Stimmungsvolle Kulissen sind in dieser Saison bislang nicht die Sache der Mighty Dogs. Wie bereits gegen Pfaffenhofen verloren die Schweinfurter vor etwas mehr als 800 Zuschauern am zweiten Weihnachtsfeiertag auch gegen Amberg mit 2:5 im gut gefüllten Icedome.
Und wie gegen Pfaffenhofen kamen die Hausherren dabei zunächst hervorragend in die Partie. So stand es nach den ersten beiden Schüssen auf das Tor der Gäste bereits nach nicht einmal drei Spielminuten 2:0 für den ERV. Zunächst staubte Kevin Heckenberger ab, als Gäste-Goalie Timon Bätge die Scheibe nach einem vergleichsweise harmlosen Schuss prallen ließ (2.). Dann arbeitete Joseph Sides die Scheibe zum 2:0 ins Tor (3.).
Die frühe Führung wurde viel zu schnell wieder hergeschenkt
Damit war die gesamte Effektivität für diesen Abend allerdings auch schon aufgebraucht. So machte auch Verteidiger Sean Fischer vor allem die schlechte Chancenverwertung der Schweinfurter dafür verantwortlich, dass sich das Blatt in der Folge wendete: "Natürlich haben wir das 2:0 auch zu schnell und zu leicht hergegeben. Aber am Ende müssen wir aus unseren Gelegenheiten einfach auch mehr Tore machen."
Eine Erklärung, warum die Mighty Dogs teilweise das leere Tor nicht trafen, hatte auch er nicht. "Jeder will – manchmal vielleicht auch zu viel. Dann springt die Scheibe blöd auf und dann passiert sowas. Das ist eben Hockey", so der Routinier der nach einigen Wochen Pause im Herbst jetzt wieder fest zum Aufgebot der Schweinfurter zählt.
Was zu seiner Zwangspause führte will er nicht kommentieren: "Das waren persönliche Gründe. Jetzt bin ich aber die restlichen acht Spiele auf jeden Fall auch an Bord." Auch zum Training komme er, so oft es ihm irgendwie möglich ist. Und das ist keine Selbstverständlichkeit – lebt er doch in Erfurt und hat damit nicht nur zu den Spielen die weiteste Anreise.
Warum er sich das im fortgeschrittenen Sportleralter antue? "Ich hatte ja eigentlich schon aufgehört. Dann kam über Freunde der Kontakt nach Schweinfurt zustande, die mir vorgeschwärmt haben, wie toll es ist, vor dieser Kulisse zu spielen. Und die Belastung ist dann auch nicht ganz so hoch, wie bei 60 Spielen in der Oberliga. Also habe ich die Chance, weiter Eishockey zu spielen, gerne genutzt."
Bei Kapitän Semjon Bär ist die Verletzung wieder aufgebrochen
Bereut habe er diese Entscheidung bislang nicht. "Auch wenn es bei Heimfahrten nach Auswärtsspielen auf der Autobahn nachts um drei manchmal hart ist. Aber es macht mir richtig Spaß."
Dieser dürfte Kapitän Semjon Bär gegen Amberg abermals vergangen sein. Nachdem er sich beim Hinspiel in der Oberpfalz eine Bänderverletzung zugezogen hatte, gab er nun ein sehr unglückliches Comeback. Zum einen, weil er bei den ersten beiden Gegentoren beteiligt war, zum anderen, weil er sich erneut verletzte. "Die Verletzung ist wieder aufgebrochen", gab Trainer Andreas Kleider nach der Partie, die Bär vorzeitig beenden musste, bekannt und damit auch den Ausfall für das bereits an diesem Mittwoch (19.30 Uhr) anstehende Auswärtsspiel beim EV Pegnitz.
Am Mittwochabend ist in Pegnitz ein Sieg absolute Pflicht
Gegen den Tabellenvorletzten, der sein Weihnachtsspiel in Buchloe mit 6:5 nach Verlängerung gewann, ist ein Sieg für den ERV absolute Pflicht, wenn man den aktuell neun Punkte entfernten achten Platz noch erreichen will. Es braucht eine Serie und dafür zwingend eine effektivere Chancenverwertung, mehr Konzentration in der Abwehrarbeit als vor dem 2:2, bei dem man Amberg durch einen Wechselfehler zum Ausgleich einlud, und weniger überflüssige Strafzeiten. Wie die von Dylan Hood vor dem 2:4 kurz vor Ende des zweiten Drittels. Viel Arbeit und wenig Übungsmöglichkeiten für Kleider und die Mannschaft in den nächsten Tagen und Wochen.