Am Ende war es auch ein Sieg des lauteren Fanblocks: Noch über eine Stunde nach Schlusspfiff feierten die Anhänger des TSV Grafenrheinfeld ausgelassen mit der Mannschaft auf dem Gelände des TV Oberndorf den 2:1-(0:0)-Sieg über die DJK Schweinfurt und damit den Aufstieg in die Fußball-Kreisliga. "Wir reißen jetzt erst einmal das TVO-Sportheim ab, dann geht's noch nach Grafenrheinfeld", kündigte Spielertrainer Fabian Riegler an.
Das war die vierte Relegation für den 36-Jährigen, aus allen ist er am Ende als Sieger hervorgegangen. "Einfach nur geil", war prompt die erste Reaktion nach dem Sieger-Humba mit Kind und Kegel. Denn er wusste: Er und sein Team hatten mit dem Erfolg einen Relegationsmarathon von bis zu drei ausstehenden Partien vermieden, der dem Verlierer droht, will er den letzten freien Kreisliga-Platz noch haben. In diesem Fall der DJK, die am Sonntag (18.30 Uhr) die nächste Chance hat. Und deren Spieler-Trainer Dominic Nastvogel angefressen war: "Wir haben erst in den letzten 20 Minuten gespielt, wie wir spielen wollten. Wir waren nicht mutig genug."
Lange Zeit ein wenig ansehnlicher Abnutzungskampf
Fürwahr: Lange Zeit war's nicht mehr als ein intensiver Abnutzungskampf. Kein Glanz, keine Tore – auf diesen simplen Nenner ließ sich die erste Halbzeit bringen. Die einzig ordentliche Torchance hatte der Grafenrheinfelder Moritz Binder bereits nach acht Minuten; DJK-Keeper Simon Schneider reagierte jedoch gedankenschnell. Überhaupt war der Zweite der Kreisklasse Schweinfurt 1 die etwas aktivere zweier Risiko scheuender Mannschaften.
Der Kreisliga-13. aus der Staffel 1 rannte sich bei den wenigen Kontern meist schon vor dem Strafraum fest. Einmal musste TSV-Schlussmann Mario Riegler zumindest ein bisschen eingreifen: Im Eins-gegen-Eins lief er den Schweinfurter Madou Gnaore clever ab, dessen Nachschuss ging dann weit drüber (19.). Auch die Grafenrheinfelder hatten noch eine Halbchance zu verzeichnen: Fabian Riegler schnippelte einen Freistoß am Pfosten vorbei (35.).
Hellert und Pohli erzwingen mit einem Doppelschlag die Entscheidung
Danach änderte sich mit dem Seitenwechsel grundsätzlich wenig am ziemlich übersichtlichen Geschehen. Grafenrheinfeld aktiver, doch ohne Ideen – Schweinfurt abwartend, doch ohne Kontermöglichkeiten. Den Bann brach nach knapp einer Stunde Marcel Hellert, der aus der Drehung zum Grafenrheinfelder 1:0 traf (59.). Sechs Minuten später bereits die Vorentscheidung: Der eingewechselte Markus Pohli staubte aus wenigen Metern zum 2:0 ab (65.).
Ein bisschen mehr investierte die DJK nun zwar, das ganz große Aufbäumen blieb jedoch aus. "Das war heute eines der schwächsten Spiele der letzten Wochen von uns", räumte Nastvogel ein, der auch noch längere Zeit auf Kapitän Markus Zink wird verzichten müssen, der kurz nach der Pause mit Verdacht auf Kreuzbandriss ausfiel.
Neben der Niederlage auch noch eine schwere Verletzung für die DJK
Gefährlicher blieb der TSV, dessen nächste große Chance, ein Schuss aus 18 Metern, wurde auf der Linie geklärt (72.). Doch dann plötzlich aus dem Nichts der Anschlusstreffer: Nach einer Flanke von links hielt Abdullah Rahimi den Fuß hin – 2:1 nur noch (73.).
Jetzt erst, bedingt auch durch die Einwechslung des wuchtigen Raphael Rogers, riskierte die Jugendkraft mehr. Und wäre schier zum Ausgleich gekommen: Erneut kam Rahimi in Schussposition, scheiterte aus spitzem Winkel aber an Riegler (81.), Gnaore köpfte in der Schlussminute an die Latte. Auf der Gegenseite hatte Hellert die Entscheidung auf dem Fuß, Schneider rette mit einem überragenden Reflex (84.). Dann war Schluss auf dem TVO-Platz und Grafenrheinfeld aufgestiegen. Riegler: "Nach der starken Vorrunde wollten wir unbedingt hoch – es ist vollbracht."