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Fußball: Regionalliga Bayern
Wieder Krimi in der Nachspielzeit: Aubstadt erkämpft sich gegen Bayreuth einen Punkt
In der vierten Minute der Nachspielzeit gelingt dem Fußball-Regionalligisten aus dem Grabfeld das 2:2 gegen den Drittliga-Absteiger. Trainer Grell ist stolz.
Mentalitätsmonster: Hier setzt sich Marvin Weiß (rechts), der spätere Torschütze zum 2:2-Ausgleich für den TSV Aubstadt, im Kopfballduell gegen den Bayreuther Nico Moos durch.
Foto: Rudi Dümpert | Mentalitätsmonster: Hier setzt sich Marvin Weiß (rechts), der spätere Torschütze zum 2:2-Ausgleich für den TSV Aubstadt, im Kopfballduell gegen den Bayreuther Nico Moos durch.
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Rudi Dümpert
 |  aktualisiert: 15.03.2024 12:19 Uhr

Der TSV Aubstadt ist im 23. Spiel gegen die SpVgg Bayreuth ums Haar an der zweiten Heimniederlage (nach dem 0:1 gegen Burghausen am 11. November) in der Regionalliga Bayern vorbeigeschrammt. Betrachtet man den Zeitpunkt des Ausgleichs zum 2:2 durch den eingewechselten Marvin Weiß in der vierten Nachspielminute, kommt man nicht umhin, das Unentschieden als glücklich, wenn auch verdient, zu bezeichnen. Vorher hatte Michael Dellinger (80.) vor 869 Zuschauerinnen und Zuschauern für den Anschlusstreffer gesorgt.

Bei der als Sicherheitsspiel eingestuften Partie konnte auch ein Großaufgebot an Sicherheitspersonal nicht verhindern, dass am Zaun im Gästeblock erheblicher Schaden angerichtet wurde. Dass am guten Image der Aubstädter Fußballer kein Schaden entstand, dafür sorgte die aufregende Schlussphase, in der sie den 0:2-Rückstand noch tilgen konnte. Was auch der berechtigten Roten Karte für Bayreuths Fabio Pirner geschuldet war.

Zweit Bayreuther Tore in zwei Minuten

TSV-Trainer Julian Grell hatte im Vergleich zur Partie von Nürnberg, die sich ebenfalls in der Nachspielzeit entschieden hatte (1:1), mit Keeper Vladyslav Vertiei, Leon Heinze, Jens Trunk und Lukas Mrozek nur vier Spieler in die Startelf hinein rotiert. Doch bereits in der 33. Minute nahm er eine erste Korrektur vor, reagierte damit auf das 0:1 und 0:2 binnen zwei Minuten (21./23.), welche die "bis dahin gut ins Spiel gekommenen" Gastgeber (O-Ton Grell) völlig aus dem Konzept brachten. Gut, Torchancen hatten sie bis dahin nicht gehabt und bekamen sie auch nicht bis zur 80. Minute. Dass ihnen mit ihrer bewährten Stabilität im Abwehrverhalten aber das Spiel dermaßen entgleiten konnte, war ein Novum in dieser Saison.

Einfach nicht in Griff zu bekommen war der Bayreuther Torschätze Josue Mbila. Hier versucht es Aubstadts Lukas Mrozek.
Foto: Rudi Dümpert | Einfach nicht in Griff zu bekommen war der Bayreuther Torschätze Josue Mbila. Hier versucht es Aubstadts Lukas Mrozek.

Dabei zeigte das Angriffsduo der Oberfranken –Marco Stefandl und Josue Mbila – eine überragende Vorstellung, gegen die die TSV-Dreierkette kein Mittel fand. Zum 0:1 spielte Stefandl ein Solo-Tout die Strafraumlinie entlang und ließ Vertiei im Kasten keine Chance. Kaum zwei Minuten später düpierte er Mrozek, flankte butterweich auf Mbila – 0:2. Damit waren die zuvor 0,7 Abschder Gegentore im Schnitt pro Spiel Schall und Rauch.

Grell reagierte sofort, beorderte Christian Köttler zum Aufwärmen und nur zehn Minuten später aufs Feld. Noch nie zuvor hatte er bereits in der 65. Minute sein gesamtes Wechselkontingent erschöpft. Es lief aber auch wirklich ganz wenig zusammen. Die Mechanismen griffen nicht, während sich Bayreuth in eine Überform spielte. Der Drittliga-Absteiger hatte realisiert, was zu tun ist, will man einem erneuten Abstieg Vorschub leisten.

Die Aubstädter nutzen ihre Großchancen Effizient

Als es nach der Roten Karte für Bayreuths Pirner ein bisschen mehr Platz auf dem Platz gab, nahmen auch die Spielanteile und die Überlegenheit der unverdrossen kämpfenden Gastgeber zu. Sie zwangen die Oberfranken dazu, sich in den eigenen Strafraum zurückzuziehen und verhinderten so ein effizientes Umschaltspiel der Gäste. Dann belohnten sie sich damit, dass sie zwei ihrer drei Großchancen effizient nutzten. Wäre dann auch noch Timo Pitters Schuss nach feiner Vorarbeit von Dellinger im Netz gelandet, wäre es vielleicht doch des Guten zu viel gewesen.

Julian Grell machte auch viele Unebenheiten auf dem Platz dafür verantwortlich, "dass wir nicht das umsetzen konnten, was wir können. Es war wirklich schwierig zu spielen", wenn auch für beide Teams. "Ich bin trotz allem sehr stolz auf die Jungs und ihre Mentalität. Sie können nämlich echt besser spielen." Über beide Backen strahlte Marvin Weiß. "Es war mein erstes Tor in der Saison. Doof, dass es nur zum 2:2 gereicht hat, weil mehr drin war. Es war aber echt geil. Ich krieg' den Ball, überleg' nicht viel und mach' ihn einfach rein"

Während der andere Torschütze Michael Dellinger nach der Partie "völlig kaputt" war. "Normal haben wir, wenn wir ein Tor bekommen haben, auch verloren. Aber heute haben wir Mentalität gezeigt. Man kann nicht jedes Spiel gewinnen. Ich bin zufrieden, dass wir es noch so gedreht haben."

Fußball: Regionalliga Bayern, Männer
TSV Aubstadt – SpVgg Bayreuth 2:2 (0:2)

Aubstadt: Vertiei – Mrozek (33. Köttler), Hüttl, Kireski (65. Weiß) – Langhans, Heinze (46. Volkmuth), Stahl (46. Bieber), Trunk – Thomann (65. Hartman), Dellinger, Pitter.

Bayreuth: Zahaczewski – Zietsch, Weber (46. Moos), Pirner – Wieselsberger, Ismail (76. Scheder) – Ketzer, Syhre, Stefandl (76. Potalov) – Mbila (70. Fenninger), Mintal (56. Schubert).

Schiedsrichter: Ehrnsperger
Zuschauende: 869
Tore: 0:1 Stefandl (21.), 0:2 Mbila (23.), 1:2 Dellinger (80.), 2:2 Weiß (90.+4)
Rot: Pirner (Bayreuth, 52., grobes Foul)

 
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