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Eishockey: Bayernliga
Corona macht den"Mighty Dogs" derzeit gewaltig zu schaffen
Spielabsagen, Torwart-Abschied und Planungsunsicherheit: Die Pandemie hat beim Bayernligisten ERV Schweinfurt einige Baustellen aufgemacht.
Sportlich läuft es bei den 'Mighty Dogs' (rechts Alexander Asmus) derzeit. Wirtschaftlich bilden sich bei den Verantwortlichen aufgrund fehlender Einnahmen aber schon einige Sorgenfalten.
Foto: HMB Media/Julien Becker | Sportlich läuft es bei den "Mighty Dogs" (rechts Alexander Asmus) derzeit. Wirtschaftlich bilden sich bei den Verantwortlichen aufgrund fehlender Einnahmen aber schon einige Sorgenfalten.
Timo Pohlmann
 |  aktualisiert: 11.11.2021 02:39 Uhr

Es sind keine leichten Tage für die Schweinfurter "Mighty Dogs". Und das, obwohl es sportlich eigentlich bislang sehr ordentlich läuft. Beide Heimspiele wurden gewonnen, und auch bei den Auswärtsspielen gegen spielstarke Gegner wie Erding und Waldkraiburg machten die Schweinfurter im Großen und Ganzen eine gute Figur.

Wäre da nicht die Corona-Pandemie. Erst traf den Bayernligisten die eigene Zwangspause mit insgesamt 13 Betroffenen im und um das Team, nun folgte am vergangenen Wochenende die nächste Unterbrechung aufgrund von Infektionsfällen beim Gegner aus Klostersee. „Es ist schon wirklich blöd, dass die Mannschaft keinen wirklichen Rhythmus aufbauen kann“, so ERV-Coach Andi Kleider, der in seiner kurzen Amtszeit nun schon mit so einigen Unwägbarkeiten zurechtkommen musste, der aktuellen Situation aber auch ihre guten Seiten abgewinnt: „So können wir am Wochenende intensiv trainieren und am Fitnesszustand arbeiten.“

Flexibilität in den kommenden Wochen

Nach der Trainingseinheit am Samstag hieß es dann plötzlich: Voller Fokus auf den TSV Peißenberg. Da die Partie der "Miners" am Sonntag gegen Kempten ebenfalls coronabedingt abgesagt wurde, vereinbarten beide Vereine unkomplziert, das für den 9. Januar terminierte Aufeinandertreffen kurzerhand vorzuziehen. „Das ist eine Flexibilität, die wir vermutlich auch in den kommenden Wochen und Monaten beibehalten müssen“, so Kleider gewohnt pragmatisch.

Aber Kleider, der schon fast zum Vereinsinventar gezählt werden darf, sieht nicht nur die sportlichen, sondern auch die wirtschaftlichen Herausforderungen, vor die der bisherige Saisonverlauf die "Mighty Dogs" stellt.

"Die Kosten laufen, aber die Einnahmen fehlen.“
Andreas Kleider, Trainer "Mighty Dogs"

„Die Kosten laufen, aber die Einnahmen fehlen“, fasst er die Situation knapp und präzise zusammen. „Uns fehlen natürlich die Einnahmen aus den Vorbereitungsspielen, die aufgrund der Eisprobleme nicht stattfinden konnten, sowie aus den bislang verlegten Heimspielen“, präzisiert Stephan Steinert, der in der Abteilungsleitung für die Finanzen zuständig ist, und ergänzt: „Dazu kommen noch Zusatzkosten für die Fahrten nach Haßfurt und Lauterbach, wo wir in der Vorbereitung trainieren mussten, und die dortige Hallenmiete.“

Ungeplante Zusatzkosten also, die bislang wie die laufenden Kosten aus den Geldern bestritten werden konnten, die zu Saisonbeginn durch das Sponsoring eingenommen wurden, macht Steinert deutlich, „dass wir bislang keine Liquiditätsprobleme haben.“

Die Einnahmen liegen unter der Kalkulation

Was aber, wenn weitere Heimspiele abgesagt werden müssen und für diese eventuell keine Nachholtermine mehr gefunden werden können? „Dann könnten wir Schwierigkeiten bekommen.“ Gleiches dürfte gelten, wenn es zwar Heimspiele gibt, aber weiterhin trotz guter Leistungen der Mannschaft nur wenige Zuschauer in den "Icedome" pilgern. „Wir haben zwar vorsichtig kalkuliert, liegen aber aktuell klar unter dieser Kalkulation. Daher planen wir einige Aktionen“, betont Steinert, dass man sich auf Seiten der Verantwortlichen nicht nur Sorgen, sondern auch Gedanken macht.

Verein und Mannschaft machen also ihre Hausaufgaben, brauchen aber zwingend auch die Unterstützung der Anhänger im Eisstadion, um den eingeschlagenen Weg erfolgreich weitergehen zu können.

Kevin Kessler hat um Vertragsauflösung gebeten

Einer, den die Fans bei einem Besuch im "Icedome" wohl eher nicht mehr sehen werden, ist Goalie Kevin Kessler. „Er hat uns aus beruflichen und privaten Gründen um die Auflösung seines Vertrages gebeten“, so der sportliche Leiter Gerald Zettner zur Situation des Backups von Benedikt Roßberg, der bislang aber noch nicht zum Einsatz kam.

Auch wenn in diesem Fall das letzte Wort noch nicht gesprochen sei, sei das jetzt die Chance für die Nachwuchskräfte Leon Pöhlmann und Anton Hesselbach. „Ich vertraue den Jungs. Und wenn man das ernst meint, muss man ihnen jetzt die Chance geben, sich zu beweisen.“

In den kommenden vier Wochen müssen sie nun beweisen, dass sie in der Bayernliga bestehen können. Sonst könnten beziehungsweise müssten die "Mighty Dogs" mit Öffnung des Transferfensters doch nochmal aktiv werden.

 
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