
Vor dem Heimspiel der FT Schweinfurt am Samstag (15 Uhr) gegen den TSV Großbardorf kommen beim FTS-Schlussmann Simon Mai Erinnerungen hoch. Seinen ersten Bayernliga-Spieltag 2015 mit dem FC Sand – auch wenn er bei diesem Spiel Ersatztorhüter war – vor 1000 Zuschauerinnen und Zuschauern beim TSV Großbardorf, bezeichnet der heute 28-Jährige als "einschneidendes Erlebnis".
Mai, der als Fertigungsplaner in der Schweinfurter Industrie arbeitet, spricht mit großer Anerkennung von den Grabfeld-Galliern, die damals "förmlich Schaum vorm Mund hatten". Die Sander hatten keine Chance, unterlagen klar mit 0:3. Dieses Wochenende, Mai ist mittlerweile wieder Turner, erwartet er ähnlich aggressive und motivierte Gegner auf der Maibacher Höhe. "Es wird ein wegweisendes Spiel. Wir müssen alles reinhauen", erklärt der Torwart. Mit einem oder gar drei Punkten würden die Schweinfurter, die derzeit Zweiter in der Tabelle der Landesliga Nordwest sind, Bayernliga-Absteiger Großbardorf (5.) auf Distanz halten. Das Hinspiel endete 2:2.
Die Turner präsentieren sich zum Jahresstart nicht in Topform
In Topform präsentieren sich die Turner zum Jahresstart jedoch nicht. Bisher gab es einen 3:1-Heimsieg gegen den TSV Mönchröden, aber auch eine 1:3-Auswärtsniederlage gegen Alemannia Haibach. "Letztes Jahr sind wir auch durchwachsen gestartet", erinnert sich Mai. "Ich habe schon erwartet, dass es dieses Jahr wieder schwer wird."
Der Blick geht aber nach vorne. Die FTS hält nach der starken Serie vor der Winterpause einige Trümpfe in Händen. "Wir wollen auf jeden Fall daran anknüpfen und dann mal schauen, was geht", meint der Keeper. "Ich persönlich, da spreche ich bestimmt auch für meine Mitspieler, möchte das Maximum rausholen. Mal sehen, ob dann etwas Verrücktes möglich ist."
Etwas Verrücktes wäre an der Maibacher Höhe der erstmalige Aufstieg in die Fußball-Bayernliga. "Es muss uns bewusst sein, welche Chance wir haben", sagt Simon Mai, der bereits für den FC Sand 58 Mal in Deutschlands fünfthöchster Klasse auf dem Platz. Den Schritt in die nächsthöhere Liga würde er seinen Mitspielern zutrauen. "Ich glaube, wir könnten die Klasse dann auch halten."
Seine Gedankenspiele klingen nicht wie die branchenüblichen Kampfansagen. Und Mai bemüht einen vielfach vorgetragenen Satz von Abteilungsleiter Ernst Gehling: "Wir dürfen in keinem Spiel Körner im Rucksack lassen." Mit seiner eigenen Leistung in dieser Saison ist Mai, wie er nach etwas zögern sagt, "zufrieden". Auf dem Platz versuche er, schlechte Aktionen schnell abzuschütteln, analysiere im Nachgang der Partien aber seine Leistungen meist nochmal.
Mais Ehrgeiz und sein großes Talent zwischen den Pfosten waren schon früh in seiner Jugend unübersehbar. Er wechselte 2011 in der U17 vom FC 05 Schweinfurt in das Nachwuchsleistungszentrum der SpVgg Greuther Fürth –auch der thüringische Traditionsklub Carl Zeiss Jena wollte ihn damals haben. Eine schwerere Verletzung bedingte aber, dass der junge Torwart nach nur einer Saison in Mittel- wieder nach Unterfranken zurückkehrte. "Ich blicke gerne auf die Zeit zurück. Das hat Spaß gemacht ohne Ende, auch wenn viele Freundschaften daheim gelitten haben."
Heute ist die fußballerische Heimat des Üchtelhäusers die Maibacher Höh, auf der Mai und Co. in dieser Saison noch zum ganz großen Sprung ansetzen möchten.
Außerdem spielen an diesem Wochenende in der Landesliga Nordwest unter anderem: DJK Dampfach – TSV Gochsheim (Samstag, 16 Uhr), DJK Schwebenried/Schwemmelsbach – TSV Mönchröden (Sonntag, 15 Uhr).