Die Fußballer der DJK Hirschfeld und des TSV Heidenfeld machen künftig gemeinsame Sache. Ab der kommenden Spielzeit 2022/23 laufen die Ortschaften als SG Heidenfeld/Hirschfeld auf. Die Reihenfolge der Ortsnamen wurde dabei per Los entschieden, verrät Manuel Balling, der Vorsitzende Sport/Jugend des neugegründeten Vereins.
Alle Spieler der drei bis dato bestehenden Mannschaften wechselten zur neuen SG. Aus drei mach zwei heißt dabei die Devise: Die erste Mannschaft der SG wird, wie eben die DJK Hirschfeld zuvor, in der Bezirksliga spielen. Die neue zweite Mannschaft (die zweite Mannschaft beider Klubs spielte bereits seit vier Saison als SG – in der B-Klasse, der TSV Heidenfeld in der Kreisliga) wird einen Platz in der A-Klasse Schweinfurt 1 einnehmen.
Der Altersdurchschnitt macht die Zusammenarbeit notwendig
Warum es jetzt zum kompletten Zusammenschluss kam, kann der Hirschfelder Balling ohne große Umschweife erklären: Die Hirschfelder Bezirksliga-Truppe hatte bereits ein hohes Durchschnittsalter, nur ein wenig "jünger" sah es bei den Heidenfeldern aus, bei der zweiten Mannschaft lief es personell ohnehin schlecht. "Und aus dem Unterbau kriegen wir in den nächsten sechs, sieben Jahren kaum etwas nach", skizziert Balling die Personallage.
Ende 2020 gab es die ersten Gespräche zwischen den Vereinen. "Es ist jetzt die logische Konsequenz." Der Zusammenschluss der Fußballteams wurde mit ausreichend Weitblick getroffen. Besser jetzt schon, als erst dann, wenn vielleicht beider Orts alles in die Brüche geht. "Und jetzt haben wir noch erfahrene Spieler dabei, die das mittragen können."
Das neue Logo: Rot/Schwarz/Grün mit Hirsch
"Das gesamte Konstrukt der SG ist auf Augenhöhe aufgebaut", erklärt Balling weiter. Jeweils zwei Vorsitzende kommen aus beiden Ortschaften: Balling und Thomas Donath (Kassier) aus Hirschfeld, aus Heidenfeld Sven Förth (Vorstand Sport) und "der Kopf der Bande", wie Balling seinen neuen Vereinskameraden beschreibt: Jochen Manger als 1. Vorsitzenden.
Im neuen Klublogo sind deutlich die Wurzeln beider Ursprungsvereine zu erkennen. Die rot-schwarzen Streifen der Heidenfelder und der Hirschfelder Hirsch auf grünen Grund. Auch die neuen Trikots sollen den gemeinsamen Geist widerspiegeln, die dann als selbst designte Sonderanfertigung in Rot-Grün daherkommen werden. "Wir wollten auch hier, dass beide Farben weiterleben."
Das Training findet im wöchentlichen Wechsel beider Ortschaften statt, ebenfalls wechselnd werden die Heimspiele der ersten und zweiten Mannschaft in Hirschfeld und Heidenfeld organisiert. "Von Anfang an war uns wichtig, dass wir gut zusammenarbeiten und keiner irgendwie vorprescht und den dicken Macker markiert", so Balling.
Und den dürfen auch die Bezirksliga-Kicker nicht mimen. Auch die neue gemeinsame erste Mannschaft soll ein Produkt beider Ortschaften sein, wenngleich die Heidenfelder Spieler natürlich nur eine durchschnittliche Kreisliga-Saison im Rücken haben. "Es gibt einen offenen Kampf um die Positionen", betont Balling. 46 Spieler stehen insgesamt für die zwei Mannschaften zur Verfügung, im Training standen zuletzt immer um die 30 auf dem Platz. "Ich denke es wird eine gemischte Truppe – in der ersten wie in der zweiten Mannschaft."
Aus drei mach zwei soll vor allem auch eine stärkere zweite Mannschaft bedeuten. Dort wird ein Platz unter den ersten Fünf in der A-Klasse angestrebt. Ganz neu sind allerdings die Trainer der beiden Mannschaften. Auch das ist kein Zufall. Den Verantwortlichen war es wichtig – auch wenn sie mit ihren letztjährigen Trainern zufrieden waren – an der Seitenlinie neue Männer zu installieren, die unvoreingenommen an die Arbeit mit dem neuen gemischten Kader gehen können. Die Bezirksliga-Elf wird Martin Schendzielorz als Nachfolger von Stefan Nöthling trainieren. Die zweite Mannschaft übernimmt Udo Mauer.
Alte Fehden spielen keine Rolle mehr
Mehr als die sportlichen Ziele steht die Entwicklung der neuen Gemeinschaft im Fokus – "auch die zwischen den beiden Dörfern und den Fans", so Balling. "Wenn wir zusammenwachsen, kommt der Erfolg auch von allein." Alte Fehden spielen keine Rolle mehr, die hätten sowieso nur die Älteren noch miterlebt. "Bei den Jungs gibt es keine Rivalität, die sind froh, wie in der Jugend wieder gemeinsam spielen zu können."
Außerdem hätten beide Vereine verstanden, um was geht. Die neue SG soll eine neue Wucht entwickeln. "Da sind auch hüben wie drüben Feierbiester", bemerkt der Vorstand augenzwinkernd. "Wenn sich das etwas einpendelt, bin ich mir sicher, dass wir in unseren Spielklassen Feuerwerke abbrennen." Einer spannenden grün-roten Zukunft von Heidenfeld und Hirschfeld scheint also erstmal nichts im Wege zu stehen.