckte ihnen ja auch das torlose Remis aus dem Hinspiel im Hinterkopf. Das Auftreten der Kickers wirkte dominant, und die Gastgeber, die selbst bei ihren zaghaften Konterversuchen immer wieder rasch gestoppt wurden, wirkten denn auch beeindruckt.

Würzburger Kickers schon zur Halbzeit mit 3:0 in Front
Dabei wachsen die Ansprüche im Allgäu seit dieser Saison buchstäblich in Richtung Himmel. Der wuchtige rund acht Millionen Euro teure Neubau, der einen für Viertliga-Verhältnisse üppigen VIP-Bereich beheimatet, steht als Erinnerung an die Memminger Zukunftspläne hinter dem einen Tor im Stadion an der Bodenseestraße. Die Zuschauer, die dort hinter den Glasscheiben die Partie verfolgten, dürften aber auch schnell registriert haben, dass die Würzburger in der aktuellen Saison sportlich dem FCM weit enteilt sind.
Nicht nur dass die Kickers, als Schiedsrichter Felix Wagner zur Halbzeit pfiff, bereits mit 3:0 vorne lagen, die Hausherren hatten zudem nicht ein einziges Mal auf das Tor des Favoriten geschossen. Die Gästen spulten ihr Programm ab, ohne groß zu glänzen. Doch auch das reichte als Nachweis jener Klasse, die die Würzburger in dieser Spielzeit auszeichnet.
Dominik Meisel bleibt weiter torgefährlich
Saliou Sané (11.) und Benjika Caciel (12.) hatten, als sie an FCM-Keeper Dominik Dewein scheiterten, schon gute Chancen auf die frühe Gäste-Führung liegen lassen. So war es dann Dominik Meisel, der mit seinem Treffer die Weichen auf Auswärtssieg stellte. In der 17. Minute verwertete der Mittelfeldspieler eine Flanke von Kapitän Peter Kurzweg zum 1:0 für die Kickers. Für Meisel war es der vierte Saisontreffer und das dritte Tor binnen der letzten vier Partien.
Der Torreigen war eröffnet und die Kickers legten alsbald nach: Karimani dürfte sein Tor zum 2:0 (33.), nachdem er zuletzt seinen Stammplatz in der Startelf verloren hatte, besonders gut getan haben. Allerdings profitierte er bei seinem sechsten Saisontreffer, von Zaiser in Szene gesetzt, von einem Lapsus von FCM-Keeper Dewein, der den Schuss durch die Hosenträger flutschen ließ. Ein Eckball von Ivan Franjic bereitete zehn Minuten später das 3:0 durch Saliou Sané vor.
Die Partie war damit, zur Freude des gewohnt sangesfreudigen Kickers-Anhangs, schon zur Halbzeitpause entschieden. Die Kickers konnten getrost etwas den Fuß vom Gas nehmen, und Trainer Wildersinn nutzte die Gelegenheit, einigen arrivierten Kräften eine kleine Verschnaufpause zu verschaffen. So war für Abwehr-Routinier Daniel Hägele, der bis dato in allen Spielen über die volle Distanz auf dem Feld gestanden hatte, diesmal bereits nach 45 Minuten Feierabend. Für ihn kam Scholz zum Einsatz.
Auch wenn die bis zur Pause doch arg zahm agierenden Gastgeber nun etwas vehementer zu Werke gingen, hatten die Würzburger auch nach dem Seitenwechsel die besseren Torgelegenheiten: Bei einem Kopfball von Sané kratzte Derwein die Kugel gerade noch so mit den Fingerspitzen von der Torlinie, und als der eingewechselte Fabian Wessig den Memminger Torwart schon umkurvt hatte, konnte ein FCM-Akteur gerade noch so retten.
Saliou Sané schnürt den Doppelpack
So dauerte es bis zur 80. Minute, ehe ein Zusammenspiel zweier weiterer eingewechselter Akteure das 4:0 brachte: Luke Hemmerich flankte, Benyas Junge-Abiol verwertete die Hereingabe mit dem Kopf. Sané legte fünf Minuten darauf noch das 5:0 nach. Der Goalgetter steht nun mit acht Toren an der Spitze der internen Torjägerliste.

Die Machtverhältnisse waren da schon längst geklärt und das 0:0 aus dem Hinspiel aus Würzburger Sicht geradegerückt. Der Herbstmeister bleibt auch in der zweiten Saisonhälfte auf Kurs.
Fußball, Regionalliga Bayern, Männer
FC Memmingen - Würzburger Kickers 0:5 (0:3)
Memmingen: Dewein - Dolinski, Gräser, Brugger, Mulas, Lutz - Moser (81. Sailer Fidalgo), Maier, Konrad, Morina (70. Peter) - Bareis.
Würzburg: Friedsam - Montcheu, Wegmann, Hägele (46. Scholz), Kurzweg - Franjic (62. Wessig), Zaiser, Meisel (81. Fischer) - Caciel (59. Junge-Abiol), Sané, Karimani (75. Hemmerich).
Schiedsrichter: Felix Wagner (Glött).
Zuschauende: 927.
Tore: 0:1 Dominik Meisel (17.), 0:2 Dardan Karimani (33.), 0:3 Saliou Sané (43.), 0:4 Benyas Junge-Abiol (80.), 0:5 Saliou Sané (85.).
Langweilliga Bayern
Vilzing kann nicht aufsteigen. Die Kickers können noch so oft, noch so hoch gewinnen und können auch nicht über die Liga aufsteigen. Und für alle anderen Mannschaften, die nicht mehr abstiegsbedroht sind, geht es ebenfalls um nichts mehr. Sportlicher Wettbewerb sieht anders aus.
Gute Nacht Rückrunde
Der DFB wurde Führungsschwach und sieht dem Elend RL schon lange tatenlos zu. Obwohl es eine einfache Lösung gäbe, mit gleich mehreren Vorteilen: 3 RL Nord, Ost & Süd. Die ersten steigen direkt in die 3. Liga auf und die 3 zweiten gehen mit dem viertletzten der 3. Liga in Relegation - eine weitere Ungerechtigkeit würde beseitigt, dass der Viertletzte der 3. Liga ganauso behandelt wird wie der Letzte.
Zudem wäre die unstabile Basis des dt. Ligasystems mit eingleisiger 1., 2., 3. Liga und fünfgleisiger RL stabilisiert: 3 Ligen hätten ein höheres Niveau-Jetzt ist es für Profimannschaften zu niedrig und für Feierabendfußballer zu hoch.
so hätte man mit drei Ligen 60 Profiplätze und dann einfach drei RL die Nord und Bayern gehören weg da die Strukturen nicht Profihaft sind. Da sind die West, Südwest und Nordost besser aufgestellt und haben auch höhere Lizenz Auflagen was das Niveau auch wieder nach oben schraubt.