
Der erste Meister im Spielkreis Schweinfurt der Saison 2022/23 steht seit vergangenen Samstag fest. Nach dem 1:0-Sieg gegen die DJK Schweinfurt knallten im Gerolzhöfer Steigerwaldstadion die Sektkorken. Der FC Gerolzhofen ist von der Konkurrenz in der Kreisliga Schweinfurt 1 vier Spieltage vor Schluss nicht mehr einzuholen. Der Verein darf sich nach sechs Jahren auf die Rückkehr in die Bezirksliga freuen.
Um kurz vor 18 Uhr war klar: früher als gedacht darf gefeiert werden. Den ärgsten Verfolger SV Stammheim, den die Gerolzhöfer unter der Woche klar und deutlich mit 4:1 besiegten, patzte beim Derby gegen die abstiegsbedrohte SG Eisenheim/Wipfeld (2:2). Zeitgleich fuhr der FC einen glanzlosen 1:0-Sieg gegen das Kellerkind DJK Schweinfurt ein. Timo Jopps Treffer in der 19. Minute reichte. Für den Torjäger (18 Saisontore) war es ein ganz besonderer Tag – nicht nur wegen des Siegtreffers und dem Aufstieg. Um 19.30 Uhr platzte seiner Freundin am Spielfeld im Steigerwaldstadion die Fruchtblase. Krankenhaus statt Meisterfeierei waren angesagt. "Wir haben ein echtes Meisterbaby", freut sich Gerolzhofens Spielertrainer Dominik Schmitt.

"Maximalziel erreicht: back in Bezirksliga", stand auf den eigens angefertigten Aufstiegs-T-Shirts, die sich die Spieler nach dem 18. Saisonsieg überzogen. In nur acht Spielen holte der FC nicht die Maximalpunktzahl, nur ein einziges Spiel ging verloren.
Obwohl die Verantwortlichen das Potenzial der Mannschaft auch im Sommer erkannten, rechnete da noch keiner mit einer derart starken Saison, gibt Coach Schmitt zu. Schließlich hatte seine Elf eine enttäuschende Saison 2021/22 mit Tabellenplatz elf hinter sich. "Es ist sensationell, wie schnell wir uns als Team gefunden haben", sagt der Trainer zum Verlauf der Saison. "Jeder hat verstanden, dass, um erfolgreich zu sein, auch das drumherum stimmen muss."
Schmitt berichtet vom "guten Teamgeist", der guten Qualität des Kaders und von einer "sehr geilen Intensität im Training." Der "Spirit" stimmt, die Ergebnisse auch. "Es gab kaum Spiele, in denen wir die Punkte unverdient oder glücklich gewonnen haben", findet Schmitt. 61 Punkte und 62:15 Tore sprechen für sich. Irgendwann im Verlauf der Runde erkannte der spielende Coach, dass man sich den Titel eigentlich nur selbst "verbocken" könne. "Wir wollten etwas erreichen und die Kreisliga endlich verlassen." Mission erfüllt.
Ein Stürmer soll kommen
Auf die Rückkehr in die Bezirksliga blickt Schmitt, der genauso für die nächste Saison zugesagt hat wie sein Co-Spielertrainer Stefan Nöthling, zuversichtlich. Die Mannschaft bleibt, bis auf Daniel Herzog, der allerdings die komplette Runde wegen eines Kreuzbandrisses ausfiel und zum SV-DJK Oberschwarzach wechselt, komplett zusammen. Zwei Neuzugänge stehen bereits fest mit Joshua Spitzner (SG Sulzheim/Alitzheim) und Nils Tioka (U 19 TSV Grettstadt). Mit weiteren potenziellen Neuen laufen die Gespräche.
Bedarf besteht unter anderem im Sturmzentrum. Der Schmitt-Elf gelang das Meisterstück aber auch ohne gelernten Stürmer, wie der Coach nebenbei bemerkt. "Wir brauchen uns nicht zu verstecken", sagt Schmitt mit Blick auf die Gegner in der nächsten Saison. Dabei wird es auch zum Wiedersehen mit Schmitts langjährigem Ex-Klub FC Sand, für den er in der Bayernliga spielte, kommen. "Das ist sehr verrückt", sagt der Ex-Jugendspieler der SpVgg Greuther Fürth und des FC 05 Schweinfurt. "Sand war damals ein geiler Verein."

Das trifft aktuell, lauscht man zwischen den Zeilen, bei dem was der Meistertrainer sagt, auch auf den FC Gerolzhofen zu. "Die Ansprüche sind wieder hoch, es geht wieder mehr als in den letzten Jahren und das Miteinander ist wieder besser geworden im Verein."
Und einen zusätzlichen Fan haben sie seit letztem Samstag durch das "Meisterbaby" ja auch noch.