
Kurz vor dem Weihnachtsfest kann beim Eishockey-Bayernligisten ERV Schweinfurt von Ruhe und Entspannung keine Rede sein. Auch nicht nach dem Nachholspiel in Geretsried an einem ungeliebten Dienstagsspieltermin, das unglücklich mit 3:4 (1:2, 2:1, 0:1) verloren ging.
Eigentlich hätten Trainer Semjon Bär vor allem beruflich bedingt nur neun Feldspieler zur Verfügung gestanden. Doch Alexander Asmus, Marcel Weise und Sean Fischer konnten sich kurzfristig doch noch frei machen und reisten der Mannschaft von Thüringen aus privat hinterher. Belohnt wurde dieser Einsatz trotz zweimaliger Führung nicht: Weil die Schweinfurter erst in 3-5-Unterzahl den Ausgleich hinnehmen mussten und dann im Schlussdrittel die Kräfte schwanden.
Zeit zum Ausruhen gibt es kaum. Nach einem trainingsfreien Mittwoch läuft seit Donnerstag die intensive Vorbereitung auf die nächste Auswärtspartie in Schongau (Freitag, 20 Uhr). Zumindest werden Bär dann nach überstandener Erkrankung wieder Christian Masel und Goalie Benedikt Roßberg zur Verfügung stehen.
An Weihnachten wieder drei Sturmreihen zur Verfügung
Letzterer wird nach den zuletzt guten Leistungen von Leon Pöhlmann aber zunächst wohl mit einem Platz auf der Bank Vorlieb nehmen müssen. Damit stehen den Schweinfurtern zumindest wieder drei komplette Sturmreihen zur Verfügung. Dringend notwendig: Bereits am zweiten Weihnachtsfeiertag steht die nächste lange Dienstreise nach zum souveränen Tabellenführer Erding an (Dienstag, 18 Uhr).
Stressig wird die kommende Zeit aber nicht nur für die Mannschaft, sondern auch für den Vorstand des ERV. Denn dessen Arbeit verteilt sich nach dem Rücktritt des Vorstandsvorsitzenden Sergei Chevallier vorübergehend auf nur noch drei Köpfe. "Sergei hat uns bereits im November darüber informiert, dass er aus beruflichen und privaten Gründen von seinem Posten zurücktritt", so der für die Finanzen verantwortliche Vorstand Stephan Steiner, der gemeinsam mit Robert Häring und Jürgen Berhardt Chevaliers Aufgaben bis zu den nächsten turnusgemäßen Neuwahlen übernimmt. Dies habe der Vereinsausschuss satzungsgemäß entschieden. Chevalier stand seit März 2018 an der Vorstandspitze und führte den ERV damit auch durch die schwere Phase der Pandemie.
Eishockey, Bayernliga Männer
ESC Geretsried – ERV Schweinfurt 4:3 (2:1, 1:2, 1:0)
Schweinfurt: Pöhlmann – Ribarik, Marquardt, Herzog, Kleider – Cermak, Hood, Weise, Fischer, Asmus, Esche, Münzberg, Schlick.
Tore: 0:1 (5.) Sean Fischer (Daniel Herzog, Dylan Hood), 1:1 (6.) Alexander Thyroff (Daniel Merl, Daniel Bursch), 2:1 (7.) Stefano Rizzo (Tyler Wiseman, Jakub Rezac), 2:2 (23.) Kevin Marquardt, 2:3 (25.) Alexander Asmus (Tomas Cermak 5-4), 3:3 (38.) Rezac (Josef Reiter, Wiseman 5-3), 4:3 (55.) Wiseman Maximilian Hüsken, Rizzo). Strafminuten: 4/12. Schiedsrichter: M. Kees/A, Karl (V. Freier). Zuschauer: 289.