Jetzt ist es doch passiert: Die DJK Schwebenried/Schwemmelsbach II ist aus der Kreisliga Schweinfurt 1 abgestiegen. Der Kreisklasse-1-Dritte SG Schleerieth dagegen hat allen Grund zu feiern. Mit 3:0 (1:0) besiegte die Mannschaft von Trainer Thorsten Büttner die Landesliga-Reserve, die als Tabellenletzter mit nur zwei Punkten in der regulären Runde ohnehin lediglich wegen zweier Mannschafts-Rückzüge in die Relegation gerutscht war. Die SG war nach einer anfänglichen Findungsphase die agilere Elf und hatte in Felix Klein einen verlässlichen Torschützen.
"Das war eine überragende Vorstellung, ich habe tatsächlich ein paar Tränen verdrückt", war Büttner hernach überglücklich und kündigte ob der anstehenden Vereinsheimparty an, "morgen meinen variablen Urlaubstag nehmen" zu wollen. "Meine Mannschaft hat eins zu eins mitgenommen, was ich ihr in der Kabinenansprache mitgegeben habe", freute er sich über ein ganz anderes Team-Gesicht als noch beim 0:2 gegen Türkiyemspor Schweinfurt im ersten Relegationsspiel. "Das war die totale Kehrtwende. Wir hatten heute, aber schon die ganze Runde über nicht einen Fremdkörper in dieser Truppe."
Die erste Chance hatte noch den etwas aus dem Kader der ersten Mannschaft verstärkten Schwebenriedern gehört: Anton Brand war rechts frei, zielte jedoch knapp daneben (4.). Das war's dann aber für die Jungs von Coach Andreas Wolf. Der in der Niederlage Größe zeigte: "Entscheidend war heute die Mentalität. Und da hat uns Schleerieth gezeigt, wie man das macht. Sie haben die Kreisliga mehr verdient als wir."
Viel mehr brachten seine Spieler knapp eine Woche nach dem Relegations-2:4 gegen Arnstein nicht zusammen - hoch und weit war dann doch zu wenig. Und so kippte das Geschehen schnell zu Gunsten der Schleeriether. Jan Ludwig jedoch traf nur den Pfosten (29.) und das Außennetz (32.). Besser machte es Klein: Halblinks freigespielt, verwandelte er eiskalt zum 1:0 (40.). Beinahe noch der zweite Streich, diesmal freilich parierte DJK-Keeper Frank Popp stark (43.).
Felix Klein mit zwei Toren Schleerieths Matchwinner
Kurz nach der Pause dann doch die Vorentscheidung, wieder durch Klein: Er nutzte einen Riesenbock der DJK-Kette, war plötzlich frei und setzte den Ball cool ins kurze Eck zum 2:0 (52.). "Heute hat er gezeigt, dass er der Star des Teams ist", so Büttner, der diesmal selbst auf aktives Mitwirken verzichtete. Die DJK Schwebenried/Schwemmelsbach II resignierte keineswegs, im Gegenteil, jetzt nahm sie sich endlich ein Herz und lieferte dem (noch) rangniedrigeren Gegner plötzlich einen Fight auf Augenhöge. Zwingende Tormöglichkeiten sprangen jedoch nicht heraus. Und so war's für sie eben vorbei mit der Kreisliga-Zeit.
Für Wolf keine Tragik: "Wir fallen deswegen nicht auseinander, wir hatten trotz, dass wir kein einziges Spiel, nicht mal ein Freundschaftsspiel gegen einen A-Klassisten gewonnen haben, einen tollen Zusammenhalt." Jetzt geht's zusammen mit Greßthal/Wasserlosen und um einen Neuanfang in der Kreisklasse. Ohne vermessene Ziele: "Wir wollen endlich wieder Spiele gewinnen", machte Wolf klar.