
Die FT Schweinfurt hat den Pflichtspielauftakt 2025 verpatzt. Die Elf des zum Saisonende scheidenden Trainers Adrian Gahn verlor trotz ansprechender Leistung am vergangenen Samstag zum Start in den zweiten Teil der Saison in der Fußball-Landesliga Nordwest das Nachholspiel gegen die DJK Hain mit 0:1 (0:0).
Fast war es so, als wehte für ein paar Momente auch der zarte Hauch von der Rückkehr des FC Schweinfurt 05 in den Profifußball (das Team von Victor Kleinhenz, der erst vergangenen Woche seinen Vertrag bis 2027 verlängert hat, spielte am Samstagnachmittag parallel bei der Zweitliga-Reserve der SpVgg Greuther Fürth 1:1 unentschieden und ist weiter Spitzenreiter der Fußball-Regionalliga Bayern) vom Sachs-Stadion herüber auf Platz sieben. Auf den war die Nachholpartie der FTS gegen Hain, die Ende vergangenen Jahres bereits zwei Mal wegen schlechter Platzverhältnisse abgesagt worden war, verlegt worden, nachdem die Stadt den Rasenplatz an der Maibacher Höh' am Donnerstag gesperrt hatte.
Emotionaler Auftakt in die Gahn-Abschiedsrunde
Vom Aufstieg freilich spricht bei der FTS, die vergangene Saison lange ganz oben mitgespielt hatte, heuer niemand. Emotionen aber spielten beim ersten Punktspiel 2025 dennoch eine Rolle. Es war schließlich auch der Auftakt in die Abschiedsrunde von Trainer Gahn. Dessen Vertrag wird zum Ende der Saison nach dann acht Jahren nicht mehr verlängert werden. Das Schweinfurter Tagblatt hatte das im Dezember als erstes berichtet. Und so war der Gang zur Bank dann schon ein besonderer für Gahn: "Ich habe schon in der Kabine vor dem Spiel emotionale Worte gewählt habe. Die letzten zwölf Spiele sollen emotional werden, wenngleich wir natürlich mit einer klaren Strategie ins Spiel gegangen sind."
Wer den 44-Jährigen kennt, der weiß, dass es ihm ohnehin weniger um sich als vielmehr um sein Team, seine "Jungs", wie er sie nennt, geht. Und die hatten gegen Hain durchaus eine gute, spielerisch ausgerichtete Strategie, wenngleich sich das am Ende nicht im Ergebnis widerspiegelte.
"Wir nehmen den Sieg gerne mit, aber ein Remis wäre durchaus gerecht gewesen", gestand Hains Trainer hinterher. Die DJK-Taktik mit defensiver Fünferkette und zwei auf Konter lauernden Spitzen ging auf, auch weil die Turner in Minute 72 Gästestürmer Louis Braun trotz numerischer Überzahl an der Strafraumgrenze nicht verteidigt bekamen und Simon Mai den Flachschuss ins Eck nicht parieren konnte.
Defensiv hoch und mutig, offensiv aber zu unentschlossen
"Es ist natürlich bitter, wenn du sonst keinen Schuss auf den Kasten bekommst", sagte Gahn, der seinen Jungs aber keine Vorwürfe machen wollte. "Wir haben es in der Defensive hoch und mutig Mann gegen Mann gespielt, weil wir den Gegner auch so erwartet hatten, wie sie dann gespielt haben. Unsere 'Not-Innenverteidigung' hat es echt gut gemacht."
Vorne freilich blieben die Turner letztlich zu unentschlossen, besetzten die Box nicht konsequent genug und vergaben etwa durch Tim Stühler (18., 44.), Jonas Wieland (35.) oder Dominik Popp (71.) ordentliche Chancen. Hain dagegen versenkte einen seiner wenige Torversuche und fuhr am Ende mit drei Punkten nach Hause.
Fußball, Landesliga Nordwest
FT Schweinfurt – DJK Hain 0:1 (0:0)
Schweinfurt: Mai – Wieland, Lechner, Heusinger, Werner – Siegmund (72. Maxaieie), Brückner, Stühler , Bäuerlein (88. Reck) – Popp, Walton.
Hain: S. Kerber – J. Kerber, Hofestädt, Horr, Kirchner, Müller - Albrecht, Rußmann (90.+3 Bergmann), Le. Braun (78. Eicker) - Meßner, Lo. Braun (87. Tiesler).
Schiedsrichter: Christopher Schwarzmann (Scheßlitz). Zuschauende: 100. Tor: 0:1 Louis Braun (72.).