Showdown am letzten Spieltag der Fußball-Bezirksliga Ost: Im direkten Duell ermitteln der Tabellenzweite TSV Forst und der Dritte TSV Ettleben/Werneck am Freitagabend (Anpfiff: 18.30 Uhr) den Teilnehmer an der Landesliga-Relegation. Es wird mit vielen Zuschauern gerechnet, Spannung ist garantiert, die Vorfreude in beiden Lagern ist groß – auch wenn die Gäste mit einigen Sorgen ins Spiel gehen.
Mario Schindler wäre es zu gönnen gewesen, in seinem letzten Ligaspiel als Trainer des TSV Ettleben/Werneck auf seine Top-Elf zurückgreifen zu können. Stattdessen muss der 46-Jährige, der ab nächste Saison den TSV Großbardorf trainieren wird, mit einem Rumpfkader in die Partie gehen. Bis zu acht Stammkräfte werden dem Herbstmeister fehlen – darunter die beiden Toptorschützen Marcel Faulhaber (17 Saisontore) und Maximilian Mosandl (14).
Natürlich trübt das prallgefüllte Lazarett die Vorfreude etwas, gibt Schindler zu. "Aber wir freuen uns, dass es so ein Endspiel gibt." Nach Platz vier als Aufsteiger in der Vorsaison, entwickelte sich die Mannschaft einmal mehr weiter und könnte nun ans Tor zur Landesliga anklopfen. Gegen Forst muss der Kader mit Spielern aus der A-Klasse-Meisterelf aufgestockt werden. "Wir werden es nur durch noch mehr Leidenschaft und Einsatzwille auffangen können", erklärt der Coach, der mit seiner Elf auch auf große Unterstützung bauen kann.
Die Fans des TSV Ettleben/Werneck kündigen sich in großer Anzahl unter dem Motto "Alle nach Forst! Wir brauchen jeden Mann" an. Der Fanbus ist bereits ausverkauft. "Ich hoffe, dass die Fans uns durch das Spiel tragen werden. Wir brauchen sie am Freitag." Die Ausgangslage ist unzweideutig. Die Schindler-Elf muss gewinnen. Dem TSV Forst würde – mit zwei Punkten mehr auf dem Konto – bereits ein Unentschieden reichen, um in die Relegation einzuziehen.
Mario Schindler erwartet einen offenen Schlagabtausch
Die Zuschauer können sich wahrscheinlich auf einen offenen Schlagabtausch einstellen, glaubt Coach Schindler. "Wir haben nichts mehr zu verlieren", betont er. "Und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass Forst sich hinten reinstellt und versteckt." Das passe nicht zum Naturell der Forster als ausgemachte Offensivmannschaft. "Ich bin mal gespannt, wie Pero das angeht. Wie ich ihn kenne, wird er sich mit seiner Mannschaft nicht hinten verbarrikadieren", versucht Schindler seinen Trainerkollegen Pero Skoric zu lesen.
"Wir werden nicht auf Unentschieden spielen", kündigt jener Skoric an. Das Prunkstück ist ohne Frage der Angriff um das Trio Burhan Bayat (21 Saisontore), Winterneuzugang Shaban Rugovaj (12) und Yannick Reinhart (16). In die Karten schauen lässt sich der 53 Jahre alte Trainer aber freilich nicht: "Den Rest sieht man dann im Spiel." Der einstige U20-Weltmeister mit Jugoslawien kann ohnehin bereits auf eine gelungene erste Saison mit dem TSV Forst blicken. Aus dem Achten der Vorsaison formte er im Eiltempo einen Aufstiegskandidaten.
"Die Spieler haben meine Spielidee schnell umgesetzt." Ein wenig fehle es noch an der Stabilität, lässt Skoric durchklingen. Bemerkbar machte sich das am eindringlichsten im Spitzenspiel gegen den TSV Unterpleichfeld Anfang April. Mit 0:5 gingen die Forster dort auf eigenem Platz unter – eine Vorentscheidung im Meisterrennen. "Wir machten einfache Fehler", erinnert sich Skoric. "Die hat der Gegner dann eiskalt bestraft."
Im nächsten Entscheidungsspiel durfte dann allerdings gefeiert werden. Durch einen Sieg im Elfmeterschießen gegen den Ligarivalen TSV Bergrheinfeld gewann der TSV Forst am 1. Mai erstmalig den Kreispokal. Jetzt richtet sich der Blick auf das dritte Entscheidungsspiel der Saison. "Wir sind alle fokussiert. Jeder wartet auf den Anpfiff", verrät Skoric, der ein "gutes und faires Spiel vor vielen Zuschauern" erwartet. "Wer in den 90 Minuten die bessere Mannschaft ist, hat sich dann verdient, in die Relegationsspiele zu gehen."