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Fußball: Regionalliga Bayern
Der FC 05 hat Thomas Haas, der TSV Rain einen Bachelorette-Kandidaten
Der Schweinfurter Außenbahn-Spieler will mit seinem Team aus den Fehlern vom Auftakt gelernt haben. Warum es gegen den Außenseiter aus Schwaben dennoch kein Scheibenschießen geben dürfte.
Augen zu und durch: Der Schweinfurter Rechtsverteidiger beherrscht die rustikale Zweikampfführung genau so wie das Tempo-Dribbling auf der Außenbahn.
Foto: foto2press/Frank Scheuring | Augen zu und durch: Der Schweinfurter Rechtsverteidiger beherrscht die rustikale Zweikampfführung genau so wie das Tempo-Dribbling auf der Außenbahn.
Michi Bauer
 |  aktualisiert: 08.02.2024 16:08 Uhr

Rechtsverteidiger oder Außenstürmer - das ist hier die Frage. Thomas Haas ist's ziemlich gleich: "Ich war bei Regensburg und Sechzig München gelernter Außenstürmer. Irgendwann habe ich nicht mehr viele Tore geschossen und wurde bei Eichstätt und Türkgücü nach hinten versetzt." Seit Sommer 2020 spielt der 23-Jährige beim FC 05 Schweinfurt und darf, obwohl als Verteidiger seinerzeit präsentiert wieder angreifen - weil die Abwehrreihe so angelegt ist, dass mit Ball eine Dreierkette übrig bleibt und die Außenverteidiger zu Flügelspielern werden. So Haas - selbstverständlich auch am Samstag (14 Uhr, Sachs-Stadion) gegen den TSV Rain/Lech.

"Durch meine Schnelligkeit kann ich nach vorn Akzente setzen", sagt Haas über Haas. Der in Schweinfurt Freiheiten genießt, die er bei seinem letzten Arbeitgeber so nicht gekannt hat. Der Druck bei Türkücü sein rigesig gewesen: "Vor allem von Präsidenten-Seite. Wenn du ein Spiel nicht gut warst, wurdest du gleich raus gestrichen. Da war fast schon Angst dahinter. In Schweinfurt wollen wir auch aufsteigen, aber jeder darf sich entfalten, auch mal Fehler machen." Auf dem Platz bedeutet das für die Akteure, eigene Kreativität zu entwickeln. Aber auch aus Fehlern zu lernen. Wie aus denen beim 1:1 in Buchbach. "Da haben wir den letzten Pass oft nicht gut gespielt. Aber wir sind insgesamt nicht plötzlich schlechter als in den Play-offs - daran müssen wir wieder anknüpfen." 

Mehr Präzision beim letzten Ball nötig

Trainer Tobias Strobl ist mit seinem stürmenden Rechtsverteidiger hoch zufrieden, gleichwohl er weiß, dass "er kein Filigrantechniker ist". Aber: Haas habe "enorm viel Speed, um den Gegner aufzubrechen" - die finale Flanke freilich könne noch konstanter exakt kommen. Genau daran hatte es dem FC 05 beim Auftakt vor Wochenfrist insgesamt noch gemangelt. "Wir waren zu wenig in den torgefährlichen Räumen, weil wir oft falsche Entscheidung getroffen haben."

Als besser machen gegen einen TSV Rain, der beim 0:4 gegen Bayreuth zwar mächtig abgewatscht worden ist, zwischendurch aber dem 1:1 mehrmals sehr nahe war. Nur: wie? Für Strobl ist es nicht ganz so schwer, er hat schon mit Einigen der  Schwaben aus dem Donau-Ries zusammen gespielt oder sie trainiert. "Das ist eine Mannschaft, die Fußball spielen will, und das auch kann, wenn man sie lässt."

Mit Rene Schröder, Johannes und Stefan Müller, alle um die 30 Jahre alt, verfügt die Mannschaft über drei spielstarke Routiniers. "Die dürfen wir nicht zur Entfaltung kommen lassen." "Prominentester" Rain-Kicker dürfte aktuell aber Verteidiger Dominik Bobinger (31) sein - er ist Kandidat in der RTL-Serie "Die Bachelorette" und buhlt dort um die Gunst der 26-jährigen Maxime Herbord.

Das wird dem FC 05 freilich ziemlich egal sein. Man weiß vielmehr um die eigene Qualität und zwar die sportliche. Deswegen gelten nur drei Punkte. Ein munteres Scheibenschießen sollten die Anhänger aber nicht voraussetzen. Man könne als Favorit gegen einen Außenseiter eben nur verlieren: "Gewinnen wir 2:0, werden sich viele sagen: warum nicht 5:0? Da haben wir intern angesetzt, um Erwartungshaltungen zurecht zu rücken. Das ist immer noch die höchste bayerische Amateurklasse. Da kann man gegen jedes Team verlieren. Das ist auch Sechzig, Würzburg oder Türkgücü so gegangen." Strobl weiß selbst, wie es geht, wenn eine Mannschaft 110 Prozent gibt und den Favoriten ärgern kann - wie damals, als er noch Trainer der Rosenheimer war, die gegen die Löwen ein Unentschieden erkämpften. Nur: "Das darf nicht als Alibi gelten." 

Billick fraglich, Thomann fällt weiter aus

Personell wird es möglicherweise eine Verschiebung in der Innenverteidigung geben. Lukas Billick ist angeschlagen, für ihn dürfte entweder Neuzugang Jannik Schuster auflaufen. Eine Option wären auch der ebenfalls neue Tim Kraus - oder Kristian Böhnlein, der von der Acht ein Stückchen nach hinten rutschen würde. Ein Risiko eingehen bei Oldie Billick mag Strobl angesichts der zwei bevorstehenden englischen Wochen nicht. Noch nicht so weit ist auch Martin Thomann, auch wenn seine Wucht auf der linken Außenbahn schmerzlich vermisst wird. Er hat sich jedoch im Training am Dienstag eine Knöchel-Blessur zugezogen.

Zuschauer werden maximal 1500 zugelassen sein, davon 250 auf der Tribüne mit Abstand und ohne Maske, sowie 1250 auf den Stehplätzen mit Abstand und mit (!) Maske. 

 
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