Er trifft und trifft und trifft. Dominik Popp ist der Torgarant, die Lebensversicherung, Mister Zuverlässig der Freien Turner Schweinfurt. In den vergangenen beiden Landesliga-Spielzeiten traf der Stürmer insgesamt 46 Mal in 51 Spielen. Auch in dieser Saison zeigt sich der 24-Jährige gewohnt treffsicher, mit bislang neun "Buden" in acht Einsätzen.
Das FTS-Eigengewächs ist zu einem der "interessantes Spieler der Region" geworden, sagt sein Trainer Adrian Gahn. "Auf so einen Spieler darf der Verein sehr stolz sein." Das Beispiel Popp zeige auf, so Coach Gahn, dass man auch bei einem Verein wie den Turnern zu einem der absoluten Top-Spieler der Region werden könne, für den sich sogar Regionalligisten interessieren.
Der 24-Jährige ist in jeder Situation torgefährlich
Vom Typ her ist der 1,88 Meter große Blondschopf eigentlich keiner, der die große Aufmerksamkeit auf sich ziehen möchte. Auf dem Platz kann er allerdings gar nicht anders. Seine Präsenz in und um den gegnerischen Strafraum sucht in der Spielklasse weitgehend seines Gleichen. Egal ob mit einer kurzen Ballannahme im Strafraum gegen mehrere Verteidiger, ob aus der Distanz aus dem Spiel heraus oder beim ruhenden Ball, aus vollem Lauf oder mit dem Kopf – Popp ist nahezu in jeglicher Spielsituation die personifizierte Torgefahr.
Selbst beim Vorbereitungsspiel der FTS gegen die Profis des FC 05 Schweinfurt zeigte er einen "typischen Popp" als er drei Gegenspieler im Strafraum mit einem etwas staksig wirkenden Dribbling vernaschte und abgezockt abschloss. "Ein schöner Moment", kommentiert Popp den Treffer im freundschaftlichen Stadtderby kurz und knapp.
Mit den Punkten wachsen auch die Ziele
Das Rampenlicht will er aber nie alleine betreten. Turner halten zusammen. "Ich werde vom Trainer, vom Vorstand und vor allem von der Mannschaft sehr unterstützt" erklärt er. Er zahlt es mit Toren am Fließband zurück.
Wahrscheinlich ist es auch Popp, der als Unterschiedsspieler und mittlerweile auch als Führungsspieler die FTS zu einer Landesliga-Mannschaft werden lässt, die bei einem optimalen Saisonverlauf durchaus Chancen auf den Aufstieg in die Bayernliga hätte. Aktuell reiht man sich neuerlich in die Spitzengruppe ein, mit bislang 17 Punkten aus acht Spielen. "Wir hätten uns vor der Runde nicht so gut eingeschätzt", gibt Popp zu. "Aber wenn wir jetzt schonmal so weit oben sind, wollen wir da auch bleiben."
Druck von außen gebe es keinen, der Aufstieg sei kein Muss. "Es ist schon Weltklasse, wenn das ganze Umfeld so gut zu einem hält", betont der Ur-Turner, der schon als Dreijähriger oben an der Maibacher Höhe war, wie er sich erinnert. Damals brachte seine Oma Kegelbahn und Vereinsheim auf Vordermann. Später durchlief er alle Jugendteams.
Jeder Satz, den er über sich und die FTS erzählt, klingt nach großer Fußballromantik, mit viel Verbundenheit, Wertschätzung und Dankbarkeit. Trotzdem wird es mit jedem Tor reichlich unwahrscheinlicher, dass Popp auch in den nächsten Jahren mit dem FTS-Trikot auflaufen wird. Angebote aus der Region gab es schon reichlich, aber es war wohl noch keines dabei, bei dem alles passt.
Am Samstag geht es nach Mönchröden
Ihm komme es vor allem darauf an, dass ihn ein Verein unbedingt möchte. So krass wie bei den Turnern muss die Liaison dann zwar nicht sein, sagt er. "Aber ich möchte wertgeschätzt werden, sie sollen wissen, was ich kann und wer ich bin." Selbstbewusst ist der Torjäger ohnehin, das zeigt schon seine Spielweise eindrucksvoll. "Ich möchte noch mehr erreichen. Ich weiß noch nicht, wo da meine Reise hingeht", erklärt er. Was er sich genau zutraut? Da kennt der Goalgetter kaum ein Limit. "Eins, zwei, drei Ligen höher wäre schon nicht schlecht."
Voller Fokus gilt aber erstmal weiter der FT Schweinfurt in der Landesliga Nordwest. Nach dem spielfreien Wochenende geht es am Samstag mit dem Auswärtsspiel bei Aufsteiger TSV Mönchröden weiter. Die rund 80 Kilometer lange Fahrt werden die Schweinfurter gemeinsam im Bus zurücklegen. "Ich gehe davon aus, dass wir eine coole Auswärtsfahrt haben werden", denkt Popp.
Auswärtsfahrten im Party-Bus
Die Busfahrten, die nur ein paar Mal pro Saison zu den weiteren Auswärtsfahrten stattfinden, gehören zu den potenziellen Saison-Highlights. Dafür müsste aber fast zwingend ein Sieg oder mindestens ein Untentschieden her, damit die Rückfahrt auch zur ausgelassen Party werden kann. "Da erlebt man schon einiges", sagt Popp und lacht. Mit dem Torgarant an Bord ist die wilde Feierei fast schon vorprogrammiert.
Landesliga Nordwest, 10. Spieltag
Freitag, 2. September, 18.30 Uhr:
SV Vatan Spor Aschaffenburg – DJK Dampfach
Samstag, 3. September, 15 Uhr:
TSV Gochsheim – TSV Rottendorf
Samstag, 3. September, 16 Uhr:
TSV Mönchröden – FT Schweinfurt
FC Fuchsstadt – TuS Röllbach
FC Lichtenfels – TuS Frammersbach
1. FC Sand – SV Alemannia Haibach
SV Friesen – TSV Karlburg
Sonntag, 4. September, 15 Uhr
DJK Schwebenried/Schwemmelsbach – TG Höchberg
TSV Lengfeld – FC Coburg