
Während die Austragung der Abstiegsrunde der Eishockey-Bayernliga seit der Verkündung des Verbands, dass es wegen Wettbewerbsverzerrung durch die Corona-Pandemie keinen Absteiger geben wird, inhaltlich vollkommen obsolet ist, ließen sich die Mighty Dogs am vergangenen Wochenende nicht beirren und setzen sportliche Akzente. Zudem servierte der ERV Schweinfurt seinen Fans schon vor der Partie am Freitagabend im Icedome gegen den VfE Ulm/Neu-Ulm zwei Präsente. Die Kugellagerstädter gaben die Vertragsverlängerungen der Stürmer Kevin Heckenberger und Nils Melchior um jeweils drei Jahre bis zum Saisonende 2024/25 bekannt.
Der 20-jährige, aus Haßfurt stammende Melchior, war es dann auch, der den ERV und seine Fans am Freitagabend in der heimischen Eishalle an der Willi-Kaidel-Straße jubeln ließ, nachdem er in der 54. Minuten auf Vorarbeit von Dylan Hood und Christian Masel das 4:3-Siegtor gegen die Devils Ulm/Neu-Ulm erzielte. Bis dahin, sollte es aber ein langer Weg werden, der meist eher für einen Erfolg der Schwaben sprach, denn in den ersten beiden Dritteln (0:2; 1:1) waren die Gäste das stärkere Team.
Wer sich auf ein Spiel eingestellt hatte, das aufgrund der sportlichen Irrelevanz vor sich hin plätschert, der wurde spätestens ab der Spielhälfte eines Besseren belehrt. Einige Auseinandersetzungen auf dem Eis sorgten für Unterbrechungen und Schweinfurt gelang es, das Spielgeschehen nach Rückstand noch einmal an sich zu reißen. Im letzten Drittel war es erst Masel mit dem Anschlusstreffer (46.), an dem Melchior beteiligt war, ehe Joshua Bourne den Ausgleich markierte (49.). Trainer Andi Kleider war "heilfroh, dass wir das Spiel noch gewonnen haben". Ziemlich angefressen zeigte sich hingegen sein Gegenüber, Devils-Coach Martin Sainz. "Ich will seriöses Männereishockey sehen. Nicht so wie wir im letzten Drittel wie Waschweiber da herumlaufen." Außerdem fügte er mit Blick auf die Situation an: "Mir ist es egal, ob es um etwas geht oder nicht. Für mich geht es immer um etwas."
ERV Schweinfurt mit deutlichem Erfolg in der Bayernliga-Abstiegsrunde
Die zweite Partie des Wochenendes verlief für die Schweinfurter weniger emotional, aber umso erfolgreicher. Gegen den ESC Dorfen lagen die Mighty Dogs zwar nach drei Minuten mit 0:1 zurück, doch keine 45 Sekunden später fiel erst der Ausgleich, ehe die Treffer zwei, drei, vier und fünf folgen sollten. Dorfen konnte noch dreimal verwandeln, blieb aber im Hintertreffen. Beim 7:4 im Isental brillierte vor allem Dylan Hood, der nach seinen zwei Vorlagen von Freitag am Sonntag drei eigene Treffer nachschob – an einem beteiligt: Nils Melchior.

Kleider zeigte sich zufrieden: "Grundsätzlich lief es ganz gut." Neben Ersatztorwart Leon Pöhlmann, der zwei Drittel Spielzeit bekam, durfte sich auch Moritz Schlick zeigen, der sich gleich als zweiter Assistgeber beim sechsten ERV-Tor hervortat. "Spielerisch haben wir das gut gelöst", resümiert Kleider die Partie gegen Dorfen und fügt an: "Für mich war am wichtigsten, dass wir mit allen Jungs gesund zurückfahren".
Treten die Mighty Dogs gegen Pfaffenhofen an?
Wie es weiter geht, wird am Dienstag mit der Vereinsführung und der sportlichen Leitung besprochen. Offen sind bei den Mighty Dogs nur noch die beiden Spiele gegen den EC Pfaffenhofen: Das Auswärtsspiel am kommenden Freitagabend (20 Uhr) in der Stadt an der Ilm und das Nachholspiel im Icedome, welches noch nicht terminiert ist. Ob die Partien noch stattfinden werden, ist derweil noch offen.
Deutlich erfreuter zeigt sich Kleider derweil über die Vertragsverlängerungen: "Das sind zwei junge Burschen, die wir brauchen. Ich bin recht froh und glücklich, dass sie verlängert haben und auch recht lange für drei Jahre." Ob sie und ihre Kollegen in dieser Runde noch mal auf dem Eis zu sehen sein werden, wird sich in den nächsten Tagen zeigen.