Als Inge Dittmar am 21. September 2020 ihren 70. Geburtstag feierte, hieß es: "Wer in der Region an Korbball denkt, hat meist das Gesicht von Inge Dittmar vor Augen. Warum? Dittmar ist ein wahres Korbball-Urgestein. Egal ob als Spielerin, Trainerin, Schiedsrichterin oder beim Engagement für den Verband: Irgendwie ist sie immer dabei – mit ganz viel Herzblut und manchem flotten Spruch." Daran hat sich bis heute nichts geändert. Grund genug für den Bayerischen Landes-Sportverband (BLSV), die heute 73-Jährige mit dem Ehrenamtspreis des Bezirks Unterfranken auszuzeichnen.
Weil sie einfach jemand ist, der "für seinen Sport lebt", wie Kurt Vogel, der Ehrenvorsitzende des BLSV-Kreises Schweinfurt, in einer Mitteilung rund um die Ehrung schreibt. Dieses Prädikat sei mehr als angemessen, "wenn jemand circa 65 Jahre seines Lebens in seiner Freizeit praktisch nahezu jede Minute auf dem Korbballplatz, in der Halle oder bei der Verbandsarbeit verbracht hat. Und auch ich als Mitglied der TG Schweinfurt kenne Korbball eigentlich immer in Verbindung mit ihr. Egal, ob auf dem Platz, neben dem Platz oder seit vielen Jahren auch in der Verbandsarbeit: Inge ist überall und mischt überall mit, wo es irgendwie um Korbball geht".
Ein deutscher Meistertitel zum Abschied als Vereinstrainerin
Zunächst machte sich die Frau, die wegen der mit ihrer Familie betriebenen Fischhandlung am Schweinfurter Fischerrain tatsächlich meist liebevoll als "Fisch-Inge" bezeichnet wird, einen Namen als Spielerin und warf in ihrer Karriere auch schon mal in einem entscheidenden Spiel den Ball von der Mittellinie in den gegnerischen Korb.
Nach vielen Titeln widmete sie sich dem Traineramt – nicht weniger erfolgreich: Ihre Laufbahn als Vereinstrainerin beendete sie im Jahr 2016, als sie gerade mit der Jugend 15 des TSV Bergrheinfeld den deutschen Meistertitel abgeräumt hatte. Wer nun dachte, dass sich die "Fisch-Inge" zurückziehen würde, sah sich getäuscht. Um die Bayernauswahlmannschaften, die sie seit 2012 betreut, kümmert sie sich immer noch und auch als Schiedsrichterin tritt sie weiter in Erscheinung.
Wenn Dittmar zur Pfeife greift, springt manchmal sogar noch ein kurzer Tipp für die Spielerinnen heraus – gerne auch mal während des Duells. Zudem bietet sie noch Wurftraining für Vereine an. Die Korbball-Landesfrauenfachwartin denkt bis heute nicht ans Aufhören. Und so bleibt die gelernte Metzgereifachverkäuferin weiterhin ein Korbball-Unikat – und zwar eines, das gerne immer und überall dabei ist.