
Dass die Eishockey-Cracks des ERV Schweinfurt an diesem Wochenende ihren zweiten Sieg der laufenden Bayernliga-Saison eingefahren haben, ist keine Überraschung. Dass sie ihn mit einem 7:4 deutlich und völlig verdient gegen den Tabellenvierten aus Miesbach holten, dagegen schon. Wobei sich bereits bei der 5:6-Niederlage in Buchloe am Freitagabend angedeutet hatte, dass die Schweinfurter im Aufwind sind. Denn die Niederlage, bei der die Schweinfurter eine zwischenzeitliche 3:1-Führung aus der Hand gaben, kam unglücklich und begünstigt durch einige fragwürdige Pfiffe des Schiedsrichtergespanns zustande, die den ERV immer dann aus dem Spiel nahmen, wenn er gerade am Drücker war.
Insgesamt präsentierte sich das Team von Trainer Semjon Bär aber schon im Allgäu defensiv deutlich stabiler als zuletzt, wozu auch ein Wechsel im Tor von Benedikt Roßberg zu Leon Pöhlmann beitrug. "Benni brauchte einfach eine Pause. Und Leon hat es sehr gut gemacht", erklärte Bär, der folglich auch im Sonntagsspiel gegen Miesbach keine Veranlassung sah, den Wechsel rückgängig zu machen.
Fischer wird in Sturm beordert
Eine Maßnahme, die ebenso belohnt wurde, wie die Idee, Sean Fischer in den Sturm zu beordern. "Das ist ja meine alte Position, die ich jahrelang gespielt habe", so der erschöpfte aber glückliche Routinier nach seinem Treffer und zwei Assists. "Das ist natürlich um Einiges laufintensiver, als in der Verteidigung, aber wenn man in einem so emotionalen Spiel nicht durchhält, dann ist man falsch beim Eishockey", so Fischer.
Emotional war es vor allem wegen des Spielverlaufs, der – wie schon am Freitag gegen Buchloe – zunächst eine 3:1-Führung der Schweinfurter brachte, die aber bis zur zweiten Drittelpause wieder hergegeben wurde. "Der Schlüssel war, dass wir konsequent unsere Linie weitergespielt und uns damit auch endlich mal belohnt haben. Das haben wir in mindesten in vier bis fünf Spielen in der Saison leider versäumt", fand Fischer, der dennoch auch für Sorgenfalten bei seinem Trainer sorgte.
Für Dienstagabend wohl nur ein Rumpfkader
Denn er wird – wie auch Marcel Weise, Alexander Asmus, Kevin Heckenberger, Christian Masel und der gegen Miesbach überraschend zurückgekehrte Marcel Grüner – nicht zur Verfügung stehen, wenn der ERV am Dienstagabend (19. Dezember, 19 Uhr) zum Nachholspiel in Geretsried antreten muss. Stand später Sonntagabend werden den Schweinfurtern dann neben zwei Goalies wohl nur neun Spieler zur Verfügung stehen.