Mit einem gemütlich-geselligen Ehrenabend feierte kürzlich der TSV Grafenrheinfeld sein 125-jähriges Bestehen in der Kulturhalle, und weil es so gut gepasst hat, dazu gleich noch das 100-jährige Bestehen der Fußballabteilung, das 2020 coronabedingt nicht gebührend gewürdigt werden konnte.
125 Jahre sind eine lange Zeit – überleben kann das ein Verein nur, wie TSV-Vorstand Armin Wagner vor etwa 200 Gästen in seiner Rede bestätigte, dank der Treue, Loyalität und Unterstützung von Mitgliedern, Gönnern und Sponsoren und dem Engagement der vielen Ehrenamtlichen, die im Laufe der Jahre in der Vorstandschaft, als Trainerinnen und Trainer oder aber helfende Hände im Hintergrund das Leben der Vereinsfamilie vielfältig mitgestaltet haben. Mittlerweile gibt es im Verein über 50 Ehrenmitglieder – Mitglieder, die seit mehr als 50 Jahren dem TSV die Treue halten.
Und so war die Jubiläumsfeier in der Kulturhalle fast wie ein Familientreffen und von Jung bis Alt zu hören, wie schön es doch sei, sich endlich mal wieder zu sehen; klanglich perfekt umrahmt vom Quintett des Musikvereins "Wie Blech und Schwefel" – übrigens allesamt nicht nur Musiker sondern tatsächlich auch "alte" TSVler.
Der TSV hat knapp 800 Mitglieder
Bevor Vorstand Armin Wagner den Gastrednern das Podium überließ, nutzte er die gute Gelegenheit, um kurz über einige aktuelle Vereinsinterna zu berichten. So waren die Jahre 2020/21 geprägt von Sanierungsmaßnahmen in der Altmain-Sporthalle und am Vereinsheim. Aktuell hat der TSV knapp 800 Mitglieder und verzeichnet laut Wagner gerade im Jugendbereich wieder einen Zuwachs.
Während in den letzten Jahren neue Sportarten wie Basketball und Karate dazugekommen sind, wurden andere, wie die Schachabteilung und Eisstockschützen und ganz aktuell 2022 die Tischtennisabteilung aufgelöst. Pünktlich zum kleinen Jubiläum – die Tennisabteilung ist heuer 45 geworden – gab es dort gleich drei Meisterschaften zu feiern, darunter die Damen 50 I, die nun in der höchsten deutschen Spielklasse ihrer Altersgruppe, der Regionalliga aufschlagen.
Zum Abschluss appellierte Wagner dann noch an die Treue zum TSV, der mit seinen Liegenschaften natürlich auch unter den steigenden Energiekosten zu leiden hat.
Mit einem wunderbaren Bilder-Vortrag über die vergangenen 125 Jahre TSV sorgten dann Ludwig Weth und Richard Riegler für viele nostalgische und fröhliche Momente mit hohem Wiedererkennungswert, auch wenn man doch ob der einen oder anderen Haarpracht schon zweimal hinschauen musste.
Seit 125 Jahren fördert der TSV nun schon den Breiten-, Jugend- und Kindersport und damit nicht nur die körperliche und seelische Ertüchtigung, sondern auch den Zusammenhalt und die Lebensqualität der Gemeinde im ländlichen Raum, wie der stellvertretende Landrat Thomas Vizl betonte. Sein dringender Appell lautete deshalb "Macht weiter so", das unterstrichen auch Grafenrheinfelds dritter Bürgermeister Ludwig Weth und Gottfried Bindrim, der Kreisvorsitzende des Bayerischen Fußball-Verbands (BFV), der einen Scheck und den vielleicht zukünftigen Meisterschaftsball für die TSV-Fußballabteilung zum nachgefeierten Jubiläum überreichte.
Für einen weiteren Scheck und gewohnt augenzwinkernde Töne sorgte dann noch der scheidende Kreisvorsitzende des Bayerischen Landessportverbands (BLSV), Kurt Vogel, der beim TSV-Ehrenabend seinen letzten offiziellen Auftritt absolvierte. In einer amüsanten Rede beschwor Vogel erst die Krönung der Schöpfung, den Homo ludens, den spielenden Menschen herauf und zeichnete dann in einer letzten Amtshandlung TSV-Kassier Harald Rudolph für seine langjährige, mittlerweile 36-jährige Kassenarbeit mit der BLSV-Urkunde für besondere Verdienste und der goldenen Ehrennadel mit Kranz aus.
Abschließend ehrten die Verantwortlichen – Vorstand Armin Wagner, Stellvertreter Michael Warmuth und Vereinsbeirat Harald Döpfert – noch langjährige Mitglieder, zusammengefasst aus den Jahren 2020 bis 2022, darunter mit Werner Fischer und Helmut Scholl zwei seltenen Ehrungen für 75 Jahre Vereinszugehörigkeit.
25 Jahre: Lisbeth Göb, Hans-Heinrich und Brigitte Klingenberg, Irene Musch, Daniel und Markus Pohli, Sandra Wahler, Kira Schneider, Hans-Jürgen Braun.
40 Jahre: Rosi Ebner, Gerlinde und Robert Bäcker, Karin Binder, Harald Döpfert, Franz Elflein, Margit und Hubert Rieger, Ingeborg Weber, Elfriede Wegner, Günther Schubert, Sieglinde Stahl, Ulrike Wehner.
50 Jahre: Karin Weick, Peter Zinner, Anton Rudloff, Rita Weth, Markus Henneberger, Rudolf Lukas, Maria Pfister.
60 Jahre: Hugo Popp, Josef Rumpel, Peter Treutlein, Manfred Popp.
75 Jahre: Werner Fischer und Helmut Scholl.