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Fußball: Regionalliga Bayern
Jetzt soll eine Serie her, sagt der Trainer: Dem FC Schweinfurt 05 gelingt auch in Nürnberg eine starke Reaktion
Zwei späte Gegentore schmälern den souveränen Auftritt beim 3:2 gegen die Club-Reserve. Victor Kleinhenz kündigt für die Osterwoche eine Belastungssteuerung an.
Das Tor-Trio des Tages: Die Schweinfurter (von links) Sebastian Müller, Michael Dellinger und Kristian Böhnlein brachten den FC 05 in Nürnberg mit 3:0 in Führung. Am Ende stand's 3:2.
Foto: Ryan Evans, PresseFoto Evans  | Das Tor-Trio des Tages: Die Schweinfurter (von links) Sebastian Müller, Michael Dellinger und Kristian Böhnlein brachten den FC 05 in Nürnberg mit 3:0 in Führung. Am Ende stand's 3:2.
Michi Bauer
 |  aktualisiert: 20.04.2025 02:31 Uhr

Fünf Spiele noch und neun Punkte Vorsprung auf die zweitplatzierten Würzburger Kickers: Auch wenn's am Ende angesichts der Dominanz unnötig knapp geworden ist – mit dem 3:2-(2:0)-Sieg beim 1. FC Nürnberg II hat sich Spitzenreiter FC Schweinfurt 05 eine komfortable Ausgangsposition geschaffen für den Endspurt in der Fußball-Regionalliga Bayern. Am Dienstag könnte zwar Bayreuth im Nachholspiel in Illertissen auf acht Zähler herankommen, doch 05-Trainer Victor Kleinhenz mag weder auf Gegner noch Fehler seiner Mannschaft schauen: "Wir haben alles in der Hand. In einer Phase, in der die Zahl der Spiele immer kleiner wird, ist jeder einzelne Punkt brutal wichtig." 

Dass es nicht mehr ganz so geschmeidig läuft wie vor der Winterpause, räumte nach dem Abpfiff in Nürnberg der zum Saisonende scheidende Sportleiter Andreas Brendler ein ("wir spielen nicht mehr so guten Fußball"), sagte aber auch: "Wir lassen uns das nicht mehr nehmen. Wenn uns das passieren würde, hätten wir es auch nicht verdient, Meister zu werden. Ganz ehrlich." Auch Kleinhenz wurmten natürlich die beiden späten Nürnberger Treffer durch Jakov Suver (83., 90.+2) und die ausbaufähige Effizienz vor dem Tor. Aber: Luxusprobleme angesichts eines verpassten Kantersieges.

Ziel des FC 05 müsse es jetzt sein, so Kleinhenz, "eine kleine Serie zu starten", gleichwohl am Gründonnerstag der FC Bayern München II zu Gast im Sachs-Stadion ist. Der hat am vergangenen Freitag mit einem 6:0 gegen Bamberg seine wochenlange Frustphase beendet, die mit der 1:2-Niederlage gegen Schweinfurt im Februar begonnen hatte. In der verkürzten vorösterlichen Spielwoche wird Belastungssteuerung ein großes Thema sein. Dienlich: Dass mit Flügelstürmer Joshua Endres und Rechtsverteidiger Leonard Langhans zwei zuletzt angeschlagene Führungsspieler wieder parat stehen. 

Wochen der Wahrheit beginnen gegen den FC Bayern II

"Wir werden kurz, aber prägnant trainieren", kündigte Kleinhenz an, wohl wissend, dass inhaltliche Themen nun weniger relevant sind als psychologische. "Es ist wichtig, dass wir im Trainerteam analytisch unterwegs sind und alle mitnehmen auf der Reise zum Erfolg. Viele in der Mannschaft haben eine solche Saisonphase noch nicht erlebt." Dass der ein oder andere Spieler an der Schwelle zum großen Wurf verkrampfen könnte, glaubt er nicht.

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Dennoch bleiben bei einigen Akteuren individuelle Leistungsschwankungen nicht verborgen. Und wie schnell Nachlässigkeiten bestraft werden können, erfuhren die Schweinfurter nach ihrer 3:0-Führung selbst durch einen diesmal seltsam passiven FCN-Nachwuchs. Da warten mit den fünftplatzierten Bayern, den zuletzt dreimal ungeschlagenen Aschaffenburgern und nach ihren drei Siegen in Folge wieder gefestigteren Kickers in den kommenden drei Wochen mutmaßlich ganz andere Kaliber. Wochen der Wahrheit trifft es wohl besser als Vorfreude auf eine vorzeitige Meisterschaft. 

Traumtore von Kristian Böhnlein und Sebastian Müller 

Im Sportpark Valznerweiher sahen 150 lautstarke 05-Fans eine Schweinfurter Mannschaft, die den Club-Jungspunden mit Spielkontrolle die Lust am Kombinieren raubte. Bis der Weg frei war für eigene entschlossene Aktionen. Nach Patrick Hofmanns Sprint rettete Winners Osawe noch auf der Linie (36.), bei den Traumtoren von Kristian Böhnlein (41./tolle Ballannahme und aus der Luft ins Eck) sowie Sebastian Müller (45.+2/20-Meter-Schlenzer unter die Latte) blieb der FCN-Defensive nur Staunen. "Nürnberg war so zurückhaltend, dass wir ein paar andere Dinge als erwartet in unserem Spiel gebraucht haben", so Kleinhenz. "Es hat gedauert, bis wir uns darauf eingestellt hatten."  

Dennoch bewiesen die Nullfünfer erneut eindrucksvoll, wie sie mit Rückschlägen umgehen können in dieser entscheidenden Phase, in der ihnen kein wirklicher Lauf mehr gelingen will. Dem 0:2 gegen Schwaben Augsburg folgte das 5:2 in Burghausen, dem 1:2 gegen Ansbach nun das 3:2 in Nürnberg. Das durch das Fehlen von U21-Torjäger Uche Obiogumu nicht geschmälert war. Zu dominant agierten die Gäste über weite Strecken. Devin Angleberger (59.), Patrick Hofmann (64.) und Müller (85.) beteiligten sich am Chancenwucher, was egal war, weil Michael Dellinger Müllers Vorarbeit zum 0:3 verwertete (73.). Der Rest waren scheinbarer Sicherheit geschuldete Schönheitsfehler. 

Fußball: Regionalliga Bayern, Männer
1. FC Nürnberg II – FC Schweinfurt 05 2:3 (0:2)
Nürnberg:
Kukucka – Heß, Osawe, Menig, Irigoyen-Gono (61. Rau) – Ikene - Gögce (76. Afghajanyan), Kirsch, Suver – Wiezorrek (90. Fischer), Scobel (76. Mintal).
Schweinfurt: Schneller – Bausenwein (78. Doktoczyk), Meißner, Trslic, Piwernetz (90.+1 Frisorger) – Fery (78. Bozesan), Angleberger – Müller, Böhnlein, Hofmann (78. Thomann) – Dellinger (79. Einsiedler).
Schiedsrichter: Andreas Dinger (Bischofsgrün). Zuschauende: 430. Tore: 0:1 Kristian Böhnlein (41.), 0:2 Sebastian Müller (45.+2), 0:3 Michael Dellinger (73.), 2:3 Jakov Suver (83., 90.+2).

 
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