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BOXEN
Boxen: Wie Ex-Fußballer Raphael Rogers seine Reifeprüfung bestand
In seinem dritten Profikampf musste der Boxer sich bei seinem ersten richtigen Härtetest beweisen. Gegen einen starken Italiener hatte der Schweinfurter viel zu tun, ehe er gewann.
Das war kein Spaziergang für den 'Black Panther' aus Schweinfurt: Gegen den Italiener Matteo Deiana gewann Raphael Rogers (links) nach sechs hart umkämpften Runden einstimmig nach Punkten.
Foto: Alexandre Gorodnyi | Das war kein Spaziergang für den "Black Panther" aus Schweinfurt: Gegen den Italiener Matteo Deiana gewann Raphael Rogers (links) nach sechs hart umkämpften Runden einstimmig nach Punkten.
Steffen Krapf
 |  aktualisiert: 09.02.2024 20:35 Uhr

Raphael "The Black Panther" Rogers bleibt weiterhin ungeschlagen. Am Samstag gewann der Schweinfurter Boxer bei "Leos Fightnight" in München auch seinen dritten Profikampf im Supermittelgewicht. Während der 34-Jährige bei seinen bisherigen beiden Fights klare und letztlich ungefährdete Siege einfahren konnte, stand er diesmal vor einer echten Reifeprüfung. Nach sechs hart umkämpften Runden besiegte er den Italiener Matteo Deiana einstimmig nach Punkten.

Von Beginn an suchte Deiana den Vorwärtsgang. "Ich habe gleich gemerkt, dass der Junge nicht zum spielen kommt", blickte Rogers zurück: "Der ist sechs Runden nur vorwärts gelaufen und hat um sein Leben gekämpft." "Ein Sandsack, der austeilen kann", lautete eine Bemerkung des TV-Kommentars über den Kämpfer aus Italien. Aber auch Rogers zeigte Nehmerfähigkeiten.

Der Gegner bleibt im Vorwärtsgang

Nach drei Runden verlor sein 26 Jahre alter Kontrahent aus der Kleinstadt Borgomanero im Piemont etwas an Tempo, erklärte Rogers hinterher. "Dann sind meine Hände besser gelandet." Eine "harte Nuss" blieb Deiana dennoch bis zum letztmaligen Ertönen der Ringglocke. "Egal, wie ich ihn getroffen habe: Er ist immer weiter nach vorne gelaufen." Die boxerische Klasse des früheren Fußballers machte letztlich den Unterschied.

Mit dem dritten Sieg im dritten Kampf - gegen einen ambitionierten Gegner - machte Rogers einen großen Sprung in den Ranglisten: Im Supermittelgewicht steht der in Gochsheim lebende Boxer in Deutschland jetzt auf Rang zwölf, in der Weltrangliste auf 198. Das Risiko, das sein Boxstall "Leo's Boxgym" um den ehemaligen Weltmeister Levent Cukur mit dem starken Gegner für den Profi-Neuling einging, hat sich ausgezahlt. Eine Niederlage hätte beim Aufbau einer guten Kampfbilanz einen frühen Rückschlag bedeutet. "Ich war bereit für das Risiko", so Rogers: "Jetzt wird die ganze Sache richtig ernst, jetzt können wir ein bisschen was aufmischen."

"Natürlich gab es viele Probleme im Kampf, an den wir weiter arbeiten müssen. Das ist ganz normal."
Boxer Raphael Rogers nach seinem Sieg in München

Diese Woche ist erstmal Erholung für ihn angesagt. Auf den Kampf hatte Rogers sich seit seinem letzten Fight Ende März durchgängig vorbereitet, zuletzt intensiv in Nürnberg. "Am Samstag sind Bomben eingeschlagen. Mein Körper braucht jetzt eine Pause", meint er. Durch die vielen Schläge gegen den Hals wurde seine Stimme in Mitleidenschaft gezogen, sein Gesicht war "richtig demoliert", berichtete er - und lacht dabei.

Mit der bestandenen Reifeprüfung ist Raphael Rogers richtig angekommen im Profigeschäft. "Natürlich gab es viele Probleme im Kampf, an den wir weiter arbeiten müssen. Das ist ganz normal. Ich bin sehr zufrieden." Aus dem Duell mit Deiana konnte er viel lernen und viel Härte mitnehmen, ist er überzeugt. Am kommenden Montag steigt er bereits wieder ins Training ein. Der Spätzünder scheint keine Zeit verlieren zu wollen. "Nach dem Kampf ist vor dem Kampf", sagt er mit ungewohnter Reibeisenstimme: "Ich werde mich bereithalten für den nächsten Kampf."

 
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