"Ich hoffe, dass wir im neuen Jahr von Ausfällen verschont bleiben!" Dieser fromme Wunsch des Sportlichen Leiters der Mighty Dogs Schweinfurt, Gerald Zettner, für das Jahr 2024 ging zumindest am ersten Spielwochenende des neuen Jahres nicht in Erfüllung. Das Ergebnis: Zum Start ins neue Jahr setzte es zwei Niederlagen für den Tabellenvorletzten.
Neben den Langzeitausfällen mussten mit Christian Masel, Lennart Esche und Moritz Schlick für das Heimspiel gegen Kempten kurz vor Spielbeginn auch noch Lucas Kleider passen. "Er war eigentlich schon dabei sich umzuziehen, bekam dann aber Schweißausbrüche", beschrieb ERV-Trainer Semjon Bär den Ausfall. Als im Spiel auch noch Förderlizenzspieler Max Klughardt aufgrund einer Fingerverletzung aufgeben musste, zeigte sich, dass der Kader so viele Ausfälle nicht verkraften kann.
Bis dahin zeigten die Schweinfurter einen couragierten und auch spielerisch überzeugenden Auftritt und waren nach frühem Rückstand zwischenzeitlich hochverdient mit 3:1 in Führung gegangen. "Das 1:3 war für uns nach dem ersten Drittel eher schmeichelhaft", befand Gästetrainer Sven Curman, der von seinem Team in den ersten 30 Minuten "maßlos enttäuscht" war. "Schweinfurt hat uns bis dahin vorgemacht, dass man Eishockey arbeiten muss. Hinten raus sind ihnen dann die Körner ausgegangen." Ähnlich hatte es auch Bär gesehen, der seiner Mannschaft keinen Vorwurf machen wollte: "Wenn am Ende die Kraft fehlt, passieren eben auch leichte Fehler", wie zum Beispiel bei einem völlig überflüssigen Fehlpass von Tomas Cermak vor dem 3:3. Dass dann der Siegtreffer für Kempten auch noch von einem Schweinfurter Abwehrbein per Schlittschuh erzielt wurde, passte ins Bild.
Die Zeichen standen nicht gut für die Partie gegen Klostersee
Klar war, dass damit auch die Aussichten für den Sonntag nicht gut sein würden, da gegen Klostersee mit Sean Fischer ein weiterer Ausfall dazukam. Immerhin konnte Kleider die Fahrt nach Grafing zur ungewohnten Bulli-Zeit um 15 Uhr wieder mit antreten. "Klostersee hat einen Family-Day veranstaltet. Daher der frühe Spielbeginn, damit möglichst viele Kinder mit dabei sein können. Das war ein gelungenes Event", so Bär, der beim ERV ja auch für die Jugendarbeit verantwortlich ist. Sportlich war für den ERV aber auch dabei nichts zu ernten, auch wenn das Ergebnis "ein bis zwei Tore zu hoch ausgefallen ist". Allerdings gelang es den Schweinfurtern nicht, mehr aus ihren zahlreichen Powerplay-Situationen zu machen. "Da hätten wir wahrscheinlich noch zwei Drittel spielen können". Ein überragender Marinus Schunda im Tor der Gastgeber, musste sich aber eben nur einmal Kevin Heckenberger geschlagen geben.
Eishockey, Bayernliga Männer:
ERV Schweinfurt – ESC Kempten 3:4 (3:1, 0:1, 0:2)
Schweinfurt: Roßberg – Herzog, Marquardt, Klughardt, Ribarik – Cermak, Hood, Fischer, Heckenberger, Asmus, Ewald, Münzberg, Grüner, Weise.
Tore: 0:1 (2.) Philipp Zeiske (Christopher Mitchell, Michel Limbock), 1:1 (4.) Kevin Heckenberger (Marcel Weise, Marcel Grüner), 2:1 (14.) Nils Münzberg (Kevin Marquardt), 3:1 (15.) Tomas Cermak (Dylan Hood, Sean Fischer), 3:2 (37.) Timo Schirrmacher (Daniel Rau, Ondrej Zelenka 5-4), 3:3 (50.) Maximilian Schäffler (Mauro Seider, Nikolas Oppenberger), 3:4 (Schäffler (Oppenberger, Limböck). Strafzeiten: 6/8.
Schiedsrichter: M. Reitz/P. Sintenis (M. Verhoeven/S. Ertel).
Zuschauende: 486.
EHC Klostersee – ERV Schweinfurt 5:1 (2:1, 1:0, 2:0)
Schweinfurt: Roßberg – Herzog, Marquardt, Kleider, Ribarik, Cermak, Hood, Münzberg, Asmus, Heckenberger, Ewald, Grüner, Weise.
Tore: 1:0 (2.) Tobias Hilger (Marek Haloda, Raphael Kaefer), 2:0 (9.) Philipp Quinlan (Johannes Kröner, Quirin Spies), 2:1 (12.) Heckenberger (Cermak, Marquardt 5-3), 3:1 (29.) Julian Dengl (Vitus Gleixner, Florian Gaschke), 4:1 (43.) Gaschke (Dengl, Kröner), 5:1 (52.) P. Quinlan (Matthias Baumhackl, Spies).
Strafzeiten: 18/8. Schiedsrichter: F. Feistl/N. Henseleit (K. Haas/F. Reindl).
Zuschauende: 653.