
Die Mighty Dogs haben ihre Siegesserie in der Abstiegsrunde weiter ausgebaut und nach zwei Erfolgen über Waldkraiburg die Tabellenspitze übernommen. Allerdings stellte der Tabellenvorletzte die Schweinfurter vor zwei knifflige Aufgaben.
Im Heimspiel sah das Team von Trainer Andreas Kleider lange wie der sichere Sieger aus, machte es am Ende aber nochmal richtig spannend. "Wir haben 35 Minuten sehr gut gespielt, dann aber leider den Faden verloren", musste der Coach einen kleinen Rückfall in alte Muster konstatieren. "Als Waldkraiburg dann auf 3:4 herankam, habe ich gleich eine Auszeit genommen, um die Jungs nochmal wachzurütteln und den Vorsprung über die Zeit zu bringen."
Schweinfurt hält dem Dauerdruck stand
Eine Maßnahme die fruchtete und dem ERV so den vierten Dreier in Serie bescherte. Was Kleider gleich nach Spielschluss klar war und was er der Mannschaft auch direkt mit auf den Weg gab, war, dass es zwei Tage später in Waldkraiburg nicht leichter werden würde. "Es war klar, dass sie mit dem Rücken zur Wand stehen und loslegen werden wie die Feuerwehr."
Und genau so kam es dann auch. Bereits nach vier Minuten waren die Schweinfurter mit 0:2 in Rückstand und kamen auch in den folgenden Minuten kaum aus dem eigenen Drittel. "Dass die Jungs dann aber trotz des Dauerdrucks wieder zu ihrem Spiel gefunden und das dann durchgezogen haben war aber richtig stark", so Kleider der neben den bereits Freitag fehlenden Nils Münzberg und Jona Schneider in Waldkraiburg auch noch auf Sean Fischer, Moritz Schlick und Leon Pöhlmann verzichten musste.
Ein Sonderlob für Simon Knaup
Umso froher war er, dass sich Simon Knaup trotz beruflicher Belastung in den Dienst der Mannschaft stellte und die Reise nach Waldkraiburg mit antrat. "Das ist eben Simon. Da kann man nur den Hut ziehen. So einen Charakter in der Mannschaft zu haben, hilft natürlich sehr", gab es dafür eine Sonderlob von Kleider, der dadurch zumindest auf vier Verteidiger und drei volle Sturmreihen zurückgreifen konnte.
Ein Lob hätte sich aber auch Goalie Benedict Roßberg verdient, der insgesamt einen starken Auftritt zeigte, sich aber besonders als Penalty-Killer hervortat. Den ersten parierte die Nummer 42 beim Stand von 2:1 für Waldkraiburg und hielt sein Team, das kurz darauf zum 2:2-Ausgleich durch Nils Melchior kam (29.), im Spiel.
Benedict Roßberg mutiert zum Penalty-Killer
Und nachdem Marcel Grüner im Schlussdrittel die erneute Führung des EHC (31.) egalisiert hatte (57.), schlug die große Stunde des Torhüters erneut im Penalty-Schießen. Zwei Versuche der Hausherren entschärfte Roßberg, beim dritten Versuch verfehlte der Schütze die Scheibe, sodass der eine Treffer von Joseph Sides reichte, um den Mighty Dogs den Extrapunkt zu sichern.
"Wenn man natürlich sieht, dass wir in der Overtime nochmal Überzahl haben, dann hätten wir das natürlich auch früher entscheiden können", wollte Kleider dennoch kein Haar in der Suppe suchen, sondern freute sich über nun ruhigeres Fahrwasser und auf eine hoffentlich baldige, endgültige Entscheidung in Sachen Klassenerhalt.