Das Schweinfurter Rennsportteam Lang dominiert heuer absolut die Bergrennsport-Szene, alle Siege der bisher vier absolvierten Rennen der deutschen Bergrennmeisterschaft gingen auf das Konto der Unterfranken. Der vom Team Lang betreute Alexander Hin legte eine furiose Serie von drei Siegen in Folge hin und pulverisierte dabei jeweils die Streckenrekorde. Der Titelverteidiger wurde nur in Homburg von einem technischen Defekt an seinem Osella PA 30 ausgebremst; aber da stand sein Teamkollege Stefan Armbruster parat und siegte ebenfalls in einem Osella PA 30.
Das Team Lang war mit dem Titel von Hin schon vergangenes Jahr das Maß der Dinge in Deutschland. Hin kündigte für dieses Jahr an: "Heuer will ich es wissen". Die Ansage bedeutete, dass er auch europäisch angreifen wollte. Der Breisgauer konnte bislang dem anscheinend unschlagbaren Titelträger Christian Merli noch nicht gefährlich werden, schlug sich aber richtig gut mit einem Podiumsplatz in Portugal.
Aktuell rangiert Alexander Hin auf Rang drei der Europameisterschaft und ist dem zweitplatzierten Tschechen Ptr Trnka dicht auf den Fersen. "Der Alex geht die Sache heuer viel professioneller an", attestiert Uwe Lang seinem "besten Pferd" im Stall. Das ging so weit, dass Hin wegen verschiedener Reglements der deutschen Meisterschaft (DM) und Europameisterschaft (EM) sich sogar einen zweiten PA 30 zulegte und sich zudem bei EM-Läufen noch vom Team Merli betreuen lässt.
In Deutschland kommt derzeit niemand am 53-jährigen Alexander Hin vorbei. Hin führte lange in der DM, ehe er wegen dem Homburg-Ausfall auf Platz zwei abrutschte.
"Ich fahre heuer alle Rennen mit relativ kurzer Anreise", schildert indes der vierfache DM-Chamnpion Uwe Lang seine Strategie. Er kam zuletzt am Iberg nahe an seine persönlichen Bestzeiten heran. "Es macht schon Spaß", sagt der Teamchef, unter dessen Fittichen alle Fahrer im Team Erfolge feiern.
Im Zwischenstand der DMSB-Automobil-Bergcups für Sportwagen lautet das aktuelle Ranking: 1. Alexander Hin, 2. Georg Lang, 3. Uwe Lang, 4. Stefan Armbruster. Diese Vierfach-Dominanz gibt ein herausragendes Zeugnis für die Arbeit des Sennfelders, der in Abersfeld ein Firmengebäude für seinen Rennstall hingestellt hat.
Teamchef, Renningenieur und Strategiechef
"Der Uwe ist unser Teamchef, Renningenieur und Strategiechef", sagt Georg Lang ehrfürchtig über seinen Vater. Lang junior stand als Pilot seines Tatuus Formel3-Renners zuletzt als Dritter auf dem Gesamtsieger-Podium – neben Stefan Armbruster und Alexander Hins Sohn.
Der 19-jährige Benjamin Noll durfte in seinem Tatuus Formel Renault mit Rang fünf die beste Platzierung seiner noch jungen Karriere feiern. Selbst der 59-jährige Gerd Kauff blüht derzeit immer mehr auf und belegte in Homburg mit seinem Dallara T12 World Series Rang zwölf unter 85 gestarteten Piloten.
Zweikampf zwischen Georg Lang und Frank Debruyne
Georg Lang liefert sich heuer in seiner Klasse ein Duell mit dem ehemaligen DM-Champion Frank Debruyne – sein auf 275 PS verstärkter Bolide verleiht ihm mehr Power als im Vorjahr. "Es kommt auch die Strecken-Charakteristik an", schildert der 30-Jährige, auch als Eishockeyspieler aktiv, seine Renn-Situation.
Das Hauenstein-Bergrennnen am 30. und 31. Juli in Hausen überschneidet sich mit dem EM-Lauf in Polen, weshalb Alexander Hin nicht beim "Heimrennen" antreten kann. Das führt zur Premiere, dass Uwe Lang erstmals am Steuer von Hins PA 30 sitzen wird.