SV Löffelsterz – TSV Heidenfeld 5:6 (2:3)
Die Tabelle versprach einen überaus spannenden Spieltag in der Korbball-Landesliga der Frauen. Drei der vier Top-Teams, die noch um die ersten beiden Plätze und die damit verbundene Teilnahme an der bayerischen Meisterschaft konkurrieren, sollten gegeneinander antreten. Doch dazu kam es nicht. Denn nach einer kurzfristigen Änderung des Spielortes und einer Verschiebung der Anwurfzeit sagte der TSV Lendershausen ab. Und nahm damit eine 0:15-Wertung seiner beiden Partien in Kauf.
So fand einzig die Partie des Tabellenführers SV Löffelsterz gegen den TSV Heidenfeld statt. Doch die hatte es in sich.
Beide Mannschaften agieren zu überhastet
Bereits in der ersten Minute setzte sich Corinna Ott am Kreis durch und erzielte per Heber das 1:0 für Löffelsterz. Auch Heidenfeld zog, zu Beginn meist über Sarah Stacey und Jule Wolf, ein schnelles Kreisspiel auf. Wurde der erste Treffer von Stacey noch wegen Stürmerfouls abgepfiffen, markierte der Korb von Wolf den Ausgleich (4.).
In der Folge setzten beide Teams verstärkt auf Konterangriffe, vergaben jedoch etwas überhastet. Erst in der 10. Minute gelang der Heidenfelderin Carina Weller ein erfolgreicher Korbabschluss. Löffelsterz fand direkt die passende Antwort und glich aus.
Die Schlussphase der ersten Halbzeit gehörte wieder Heidenfeld. Per Konter erzielte Carina Weller aus sieben Metern auf den leeren Korb ihren zweiten Treffer zur 3:2-Pausenführung.
"Wir hätten uns für die ganzen Konter noch mehr belohnen müssen", befand der Heidenfelder Trainer Ben Stacey. Doch so blieb die Partie auch in der zweiten Halbzeit spannend. Carina Zeitner erzielte kurz nach Wiederanpfiff für Löffelsterz den Ausgleich.
Löffelsterz mit Wurfpech in der Schlussphase
Es dauerte bis zur 23. Spielminute, ehe wieder Körbe fielen. Korbfrau Sarah Stacey verwandelte einen Heber zur erneuten Heidenfelder Führung und legte drei Minuten später einen weiteren Treffer nach. "Es klingt immer etwas blöd, weil sie ja auch meine Schwester ist. Aber Sarah war für mich heute wieder mit die entscheidende Spielerin", lobte ihr Trainer nach dem Spiel. "Zwei wichtige Körbe selber erzielt und im Korb ein paar richtig gute, hohe Würfe rausgeholt – das war ganz stark."
Ab diesem 5:3 hatte die Heidenfelder Führung Bestand. Mehr als Anschlusstreffer zum 4:5 und später zum 5:6 waren für Löffelsterz nicht drin, auch wenn in den letzten zwei Minuten zwei Distanzwürfe von Corinna Ott haarscharf am hinteren Korbrand vorbei rutschten. Es blieb beim etwas glücklichen, aber nicht unverdienten, Sieg des TSV Heidenfeld.
Suboptimale Bedingungen für den SV Löffeslterz
"Was willst du erwarten, bei der Trainingsbeteiligung", konstatierte nach dem Spiel der Löffelsterzer Trainer Frank Dittmar. "Wenn ständig Leute fehlen – krank, Schichtdienst, unter der Woche weg – dann sieht das alles so niedrigtourig und zäh aus wie heute". Hinzu käme, dass die Korbballerinnen nur einmal pro Woche trainieren konnten; ihren zweiten wöchentlichen Hallentermin mussten sie an die Fußballer abtreten.
Im Gegensatz dazu hatte Heidenfeld im Vorfeld die Trainingsintensität sogar erhöht. "Wir hatten in den letzten zwei Wochen fünf Trainingseinheiten – und alle Spielerinnen haben voll mitgezogen", berichtete Ben Stacey stolz. Auch mithilfe von Videostudien hatte er seiner Mannschaft taktische Anweisungen mit auf den Weg gegeben.
"Es ging unter anderem darum, welche Spielerinnen wir auf jeden Fall gut abdecken sollten. Von Laura Suhl wussten wir zum Beispiel, dass sie sehr stark ist. Da wollten wir hellwach sein. Das hat geklappt." Die Top-Korbschützin aus Löffelsterz erzielte zwei Treffer – einen aus dem Spiel heraus, einen per Sechsmeter.
In der Tabelle bleibt der SV Löffelsterz trotz der Niederlage vorn. Heidenfeld klettert, dank der sechs Punkte aus diesem Spieltag, auf Rang zwei. Bei nur noch vier ausstehenden Partien, alle gegen in der Tabelle deutlich tiefer platzierte Mannschaften, sind die Chancen der Heidenfelderinnen auf die Teilnahme an der bayerischen Meisterschaft bestens.
Der TSV Heidenfeld will auf jeden Fall nach oben
Doch dabei soll es, geht es nach Trainer Ben Stacey, nicht bleiben: "Wenn wir zur Bayerischen fahren, sind wir natürlich auch dort, um zu gewinnen", gab er sich selbstbewusst. Ein Sieg würde den Aufstieg in die Bundesliga bedeuten. Und sollte das nicht klappen? "Spätestens im nächsten Jahr wollen wir aufsteigen. Die Mannschaft hat auf jeden Fall Bundesliga-Potenzial."
Korbschützinnen: Heidenfeld: Carina Weller 2, Sarah Stacey 2, Franziska Clement 1, Jule Wolf 1. Löffelsterz: Laura Suhl 2, Corinna Ott 2, Carina Zeitner 1.