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Fußball: Landesliga Nordwest
Für Euerbach/Kützberg geht es im Derby um alles oder nichts
Die Freien Turner Schweinfurt möchten den Spielverderber spielen und den Rivalen Richtung Abstiegsrunde schicken. Doch die Baumann-Truppe will sich zur Wehr setzen.
Gute Aussichten für Adrian Gahn und seine FT Schweinfurt: Ein Sieg im Derby gegen Euerbach/Kützberg könnte doppelt wertvoll sein.
Foto: Steffen Krapf | Gute Aussichten für Adrian Gahn und seine FT Schweinfurt: Ein Sieg im Derby gegen Euerbach/Kützberg könnte doppelt wertvoll sein.
Steffen Krapf
 |  aktualisiert: 27.04.2023 12:03 Uhr

Derby-Time an der Maibacher Höhe! Lang, lang ist es her, dass der SV Euerbach/Kützberg bei den Freien Turnern ran musste. Um genau zu sein: Fünf Jahre und 106 Tage. Damals, noch in der Bezirksliga Ost, entführten die Gäste recht klar mit 3:0 die Punkte aus der Schweinfurter Gartenstadt.

Seither haben die ersten Mannschaften beider Vereine viel durchlebt. Die Turner, bei denen noch fünf Akteure aus der damaligen Startelf dabei sind, krachten zwischenzeitlich runter bis in die Kreisliga und schafften 2019 dann die Rückkehr in die Landesliga. Dort haben sich seit vier Jahren auch die Euerbacher etabliert, bei denen Lucian Margoci der einzig Verbliebene des damaligen Duells ist.

Hinspielsieg soll kein Zufall gewesen sein

"Es ist ein spezielleres Derby", bemerkt FTS-Trainer Adrian Gahn fast nebenläufig. Schließlich sei es auch ein Duell zweier Klubs mit recht verschiedenen Ansätzen. "Wir haben eine unglaubliche Jugendarbeit bei den Turnern", bemerkt Gahn etwa. "Und was in Euerbach mit Julian (Grell) passiert ist, geht mich zwar grundsätzlich nichts an, aber ich mag so etwas als Trainer nicht", bricht Gahn eine Lanze für seinen Trainerkollegen, der mittlerweile wieder bei seinem Heimatklub TSV Aubstadt tätig ist: "Es hat mir für ihn einfach mega leid getan."

Ein paar Spitzen im Vorfeld haben sicherlich noch kein Derby uninteressanter gemacht. Entscheidend ist freilich aber letztlich auf dem Platz. "Wir wollen zeigen, dass wir im Hinspiel nicht durch Zufall gewonnen haben", so der FTS-Coach. Durch einen Doppelpack von Torjäger Dominik Popp siegten die Turner im September mit 2:1 in Euerbach.

Ein Sieg zählt doppelt – oder doch nicht?

Die Vorzeichen zwei Spieltage vor Ende der Vorrundengruppe sind klar. Während die FT Schweinfurt schon sicher für die Aufstiegsrunde qualifiziert ist, hängt beim Tabellendritten SV Euerbach/Kützberg noch alles am ganz seidenen Faden. "Ich werde meine Mannschaft so einstellen, dass sie wissen wird, was für Euerbach auf dem Spiel steht", verrät Gahn.

Im Falle, dass seine Elf auch das Rückspiel gewinnt, hätte man einerseits wertvolle Punkte gegen einen potenziellen Aufstiegsrunden-Gegner gesammelt. Andererseits würde ein FTS-Sieg aber auch die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass die Euerbacher ihrem "Worst Case" Abstiegsrunde einen Schritt näher kommen würden.

Der Modus ist kein Wunschkonzert

Gahn, der kein Fan des angewandten Modus ist, findet das alles "schwierig", mit den verschiedenen Konstellationen, die sich gerade für alle Klubs auftun. "Am liebsten wäre es mir, wir hätten alle Spiele gewonnen und würden jetzt noch gegen Ebersdorf und Gochsheim spielen", sagt er augenzwinkernd.

Ein Wunschkonzert ist es jedoch weder für Gahns FTS, noch für den SV Euerbach/Kützberg, der formstark in den Jahresendspurt geht. In der Vorwoche konnten beim 4:1-Heimsieg gegen den SV Memmelsdorf extrem wichtige Punkte gegen einen direkten Konkurrenten um die zwei noch freien Aufstiegsrunden-Plätze eingefahren werden.

Euerbachs Kapitän gibt sich kämpferisch

"Wir werden alles daran setzen, noch irgendwie die Aufstiegsrunde zu erreichen", sagt Euerbachs Mannschaftskapitän Christoph Schmidt, der sein Team jetzt auf einem guten Weg sieht, aber davon überzeugt ist, dass noch längst nicht das volle Potenzial ausgeschöpft wird. "Die Turner wissen auch, dass es bei uns schlecht aussieht, wenn sie uns schlagen", erklärt er mit Blick aufs Derby: "Deswegen werden die hochmotiviert sein."

Aktuell hat Euerbach/Kützberg das Erreichen der Aufstiegsrunde selbst in der Hand. Das soll auch so bleiben, betont Schmidt: "Ich möchte mich ungern auf andere Mannschaften verlassen. Wir müssen unser Zeug machen." Die beiden Mittelfeldspieler Albin Spahija und Vincent Waigand gehören unterdessen nicht mehr zum Euerbacher Kader.

 
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