Nach gutem Start in die Abstiegsrunde der Eishockey-Bayernliga wächst langsam der Druck auf den ERV Schweinfurt. Grund ist eine Serie von vier Niederlagen in Folge und der erste dreifache Punktgewinn von Tabellenschlusslicht Dorfen am vergangenen Sonntag.
Dadurch beträgt der Vorsprung der Mighty Dogs auf den Abstiegsplatz nur noch sieben Punkte, was angesichts von nur 18 zu vergebenden Zählern zunächst noch komfortabel erscheint. Sollte sich der Dorfener Sieg aber nicht nur als Strohfeuer entpuppen und der Abstand weiter schmelzen, könnte es im direkten Duell der beiden Konkurrenten am übernächsten Wochenende nochmal richtig haarig werden.
Trainer Semjon Bär will nicht auf Dorfner Schützenhilfe hoffen
"Daher wollen wir den Abstand natürlich unbedingt halten", sagt ERV-Coach Semjon Bär vor dem Heimspiel gegen Buchloe (Freitag, 20 Uhr. Icedome) und der Auswärtspartie in Dingolfing (Sonntag, 18 Uhr). Das soll natürlich mit eigenen Siegen sichergestellt werden. Auf Dorfner Schützenhilfe will der Gegner nicht hoffen.
Dafür muss das Team allerdings ein völlig anderes Gesicht zeigen, als am vergangenen Sonntag gegen Ulm. "Wir haben mit der Mannschaft das Spiel gegen Ulm nochmal eingehend analysiert und alle waren sich einig, dass es so nicht geht", konstatiert Bär. Eine Erklärung für den Auftritt, den er selbst als "blutleer" bezeichnete, hat er bis heute nicht.
Sind Erkältungen schuld daran, dass die Spieler platt waren?
"Einige Spieler meinten, dass sie das Gefühl gehabt hätten, sie hätten in Ulm nochmal drei Drittel spielen können, seien dann im Heimspiel aber völlig platt gewesen", gibt der Trainer einen kleinen Einblick in die Gespräche, die er in dieser Woche intensiv geführt hat. Ein Erklärungsansatz könnte sein, dass viele Spieler in der vorhergehenden Trainingswoche mit Erkältungen zu kämpfen gehabt hatten, die sie teilweise auch mit ins Wochenende trugen.
"In erster Linie war es aber eine Einstellungssache", will Bär von Entschuldigungen nichts wissen und fordert von seiner Mannschaft für dieses Wochenende eine andere Gangart. Während der Trainingswoche stand das Zweikampfverhalten im Mittelpunkt. "Die Jungs haben gut mitgezogen und werden vor den eigenen Fans wieder ein anderes Gesicht zeigen", ist der Coach zuversichtlich.
Simon Knaup wird wohl nicht mehr für Schweinfurt auf dem Eis stehen
Zumal er mit Sean Fischer nach abgesessener Fünf-Spiele-Sperre einen erfahrenen Spieler zurückbekommt. Dennoch drückt der Schuh in der Abwehr. Simon Knaup hat gegen Ulm vermutlich sein letztes Spiel in dieser Saison, vielleicht sogar für immer gemacht. Der ebenso beliebte wie erfahrene Verteidiger, der seine aktive Zeit ja eigentlich schon beendet hatte, gab zu Beginn der Abstiegsrunde sein Comeback. Am kommenden Wochenende ist der Lehrer mit der Schule auf Reisen, danach beginnen die Osterferien, für die er schon längst andere Pläne gemacht hat.
Da nach überstandener Verletzung aber Daniel Herzog ins Team zurückkehrt, stehen Bär immerhin fünf Verteidiger zur Verfügung. Daher gibt es Überlegungen, Pavel Bares in die Defensive zu beordern. "Er ist von der Spielanlage her, ähnlich wie Max Klughardt, ein quirliger, giftiger Spieler. Wir testen das gerade im Training, werden es aber erst am Spieltag entscheiden", sagt Bär.