
Während am vergangenen Samstag beim "Night Train", dem über die Dorfgrenzen hinaus bekannten Faschings-Nachtumzug noch helle und bunte Lichter die Straßen im Dampfach erleuchteten und die Narren kräftig feierten, drohen für die DJK Dampfach die Lichter in der Fußball-Landesliga Nordwest immer mehr auszugehen und der fußballerische Alltag rund um das Salistadion grauer zu werden. Von fröhlicher Feierei ganz zu schweigen.
Denn am späten Dienstagabend unterlag die Mannschaft von Trainer Oliver Kröner im Nachholspiel gegen den ASV Rimpar vor rund 100 Zuschauenden mit 0:1 (0:0) und bleibt damit Tabellenschlusslicht mit mageren vierzehn Zählern nach nunmehr 23 Spielen auf dem Konto. Die Gäste aus Rimpar, die ihren Auswärtserfolg der Vorsaison (2:1) am Rande der Haßberge wiederholten, feierten dagegen ihren erst zweiten Auswärtssieg der Saison und sammelten wichtige Zähler im Kampf um den Klassenerhalt ein.
"Mit dem Beglückwünschen des Siegers habe ich ein Problem, weil dieses Spiel eigentlich keinen Sieger verdient hat. Wir waren gleichwertig. Es ist einfach nach dem Spielverlauf kein 0:1. Aber die Fakten sprechen für sich", bilanzierte DJK-Trainer Kröner das Spiel, in dem sein Team vor allem vor der Pause die besseren Chancen hatte, jedoch die Zielstrebigkeit ebenso vermissen ließ – André Lörzer schoss freistehend mitten auf ASV-Keeper Falko Engert (11.) –, wie das Quäntchen Glück fehlte. Danny Schlereths Ball trudelte am leeren Tor vorbei (19.). Zuvor hatte Rimpars Marco Kramosch auf der Gegenseite aus rund 30 Metern nur die Latte getroffen (15.).
Vincent Held wird zum Freistoß-Held
Besser machte es sein Teamkollege Vincent Held, der kurz nach dem Wiederanpfiff einen direkten Freistoß aus 18 Metern zum Tor des Abends im DJK-Kasten versenkte (47.). In der vergangenen Saison hatten Rimpar zwei Strafstöße zum Sieg im Salistadion gereicht, am Dienstagabend war es dieser eine Freistoß. "Es war ein wichtiger, dreckiger Arbeitssieg", bilanzierte ASV-Trainer Claudiu Bozesan. In dessen Team, das sich auch mit einem Trainigslager im spanischen Malaga vorbereitet hatte (Bozesan: "Das war auch sehr wichtig für den Teamgeist."), standen die Winterneuzugänge Michael Herrmann ("Er bringt uns als Spieler und Persönlichkeit weiter") und Antonio Sicaja ("hat auf der Sechs überragend gespielt") in der Startelf. Mit Mohamed Conte kam ein weiterer Winterneuzugang in Hälfte zwei ins Spiel. Bei Dampfach feierte Adrian Hatcher nach seinem Kreuzbandriss und monatelanger Pause sein Comeback und belebte sofort die DJK-Offensive.
Abwehrreihen zersägen Langholz
Beide Teams taten sich auf dem tiefen Geläuf schwer, gaben aber vor allem kämpferisch alles. Spielerisch gab es jedoch viel Langholz, das beide Abwehrreihen meist souverän zersägten. Wenn es gefährlich wurde, dann überwiegend, wenn flach gespielt wurde. Die beste Ausgleichschance konnte Hatcher mit einem Drehschuss, der rund 20 Minuten vor dem Ende knapp links am Tor vorbeiging, aber nicht nutzen. Trotz der Niederlage resümierte Kröner: "Wenn du so startest, ist das nach dem, wie wir in der bisherigen Saison gespielt haben, wirklich gut. Diese Niederlage haut uns nicht um." Am Samstag empfängt Dampfach Aschaffenburg-Leider, für Rimpar geht es nach Haibach.
Fußball: Landesliga Nordwest, Männer
DJK Dampfach – ASV Rimpar 0:1 (0:0)
Dampfach: Mack – Persch, Witchen, Gonnert, Tully – Moser (90. Bischof), Jilke, Kundmüller (76. Albascha), Lörzer (83. Zeiß) – Hatcher, Schlereth.
Rimpar: Engert – Herrmann, Reinhart, Budemann, Horn – Kemmerzell (90.+2 Hagen), Held (62. Conte), Burkard (69. Behringer), S. Kramosch – M. Kramosch (90.+4 Wiederer), Sicaja (90. Lehner).
Schiedsrichter: Noan Jürries (Zell). Zuschauende: 100. Tor: 0:1 Vincent Held (47.).