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Eishockey: Bayernliga Abstiegsrunde
Mighty-Dogs-Trainer Semjon Bär macht seinem Unmut Luft: "Ich bin sehr, sehr enttäuscht von der Mannschaft"
Schweinfurts Eishockey-Team kämpft in der Bayernliga weiter gegen den Abstieg. Für die Spieler könnte es in dieser Woche ungemütlich werden.
Keine Glanzleistung: Simon Knaup und seine Teamkameraden vom ERV Schweinfurt haben den Trainer mit ihrem Auftritt am Sonntag sauer gemacht.
Foto: Marion Wetterich | Keine Glanzleistung: Simon Knaup und seine Teamkameraden vom ERV Schweinfurt haben den Trainer mit ihrem Auftritt am Sonntag sauer gemacht.
Timo Pohlmann
 |  aktualisiert: 18.03.2024 02:43 Uhr

Der Doppelspieltag gegen Ulm hätte für die Schweinfurter Mighty Dogs zum Befreiungsschlag in der Bayernliga-Abstiegsrunde werden können. Nach nur einem von sechs möglichen Punkten steckt der ERV stattdessen wieder im Abstiegskampf, weil gleichzeitig Tabellenschlusslicht Dorfen gegen Schongau gewonnen hat und Dingolfing durch einen 4:3-Erfolg in Geretsried an den Schweinfurtern vorbeigezogen ist.

Dabei hatte das Wochenende gar nicht so schlecht angefangen. Zwar gelang es den Mighty Dogs in Ulm nicht, in der Overtime noch den Extrapunkt zu sichern, weil Ulms Julian Tischendorf sein Team mit einer Einzelaktion zum Sieg führte (63.). Dennoch lieferten die Schweinfurter ein ordentliches erstes und letztes Drittel, das sie jeweils mit 1:0 für sich entschieden. "Das Mitteldrittel haben wir leider total verpennt und auch in der Schlussphase dumme Fehler gemacht", sagte Trainer Semjon Bär.

Was er zwei Tage später im Heimspiel mit ansehen musste, kam allerdings einem Offenbarungseid gleich. "Ich bin sehr, sehr enttäuscht von der Mannschaft", grantelte der Trainer, der sonst immer darum bemüht ist, das Positiven hervorzuheben. "Das war eine absolut blutleere Vorstellung. Da war keine Arbeitseinstellung zu erkennen und es wurde nichts von dem umgesetzt, was wir verabredet hatten."

Unterstützung bekam er von Routinier Simon Knaup: "In der Abstiegsrunde musst Du immer 100 Prozent geben. Davon waren wir heute weit entfernt. Man hatte das Gefühl, dass keiner arbeiten, keiner die Scheibe haben wollte. Als Verteidiger war es heute schwer, jemanden anzuspielen."

Doch nicht nur das. Die Mannschaft lieferte geradezu ein Fehlpass-Festival, brauchte 16 Minute, um den ersten Schuss aufs gegnerische Tor zu bringen und handelte sich völlig überflüssige Strafzeiten ein. So resultierten die ersten drei Ulmer Treffer aus Powerplay-Situation. Bär kündigte für kommende Woche eine härtere Gangart an: "Wenn im Spiel nicht gearbeitet wird, werden wir das im Training tun. Ich kann der beste Freund der Spieler sein. Aber wenn einige meinen, sich nicht an Vorgaben halten zu müssen, kann ich auch ungemütlich werden."

Eishockey: Bayernliga Abstiegsrunde, Männer

VfE Ulm/Neu-Ulm – ERV Schweinfurt 5:4 n.V. (0:1, 4:2, 0:1, 1:0)

Schweinfurt: Roßberg – Marquardt, Ribarik, Herzog, Knaup, Kleider, Maier – Grüner, Hood, Heckenberger, Masel, Asmus, Ewald, Münzberg, Weise, Schlick, Fedorovskih.
Tore: 0:1 (1.) Felix Ribark (Dylan Hood), 1:1 (21.) Dominik Synek (Simon Klingler, Julian Tischendorf), 2:1 (22.) Martin Podesva (Michael Wirz, Joona Schneider), 3:1 (26.) Podesva (Matteo Miller, Ludwig Danzer), 3:2 (34.) Marcel Weise (Simon Knaup), 3:3 (35.) Hood (Kevin Heckenberger, Weise), 4:3 (40.) Tischendorf (Synek, David Heckenberger), 4:4 (42.) Alexander Asmus (Weise).
Tor in der Overtime: 5:4 (63.) Tischendorf (Wirz, Jon Jäger).
Strafminuten: 11/10.
Schiedsrichter: F. Fröhlich/M. Kees (D. Kreuzer/M. Winter).
Zuschauende: 443.

ERV Schweinfurt – VfE Ulm/Neu-Ulm 1:5 (0:2; 1:1; 0:2)
Schweinfurt: Roßberg – Marquardt, Ribarik, Knaup, Kleider, Fedorovskih – Cermak, Hood, Heckenberger, Masel, Asmus, Ewald, Schlick, Weise, Grüner, Münzberg, Maier, Bares.
Tore: 0:1 (8.) Podesva (Tischendorf, Klingler 5-4), 0:2 (13.) Klingler (Tischendorf, Danzer 5-4), 0:3 (24.) Tischendorf (Synek, Klingler 5-4), 1:3 (26.) Ribarik (Asmus, Heckenberger 5-3), 1:4 (43.) Tischendorf (Podesva, Synek), 1:5 (46.) Podesva (Synek, Klingler).
Strafminuten: 16/16.
Schiedsrichter: N. Henseleit/O. Engmann (M. Verhoeven/N Zwingel).
Zuschauende: 504.

 
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