
Fussball, Landesliga Nordwest
FC Sand – TSV Rottendorf 3:4 (1:1)
Zu beneiden sind die Fußballer des FC Sand derzeit nicht. Nach drei zum Teil heftigen Niederlagen zum Start überschlugen sich im Heimspiel gegen den TSV Rottendorf die Ereignisse erneut. Am Ende stand die Truppe von Spielertrainer Daniel Rinbergas, der diesmal nicht mitwirkte, wieder mit leeren Händen da.
Jannik Fischer brachte die Gäste nach 24 Minuten in Führung. Acht Minuten später der nächste Tiefschlag für den Bayernliga-Absteiger: Felix Beck sah nach einer Notbremse die Rote Karte. Trotz Unterzahl drückte die Korbmacher-Elf energisch auf den Ausgleich. Kurz vor der Pause mit Erfolg, als Tobias Burger mit seinem ersten Saisontreffer das 1:1 erzielte. Es sollte nicht sein einziger Streich an diesem Samstagnachmittag bleiben.
Spätes Sander Comeback reicht nicht aus
Nach dem Seitenwechsel lief es aber erstmal weiter suboptimal für den FC, der, mit einem Mann weniger, dann doch größere Lücken in der Defensive offenbarte, die von der Mannschaft von Trainer Martin Lang genutzt wurden. Mathias Böhler brachte den TSV neuerlich in Führung (63.), kurz darauf erhöhte Nicolas Schubert auf 1:3 (67.). Und wieder ein doppelter Tiefschlag für die gebeutelten Sander: Beim dritten Gegentreffer verletzte sich Torhüter Nils Nigbur, der dann vom erst 18-jährigen Lukas Frank ersetzt werden musste. Eine Viertelstunde vor Schluss dann die mutmaßliche Entscheidung: Nach einem strittigen Handelfmeter verwandelte Böhler mit seinem zweiten Treffer zum 1:4. "Wir haben heute super gekämpft", sagte Sands Vereinsverantwortlicher Thomas Lörzer nach dem Spiel. Die Mannschaft, die großteils aus der letztjährigen Kreisliga-Meisterelf besteht, steckte nämlich auch nach dem 1:4 nicht auf. Burger brachte die Rinbergas-Elf mit einem Doppelpack in der Schlussphase noch einmal auf 3:4 heran. Die Aufholjagd in Unterzahl kam etwas spät, erklärte Lörzer. "Heute waren wir nah dran. Ich glaube in Gleichzahl hätten wir einen Punkt geholt", fügte er an. Eine Niederlage, die trotzdem Mut für die nächste Spiele machen darf.
Sand: Nigbur (67. Frank) – Kirchner, Knoblach, Krines (90.+2 L. Mahr), Zang, Lörzer, Herrmann (87. Wagner), Düring (83. M. Mahr), Schäder (78. Panzer), Beck, Burger.
Schiedsrichter: Sebastian Diesel (VdS Spardorf). Zuschauende: 180. Tore: 0:1 Jannik Fischer (24.), 1:1 Tobias Burger (45.), 1:2 Mathis Böhler (63.), 1:3 Nicolas Schubert (67.), 1:4 Mathis Böhler (75., Handelfmeter), 2:4, 3:4 Tobias Burger (81., Foulelfmeter, 89.). Rot: Felix Beck (32., Sand, Notbremse).
TuS Röllbach – FT Schweinfurt 1:1 (1:1)
Im ersten ganz großen Härtetest der Saison trennten sich die Freien Turner Schweinfurt vom letztjährigen Landesliga-Nordwest-Vizemeister TuS Röllbach mit 1:1. Für die Führung vor 150 Zuschauenden in Röllbach sorgte der Schweinfurter Moriz Heusinger mit einem wahren Traumtor in der 21. Minute. Einen Freistoß aus gut 30 Meter schoss er mit seinem linken Fuß direkt über die Mauer ins Tor. Röllbachs Torhüter Maximilian Sponer streckte sich vergebens. Kurz vor dem Pausenpfiff musste aber auch sein Gegenüber im Schweinfurter Tor, Simon Mai, sich geschlagen geben. Ein langer Ball von der rechten Seite auf Höhe der Mittellinie, rutschte irgendwie zu Niklas Scherg am zweiten Pfosten durch, der den herausstürmenden Mai mit dem Treffer zum 1:1 überwinden konnte.
Im zweiten Durchgang hielten Sponer und Mai ihren Kasten sauber. Die größeren Chancen hatten im Verlauf des gesamten Spiels dabei die Gäste. Doch ausnahmsweise hatte FTS-Torjäger Dominik Popp mal einen weniger treffsicheren Tag. Der Stürmer, der bereits fünf Saisontreffer verbuchten konnte, scheiterte mehrmals aus bester Einschussposition an Sponer. Am Ende konnte die Heimelf mit dem Punkt wohl etwas besser leben als die FTS. "Das Unentschieden war nicht unverdient, auch wenn wir etwas näher am 2:1 dran waren", sagte FTS-Trainer Adrian Gahn hinterher: "Röllbach hat eine starke Mentalität gezeigt und kämpferisch super dagegen gehalten."
