Der Spielplan der Fußball-Regionalliga Bayern liefert gleich zum Auftakt nach der Winterpause maximale Spannung: Am Samstag (14 Uhr) treffen der zweitplatzierte FC Bayern München II und Tabellenführer FC Schweinfurt 05 im Grünwalder Stadion im Nachholspiel aufeinander, ehe es eine Woche später offiziell mit dem 23. Spieltag in die Restrunde geht.
Wie ist die Ausgangslage vor dem Gipfeltreffen?
Seit dem achten Spieltag steht der FC 05 an der Spitze. Aktuell einen Punkt vor dem FC Bayern und drei Zähler vor der SpVgg Bayreuth, die ein Spiel mehr auf dem Konto hat. Heißt: Mit einem Sieg könnte der FC 05 erstmals seit dem 14. Spieltag wieder mehr als drei Punkte Vorsprung haben, bei einer Niederlage jedoch erstmals seit der ersten Septemberwoche die Führung verlieren. Woran 05-Trainer Victor Kleinhenz, mit dem am Donnerstag der Verein ligenunabhängig bis 2027 verlängert hat, nicht denken mag: "Wir sollten keine Gedanken haben, wir hätten etwas zu verlieren. Wir haben eine positive Grundstimmung." In den Testspielen gab es drei Siege, ein Remis. Die Nullfünfer reisen bereits am Freitag nach dem Abschlusstraining (14 Uhr) an.
Wie stark sind die Bayern?
Die Bayern testeten final 2:2 gegen den tschechischen Zweitligisten FC Silon Taborsko, zuvor gab es Niederlagen gegen die österreichischen Zweitligisten First Vienna FC (2:3) und SV Horn (1:3), ein 1:1 gegen den estnischen Meister FCI Levadia sowie Siege gegen den dänischen Erstligisten SonderjyskE Fodbold (3:1) und Landesligist Eintracht Karlsfeld (4:0). Personell hat sich etwas in der Pause getan: Nestory Irankunda (Grasshopper Club Zürich), Benjamin Dibrani (FC Koper), Adam Aznou (Real Valladolid), Noel Aseko Nkili (Hannover 96) sind gegangen; Bajung Darboe (Los Angeles FC), Max Scholze (SC Verl) und Julien Yanda (FC St. Pauli U19) gekommen. Zudem ist Gabriel Vidovic nach der Ausleihe zum FSV Mainz (ein Bundesligaeinsatz) zurück – und soll womöglich in der Regionalliga Spielpraxis sammeln.
Mit 50 Toren ist der FCB die offensivstärkste Mannschaft der Liga, vor dem FC 05 (47). "Die Bayern haben die Qualität, uns hinten rein zu drängen", ist Kleinhenz beeindruckt. Sagt aber auch: "Die Talente sind noch im Prozess, deshalb spielen sie aktuell in der Regionalliga." Gar nicht mehr spielt der beste Münchner Torschütze: Routinier Timo Kern (7 Treffer) hat seine Laufbahn beendet. Diese Woche ereilte die Bayern zudem eine schlechte Nachricht: Mittelfeldspieler Javier Fernández hat sich beim Youth-League-Erfolg über Betis Sevilla (1:0) eine Verletzung im rechten Knie zugezogen und wurde operiert. Er wird mehrere Wochen fehlen.
Wie wollen die Schweinfurter in München erfolgreich sein?
Von einer Stimmung, "zwischen zunehmender Anspannung und Vorfreude" spricht Kleinhenz. Nach Haklern in der Testphase, insbesondere defensiv, fordert er: "Es wird wichtig sein, dass wir gerade zu Beginn einen einfachen und klaren Fußball an den Tag legen, Fehler im Spielaufbau minimieren. Und bessere Pressingmomente erwischen." Gegen den Münchner Talentschuppen nur auf die Karte "Männerfußball" zu setzen, ist ihm zu simpel. "Wir brauchen in allen Kategorien ein super Spiel: offensive Ballbesitzphasen, aber auch Momente, in den wir Ruhe reinbringen. Mal in der Defensive die Bälle früh erobern, mal die Abwehrarbeit in tieferer Kompaktheit gestalten." Besondere Aufmerksamkeit gilt dem Thema Standards: Der FCB hat in Steve Breitkreuz (6 Treffer) einen Spezialisten für ruhende Bälle.
Auf welche Startelf setzt FC-05-Trainer Victor Kleinhenz?
Vieles deutet darauf hin, dass die Startelf der von der Generalprobe gegen die Stuttgarter Kickers (2:0) ähnelt. Zur Erinnerung: Schneller – Langhans, Zeller, Meißner, Piwernetz – Angleberger, Fery – Müller, Endres, Thomann – Dellinger. Aber: Denkbar seien auch, so Kleinhenz, ein 4-4-2 und kleinere Korrekturen. "Durch den hohen Konkurrenzkampf sind noch mehr eklige Entscheidungen zu treffen." Im Trainings-Elf-gegen-Elf hätten einige ins Team gedrängt. Auch Innenverteidiger Luca Trslic habe nach auskuriertem Muskelfaserriss einen "exzellenten Eindruck" hinterlassen. Die drei Neuzugänge Jakob Tranziska, Julian Kudala und Lucas Zeller sind im Kader, hinter Nick Doktorczyck (zu Wochenbeginn krank) steht ein Fragezeichen. Ausfallen werden länger Kevin Frisorger (Schlüsselbein) und Spase Arsov (Oberschenkel).
Worauf müssen die Schweinfurter Fans achten?
Der FC 05 rechnet mit 300 Schweinfurter Fans. Für alle, die vor Ort dabei sein wollen: Tickets, so haben es die Bayern gemeldet, können ausschließlich online über den FCB-Ticketshop (www.tickets-campus.fcbayern.com) erworben werden. Eine Tageskasse am Stadion wird es nicht geben. Für die 05-Fans sind der Stehblock F2 oder Sitzplätze im Block D vorgesehen. Am Stadion kann nicht geparkt werden, öffentliche Parkplätze stehen 15 Fußminuten entfernt an der Säbener Straße zur Verfügung.
