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Fußball: Regionalliga Bayern
Beleidigungen nach FC-05-Sieg: Türkgücü-Trainer erinnert an Attentate in jüngster Zeit und fordert zu Zivilcourage auf
Eine Einzelperson auf der Haupttribüne trübt die begeisternde Atmosphäre im Sachs-Stadion beim Schweinfurter 2:0. Nullfünfer Verantwortliche entschuldigen sich.
War am Freitagabend wütend und enttäuscht nach Beleidigungen durch einen Haupttribünen-Gast im Schweinfurter Sachs-Stadion: Türkgücü-Trainer Alper Kayabunar.
Foto: foto2press/Frank Scheuring | War am Freitagabend wütend und enttäuscht nach Beleidigungen durch einen Haupttribünen-Gast im Schweinfurter Sachs-Stadion: Türkgücü-Trainer Alper Kayabunar.
Michi Bauer
 |  aktualisiert: 13.09.2024 02:33 Uhr

Fußball kann so schön sein. Und begeisternd. Wie die Regionalliga-Partie zwischen dem FC 05 Schweinfurt und Türkgücü München am Freitagabend gleich in zwei Ecken des Sachs-Stadions demonstrierte. Die Fans auf der Gegengerade feierten die Mannschaft für ihren 2:0-Sieg frenetisch und die Mannschaft feierte mit ihnen. Die 250 Freikarten-Gäste aus Oberwerrn (nicht eingerechnet in die offizielle Kulisse von 1394 Zuschauenden) feierten ein paar Meter weiter rechts auch die Mannschaft, aber vor allem "ihren" Lauris Bausenwein, das "Spieltagsgesicht". Doch da war noch die unschöne Seite des Fußballs. 

Auf der Haupttribüne beleidigte ein Besucher laut hörbar Gästespieler, die zuvor fair ihre sportliche Niederlage hingenommen hatten, in übelstem Gassenjargon. Was wenig später Türkgücü-Coach Alper Kayabunar beim Trainergespräch im VIP-Zelt zu einem Statement veranlasste: "Das enttäuschende für mich war nicht dieser Mann, sondern dass die Menschen drum herum nicht eingegriffen haben. Es wurde sogar gelacht." Er ermuntere zu mehr Zivilcourage. Es gibt jedoch Zeugen des Vorfalls, die offenbar gehört haben, dass umstehende Personen den Schreihals gemaßregelt haben.

Beifall für die Ansprache von Alper Kayabunar

Kayabunar betonte derweil, "ebenfalls in Deutschland, in München geboren" zu sein und gedachte der jüngsten Attentate in Solingen und München. "Vor diesem Hintergrund ist es erst recht wichtig, so etwas anzusprechen." Dafür erntete er ausgiebigen Beifall der Anwesenden. Stadionsprecher Moritz Rottmann, auch Moderator des Trainergesprächs, entschuldigte sich prompt im Namen des Vereins: "Der FC 05 distanziert sich komplett von diesen Entgleisungen. Das geht gar nicht."

Auch 05-Trainer Victor Kleinhenz war entsetzt: "Solche Personen muss man ausdrücklich trennen von jenen Fans, die es mit dem Fußball gut meinen und uns unterstützen." Gut möglich, dass die Causa am Montag noch einmal nachbesprochen wird, wenn im VIP-Zelt um 19.05 Uhr die Jahreshauptversammlung ansteht.  

 
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Kommentare
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  • Erich Spiegel
    Wichtig wäre es, wenn die Main Post in ihrem Bericht klar und unmissverständlich vermitteln würde, dass die diese Beleidigungen einen nicht rassistischen Hintergrund haben. Am besten schon in der Überschrift, nicht in einem Nebensatz ganz unten im Text. Ansonsten macht man es bestimmten Interessensgruppen zu leicht dies für politische Zwecke zu missbrauchen nach dem Motto "seht her alle Moslems werden in Deutschland rassistisch beleidigt". Das stimmt aber nicht. Der Begriff "Gassenjargon" ist zu wenig aussagekräftig.
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  • Gerald Effertz
    Respekt an den Gästetrainer, dies deutlich anzusprechen. Respekt auch an den Moderator sich sofort im Namen der FC Familie zu entschuldigen und zu distanzieren. Auch Victor Kleinzhenz's Statement ist richtig und wichtig. Nicht nur sportlich ist der FC auf einem guten Weg. Auch unangenehme - und in diesem Fall sinnlos und bescheuerte - Aktionen werden sofort angesprochen.
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  • Joachim Beringer
    Ich war ebenfalls Besucher der Hauptribüne im Block D und schließe mich den Bemerkungen von Angela Dr.Hauck an. Rassistische Äußerungen habe ich ebenfalls nicht vernommen. Vielmehr waren die Bemerkungen auf den Verein Türk Gücü gerichtet. Leider fällt die beschuldigte Person durch unsachliche (ich möchte schon sagen manchmal nahe an vereinsschädigenden) Ausrufe öfter negativ auf. In der Vergangenheit wie auch gestern versuchten andere Zuschauer, ihm heftig zu widersprechen.
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  • Michi Bauer
    Danke auch für diese Einschätzung. Danke und ein schönes Wochenende
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  • Thomas Diener
    Wenn man weiß wer diese Person ist sollte man einfach eine Platzsperre aussprechen
    und ihn konsequent nicht mehr an den Spielen teilhaben lassen.
    Das wüßte endlich jeder was die Stunde geschlagen hat und weiß was für Strafen das
    nach sich zieht. Einfach nur darüber reden und schreiben ist nach meiner Meinung viel zu wenig !
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  • Angela Dr.Hauck
    Ich war Zuschauerin auf der Haupttribüne und bin sofort mit mehreren anderen Zuschauern eingeschritten. Wir haben die Einzelperson angesprochen und gesagt, dass alle anderen Zuschauer sich von solchen Äußerungen distanzieren. Es war aber keine rassistische Beleidigung, sondern es war eine unnötige Bemerkung über den Verein.
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  • Michi Bauer
    Hallo und Dankeschön. Ich habe das mit aufgenommen, wie auch Herrn Kayabunars nicht wörtlich zitierte Passagen im Konjunktiv. Es steht in der aktualisierten Fassung, dass umstehende Personen eingegriffen haben sollen. Das konnte ich selbst nicht mehr wahrnehmen, da auf dem Weg zu Spielern und Trainer. Selbst habe ich nur die Entgleisungen dieses Herren gehört. Dass die Beleidigungen nicht rassistisch motiviert waren, ist richtig und steht auch so im Text ("beleidigte im Gassenjargon"). Ich bedanke mich ausdrücklich für den Kommentar, der die Vorkommnisse nochmals konkretisiert. Wir alle sollten bei sowas hin- und nicht wegschauen. Noch einmal Danke und ein schönes Wochenende.
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