
Die 3:4-Niederlage des FC Schweinfurt 05 beim TSV Schwaben Augsburg im September war unnötig, weil die Schnüdel gleich dreimal geführt und hochkarätige Chancen vergeben hatten. Im Kampf um die Meisterschaft in der Regionalliga Bayern hat sie mit hoher Wahrscheinlichkeit aber keine negativen Auswirkungen für die Kleinhenz-Mannschaft. Denn das Sportgericht Bayern des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV) gab am Mittwoch bekannt, dass die Partie mit 2:0 für die Nullfünfer gewertet wird.
Die Sportrichter sanktionierten einen Augsburger Verstoß gegen die U23-Regelung der Regionalliga-Ordnung zudem mit einer Geldstrafe in Höhe von insgesamt 600 Euro, heißt es in der Mitteilung des Verbandes. Neben den drei Punkten aus dem Schweinfurt-Spiel sollen den Augsburgern auch die Siege gegen Türkgücü München (3:1) und den SV Wacker Burghausen (3:2) aberkannt werden. In allen drei Spielen habe Schwaben Augsburg gegen Paragraph 25 (2) der Regionalliga-Ordnung verstoßen.
Schweinfurt elf Punkte vor den Kickers
Dort heißt es, dass auf dem elektronischen Spielbericht unter den 20 Spielern mindestens vier Spieler aufgeführt sein müssen, die die deutsche Staatsbürgerschaft besitzen, noch kein A-Länderspiel für einen anderen Nationalverband bestritten und am 30. Juni vor Beginn des Spieljahres das 23. Lebensjahr noch nicht vollendet haben.
Noch ist das Urteil nicht rechtskräftig, weshalb in der offiziellen Tabelle noch keine Anpassungen vorgenommen wurden. Die Auswirkungen würden dann aber eklatant sein. Statt wie bisher einen, hätten die Schweinfurter dann vier Punkte Vorsprung auf den FC Bayern München II haben, fünf auf die SpVgg Bayreuth und sogar elf auf die auf Platz fünf liegenden Würzburger Kickers. Bis auf Bayreuth (22 absolvierte Spiele) haben alle Spitzenteams dabei 21 Spiele ausgetragen.
FC Eintracht Bamberg profitiert
Im unteren Tabellendrittel würde dann unter anderem der FC Eintracht Bamberg profitieren. Denn die Schwaben aus Augsburg mit ihrem Ex-Profi Matthias Ostrzolek als Spielertrainer würden neun ihrer 25 Punkte aberkannt bekommen und auf einen direkten Abstiegsplatz und damit hinter die Bamberger, die zumindest auf einem Relegationsplatz überwintern würden, abrutschen.
"Es handelt sich zweifelsfrei um eine weitreichende Entscheidung, die erhebliche Auswirkungen auf den Wettbewerb hat und die Schwaben Augsburg in erhebliche sportliche Nöte bringt", sagt der für Rechtsfragen zuständige BFV-Vizepräsident Reinhold Baier. Bei der Geldstrafe habe sich das Gericht am unteren Rand des möglichen Strafmaßes orientiert, weil den Schwaben kein Vorsatz vorzuwerfen war.
Vielmehr sei der Verstoß auf mangelnde Kenntnis zurückzuführen. Aber wie heißt es so schön: Auch Unwissenheit schützt vor Strafe nicht. Und zumindest in und um Schweinfurt wird das Urteil für Freude sorgen.
Wahrscheinlich gibt es einen Zweikampf zwischen Schweinfurt und FC Bayern 2.
SW entgingen mögliche hohe Zuschauer-Einnahmen für den Fall eines späteren höherklassigen Gegners in der DFB-Hauptrunde, wie in den Jahren zuvor geg. Eintracht Frankfurt (2017) & Schalke (2018 mit Weston Mc Kennie), jeweils mit ausverkauften Sachs-Stadion mit 15.060 Zuschauer.