
Na, das war mal eine Anmoderation: "Er hat gesagt, dass er am liebsten gar nichts sagen will" – mit diesen Worten bekam Joshua Endres das Mikrophon beim Mediengespräch im ViP-Zelt des FC 05 Schweinfurt in die Hand gedrückt. Doch dann fasste der 27-jährige Flügelstürmer den 4:1-Sieg über den 1. FC Nürnberg II erstaunlich wortreich zusammen. Inklusive seines Treffers zum 2:0-Zwischenstand. Dass es bereits sein sechster in der laufenden Regionalliga-Saison war, erwähnt er nicht.
Würde auch nicht zum gebürtigen Würzburger, der früher für den TSV Aubstadt und vor seinem Wechsel im Sommer für Carl-Zeiss Jena gespielt hat, passen. Er ist bescheiden, redet lieber vom Kollektiv als von sich. Kann aber nach zwölf Spieltagen eine überragende Treffer-Quote nicht abstreiten: Für seine sechs Tore benötigte er bis dato lediglich 582 Minuten. "Ich habe ihm immer zugetraut, dass er wieder hundertprozentig fit wird", sagt sein Trainer Victor Kleinhenz über die verletzungsbedingten Rückschläge, die den 1,79 Meter kleinen Flügelflitzer immer wieder ausgebremst hatten. "Jetzt zahlt er es zurück. Er ist einer unserer Unterschiedspieler."
Gedrängel im Mittelfeld
Der freilich in Martin Thomann einen aus dem Schweinfurter Spiel kaum wegzudenkenden Konkurrenten auf seiner Position auf Linksaußen weiß. Diesmal war Endres deswegen irgendwas zwischen offensiver Zehn und hängender zweiter Spitze. "Ich kann vorne alle Positionen begleiten" - oha, doch eine Fuhre von Selbstbewusstsein? "Ich meine, ich bin flexibel einsetzbar", nordet er es gleich wieder ein.
Jede Verschiebung in der Mittelfeld-Dreierreihe hinter dem als Spitze gesetzten Michael Dellinger sorgt für einen Dominoeffekt. Weil Sebastian Müller unersetzbar ist und mit Patrick Hofmann oder Fabio Bozesan weitere Kandidaten drängen. Der Konkurrenzkampf in diesem Segment ist so groß wie gesund. Für Endres okay. Immerhin konnte er sich bereits in der Leipziger Jugend, in Essen, Uerdingen und Jena durchsetzen.