Michael Böhme ist gestorben. Der zahlreich ausgezeichnete Funktionär des TV Jahn Schweinfurt mit der markanten Stimme, der eigentlich immer ein Lächeln auf den Lippen hatte, wurde 73 Jahre alt. Bis zuletzt war er zweiter Vorsitzender des Vereins, dem er seit 1970 treu war und für den gar im Rahmen der Trauerfeier Spenden gesammelt wurden.
Trauer war Böhme, den man wortwörtlich eine Frohnatur nennen konnte, auch in den Stunden des Abschieds nicht recht. "Erzählt lieber von mir und traut euch ruhig, zu lachen", stand auch in der Traueranzeige – ein Satz, der das Leben und Wirken des Schweinfurters trefflich beschreibt. Gut gelaunt packte er an: In seiner Freizeit am liebsten rund um die Ernst-Paul-Straße am Schweinfurter Hochfeld, an der der TV Jahn beheimatet ist.
Die Erfüllung als "Kümmerer des TV Jahn"
Eingetreten 1970, leitete Böhme, der nach seiner Zeit als aktiver Fußballer schon mit 26 Verantwortung übernahm, bis 2007 32 Jahre lang die Fußball-Abteilung des derzeitigen Kreisligisten, dann wurde er zweiter Vorsitzender – ein Amt, das er bis zuletzt ausübte. Dass er nun plötzlich nicht mehr da ist, schockiert nicht nur seine Familie und den TV-Jahn-Vorsitzenden Rainer Zink. "Die Spuren seines Wirkens, die Michael beim TV Jahn hinterlässt, sind zahlreich und überall am ,Jahnsplatz' zu sehen", erzählt Zink, dem es nicht leicht fällt, "Michaels Lebenswerk mit Worten gerecht zu werden".
Unter Böhmes Leitung und mit seiner tatkräftigen Unterstützung war – unter anderem – das Spielfeld zu einem schicken Rasenplatz geworden, auch das Vereinsgelände wurde umfassend saniert. Wichtig war ihm zudem auch die Kameradschaft innerhalb des Klubs. "Sie stand bei ihm immer auch im Mittelpunkt. Er schaffte es, mit seinem grenzenlosen Optimismus und seiner positiven Ausstrahlung, die Menschen um sich anzusprechen, ihnen ein Miteinander und eine Zusammengehörigkeit zu vermitteln, wie das sonst wohl keiner vermag", sagt Zink. Und auch: "Michael war eben nicht nur dabei. Er war immer mittendrin. Er war der Kümmerer des TV Jahn."