Nun es amtlich, womit insgeheim schon viele Eishockey-Fans gerechnet hatten: In dieser Saison wird es keinen Absteiger aus der Bayernliga geben. Der Verband begründet seine Entscheidung mit der starken Betroffenheit gerade des Eishockey-Sports durch die Pandemie, die durch die vielen Spielverlegungen zu einer Wettbewerbsverzerrung geführt habe. Die Schweinfurter hatten den Ligaverbleib ja bereits seit dem vergangenen Wochenende in der Tasche. Nun können auch Königsbrunn und Pfaffenhofen für die kommende Bayernliga-Saison planen.
Und damit ist es sehr gut möglich, dass das Freitags-Heimspiel gegen Ulm/Neu-Ulm (20 Uhr, Icedome), das letzte in dieser Saison sein könnte. Denn das Nachholspiel gegen Pfaffenhofen im Icedome könnte frühestens am Wochenende des 25. bis 27. März stattfinden. Bereits eine Woche zuvor wird im Pfaffenhofener Eisstadion abgetaut. Kaum vorstellbar, dass die Icehogs nach einer Woche ohne Eistraining zu einem sportlich bedeutungslosen Spiel nach Schweinfurt reisen werden. Und auch der ERV Schweinfurt dürfte nicht nur wegen der aktuell hohen Spritpreise wenig begeistert sein, eine Woche zuvor für ein ebensolches Match in die Stadt an der Ilm zu reisen.
ERV-Trainer Kleider: "Wenn wir da sein sollen, sind wir da!"
Auch wenn ERV-Trainer Andi Kleider betont: "Wenn wir da sein sollen, sind wir da!" Denn aus rein sportlichen Gründen hätte er nichts gegen ein paar Spiele mehr in dieser Saison, um gerade auch den jungen Spielern noch etwas Eis- und Entwicklungszeit zu geben. "Klar ist aber auch, dass ein paar Prozent fehlen, wenn es sportlich um nichts mehr geht." Genau darin sieht er auch für das kommende Wochenende eine Gefahr und hat deshalb die Sinne seiner Spieler geschärft. "Wer jetzt in die letzten Spiele nicht mit der nötigen Spannung geht, läuft Gefahr, sich noch zu verletzen." Außerdem betonte Kleider erneut, dass es darum geht, auch den Fans nochmal etwas zu bieten, um für die Unterstützung in dieser Spielzeit danke zu sagen. Das tut auch der Verein, indem er da den Eintrittspreis gegen Ulm für alle auf fünf Euro reduziert.
Am Sonntag (17.30 Uhr) steht für die Mighty Dogs dann nochmal ein Auswärtsspiel in Dorfen an, dass die Schweinfurter auch sicher bestreiten wollen. "Wir sind letztes Jahr ja auch noch nach Schongau gefahren, auch wenn vorher klar war, dass die Saison danach abgebrochen wird", betont Steffen Reiser als Mitglied der Abteilungsleitung, dass beim ERV viel Wert auf Fair-Play gelegt wird. Die Frage ist, ob es bei allen Fair-Play-Gedanken und allem Sportsgeist wirklich sinnvoll ist, nach einer für alle Mannschaften zehrenden Saison unbedingt noch die Nachholspiele der sportlich nun bedeutungslosen Abstiegsrunde auszutragen. Wer diese Frage mit nein beantwortet, sollte am Freitag die Gelegenheit ergreifen, nochmal Live-Eishockey im Icedome zu erleben. Die Mighty Dogs werden da sein. Und zwar in voller Mannschaftsstärke.