Schweinfurt: Mai – Schulz (71. Tr. Walton), Mock, Reuß, P. Werner (46. Freund), Heinze, Heusinger, F. Reith (63. Siegmund), Öztürk, Stühler, Popp.
Schiedsrichter: Elia Schneider (TSV Küps). Zuschauende: 150. Tore: 0:1 Moriz Heusinger (21.), 1:1 Niklas Scherg (45.).
FC Lichtenfels – DJK Dampfach 2:1 (2:1)
Landesliga-Neuling DJK Dampfach bleibt auch im zweiten Auswärtsspiel ohne Punkte. Vor 200 Zuschauenden beim FC Lichtenfels unterlag die Elf von Trainer Oliver Kröner trotz Führung am Ende mit 1:2.
Die Oberfranken gingen äußerst angriffslustig ausgerichtet in ihr erstes Heimspiel der Saison. Dampfach ließ sich von den stürmischen Lichtenfelsern in den Anfangsminuten jedoch nicht aus der Ruhe bringen. In der fünften Minute vollendete Adrian Hatcher einen Konter zum 0:1. Erstmals in der Landesliga erzielte die Kröner-Elf damit eine 1:0-Führung. Die hielt jedoch nicht lange. Die wütenden Angriffe der Heimelf wurden noch vor der Pause belohnt. Erst durch Daniel Oppels Ausgleichstreffer (20.) mit einem Flachschuss ins Eck. Das Team von Trainer Oliver Müller blieb auch hernach am Drücker. Trotzdem hätte fast wieder Hatcher die DJK in Führung gebracht. Sein Abschluss in der 35. Minute verfehlte sein Ziel nur denkbar knapp. Auf der Gegenseite macht es Niklas Lulei besser, der nach einer Ecke zum 2:1 einköpfte (38.).
Nach dem Seitenwechsel sank das Spielniveau, bedingt durch die vielen Zweikämpfe und Spielunterbrechungen nach Fouls. Die Niederlage konnte die DJK nicht mehr abwenden. Leon Heppt scheiterte noch mit der besten Ausgleichschance am stark aufgelegten Lichtenfelser Schlussmann Niklas Weise.
Dampfach: Götz – Riedlmeier, Witchen (58. Schenk), Winter (58. Werb, 64. Baumgärtner), Greb (58. Kundmüller), Hatcher (66. Hau), Gonnert, Schlereth, Persch, Heppt, Zeiß.
Schiedsrichter: Stefan Betz (SV Etzenricht). Zuschauende: 200. Tore: 0:1 Adrian Hatcher (5.), 1:1 Daniel Oppel (20.), 2:1 Niklas Lulei (38.).
TSV Lengfeld – TSV Gochsheim 5:1 (2:0)
Wieder war es nichts mit dem ersten Saisonerfolg für den TSV Gochsheim, der beim TSV Lengfeld im Kellerduell eine herbe 1:5-Klatsche kassierte und sich dabei unter Wert verkaufte. Allerdings mussten die Gäste auf ihre "Lebensversicherung", Stammtorwart Irnes Husic, krankheitsbedingt verzichten. Für Ersatztorhüter Ludwig Busse war es der erste, von Nervosität begleitete, Einsatz in der Landesliga.
Dabei hatte Gochsheim stark begonnen und verbuchte nach zehn Minuten die erste Torchance. Aber mit dem Gegentreffer durch Adrian Istrefi (30.) schwand das Selbstbewusstsein. "Wir haben nichts über das Mittelfeld bis in den Sturm gebracht", beschrieb Pressewart Wolfgang Menzinger. Lengfeld hingegen agierte äußerst effizient.
Cristian Dans 3:0 bedeutet die Entscheidung
"Wir standen mit dem Rücken zur Wand und wollten unbedingt gewinnen", erklärte Trainer Okan Delihasan. Daniel Plagens erhöhte für die Hausherren noch vor der Pause auf 2:0. Beinahe wäre Gochsheim nach Wiederanpfiff der Anschlusstreffer gelungen, aber mit einer Traumparade rettete Torwart Fabian Christof. Das 3:0 durch Cristian Dan bedeutete den Nackenschlag für die Gäste, die in der Abwehr mittlerweile offen wie das berühmte Scheunentor standen. So war es ein Leichtes für die Heimelf, Treffer vier und fünf durch Konter unterzubringen. Amer Almousa erzielte kurz vor Schluss den Ehrentreffer für Gochsheim.
Gochsheim: Busse – Heimrich, Derra, Eisend (51. Berisha), T. Kummer, Krüger, Mekic, Meusel (74. Almousa), Alm, Sprenger (68. Almagrahi), Sommer (53. Tewelde), N. Kummer (77. Wüst).
Schiedsrichter: Marcel Pröhl (TSV 07 Bayreuth-St. Johannis). Zuschauende: 120. Tore: 1:0 Adrian Istrefi (30.), 2:0 Daniel Plagens (39.), 3:0 Cristian Dan (70.), 4:0 Alban Ramaj (77.), 4:1 Amer Almousa (88.), 5:1 Gabriel Yaman (90.).