Und dann gab es kein Halten mehr: Die Fans liefen auf den Platz und bei etlichen Spielern neben Bier auch die Tränen. Der FC Arnstein schaffte gleich im ersten Relegations-Anlauf dieser Saison den Sprung in die Schweinfurter Fußball-Kreisliga Schweinfurt 1 – und stürzte sich in eine Partynacht daheim im Sportheim.
Auf dem Platz der DJK Büchold hatte der Kreisklassen-Zweite den Kreisliga-Releganten DJK Schwebenried/Schwemmelsbach II mit 4:2 (2:1) hochverdient bezwungen. Die Landesliga-Reserve, die als Schlusslicht nur wegen des Rückzuges zweier anderer Teams in die Relegation gerutscht war, hat nun noch eine zweite Chance am Dienstag, 31. Mai, um 18.30 Uhr gegen die SG Schleerieth.
"Unser großer Traum ist in Erfüllung gegangen", sprudelte es aus FC-Trainer Christoph Weeth nur so heraus. "Riesen Dank an die Jungs, dass sie mir dieses Abschiedsgeschenk ermöglicht haben." Abschied? Weeth wechselt zurück zu seinem Heimatverein TSV Ettleben/Werneck in die Bezirksliga, wo der 36-Jährige seine Laufbahn als Spieler ausklingen lassen will. "Mit Familie und zwei kleinen Kindern kannst du die Doppelbelastung als Spieler und Trainer nicht mehr machen", so Weeth, der bei seinem finalen Auftritt die Mannschaft noch einmal aus der Viererkette von hinten dirigiert hatte.
Seine Arnsteiner bekamen am Mittwochabend vor 800 (!) Zuschauenden freilich etwas mehr zu tun, als es die DJK-Bilanz von nur zwei Kreisliga-Punkten und 98 Gegentoren erwarten hatte lassen. Zwar ging der FC durch Fabian Wintzheimer zeitig mit 1:0 in Führung (14.) und schien den Gegner überrennen zu wollen. Doch dann kamen die Schwebenrieder besser ins Spiel und glichen durch Patrick Hartmann aus (22.). Wintzheimer sorgte für die erneute Arnsteiner Führung, die deswegen eine Vorentscheidung war, weil auf der Gegenseite Hartmann den abermaligen Ausgleich liegenließ – FC-Keeper Marvin Treutlein parierte großartig (45.).
DJK Schwebenried/Schwemmelsbach II hofft auf seine zweite Chance am Dienstag
Mit dem Doppelschlag durch Noah Wintzheimer (51.) und Stefan Bernhard (58.) war die Sache erledigt, gleichwohl Schwebenried/Schwemmelsbach II sich nicht aufgab und durch Andreas Jazev verkürzte (78.). Es folgte eine Schlussoffensive der DJK, aber die besseren Chancen hatte bei Kontern Arnstein, darunter einen Pfostenschuss von Bernhard. "In der Hinrunde wurden wir noch abgeschlachtet, in der Rückrunde waren die Niederlagen meist sehr knapp. Deswegen hatte ich so eine Leistung erhofft", war DJK-Coach Andreas Wolf nicht allzu unzufrieden – und hofft auf Dienstag: "Wir vertrauen auf das, was wir können, und wollen dann den Klassenerhalt klarmachen."
Die Arnsteiner mussten nicht mehr warten. "Heute saufen wir richtig", kündigte Weeth in seinem letzten Mannschafts-Kreis auf dem Feld an. Die schon nach Büchold mitgebrachten Getränkevorräte, deuteten an, dass es keine leere Versprechung sein sollte.