Das nennt man wohl eine Serie: Der TSV Aubstadt hat in der Fußball-Regionalliga Bayern zum vierten Mal hintereinander unentschieden gespielt. Die Mannschaft von Trainer Julian Grell trennte sich vom SV Viktoria Aschaffenburg 1:1 (1:1). Ein Ergebnis, das den Gästen deutlich besser schmeckte, selbst wenn sie in der Tabelle auf den vorletzten Platz abrutschten. Der TSV Aubstadt ist nach dem zehnten Spieltag auf Rang 13 notiert.
Viermal hatte Aubstadt in den vergangenen vier Partien geführt, viermal brachte der TSV das Ergebnis nicht über die Zeit. "Wir wollten dieses Spiel unbedingt gewinnen. Das ist uns nicht gelungen", sagte ein enttäuscht wirkender Grell, nachdem er nach dem Abpfiff mit seinen Co-Trainern minutenlang die Köpfe zusammengesteckt hatte.
Grell hatte notgedrungen das Mittelfeld-Zentrum komplett umbauen müssen. Neben Creighton Braun, der sich vor zwei Wochen im Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg II (1:1) einen Kreuzbandriss zugezogen hatte, fehlten gegen Aschaffenburg auch die gesperrten Jens Trunk und Marcel Volkmuth. Beide hatten zuletzt beim 2:2 beim FC Bayern München II jeweils ihre fünfte Gelbe Karte gesehen. Die Lösung? Grell setzte auf Adrian Hatman als einzigen Sechser und bot Max Grimm als Sturmspitze auf. Marco Nickel und Loris Maier unterstützten ihn situativ aus dem Mittelfeld heraus.
Der TSV Aubstadt und Viktoria Aschaffenburg agieren wie gelähmt
Die Situation in der Tabelle, die beide Mannschaften vor Spielbeginn als Mitglieder des unteren Drittels auswies, lähmte die Bemühungen der Akteure merklich. Aubstadt zeigte sich fahrig im Aufbau, leitete mit leichten Ballverlusten die ein oder andere (Halb-)Chance für die Gäste selbst ein. Die investierten ansonsten selbst nicht sonderlich viel in das Spiel.
Aschaffenburg bot allerdings auch keine Räume, die der TSV Aubstadt für sein Offensivspiel hätte nutzen können. Einzig ein Kopfball von Tim Hüttl nach einer Ecke verbreitete einen Hauch Torgefahr (38.). "Wir haben keine gute Halbzeit gespielt, haben viel vermissen lassen von dem, was wir uns vorgenommen hatten", ordnete Grell die ersten 45 Minuten ein.
In der Pause stellte Grell wie vergangene Woche auf zwei Spitzen um: Marco Nickel rückte auf die Position neben Max Grimm. Das ließ sich etwas besser an, zumal Aschaffenburg nun auch selbst immer mal wieder den Vorwärtsgang einlegte. Torgelegenheiten blieben jedoch weiterhin Mangelware. Dann klingelte es unvermittelt doch – und zwar auf beiden Seiten: Erst stellte Timo Pitter per Kopf nach Maßflanke von Loris Maier auf 1:0 für Aubstadt (69.), dann verwertete Lucas Sitter eine Eingabe von Roberto Desch zum Ausgleich (73.). Alles auf Anfang also.
Was auch bedeutete, dass Aschaffenburg sich wieder tiefer positionierte und signalisierte, mit einem Unentschieden gut leben zu können. Aubstadt wollte mehr, fand aber keine Mittel, um aus einem Punkt noch drei zu machen. "Die zweite Hälfte war besser von uns. Das Gegentor hat uns für ein paar Minuten den Stecker gezogen. Hintenraus wollten wir den Sieg mehr, haben aber momentan das Glück nicht auf unserer Seite. Deshalb müssen wir das 1:1 so hinnehmen", sagte Grell.
Fußball: Regionalliga Bayern, Männer
TSV Aubstadt – Viktoria Aschaffenburg 1:1 (0:0)
Aubstadt: Böhnke – Koch (66. Zander), Hüttl, Behr, Hemmerich – Pitter (90. + 2 Degelman), Weiß (22. Stahl), Hatman, Maier – Nickel, Grimm.
Aschaffenburg: Grün – Stein (76. Meyer), Borger, Dähn, Nene – Schäfer (87. Kocahal), Baier, Schulz, Obolkin – Desch, Camdzic (61. Sitter).
Schiedsrichter: Manuel Steigerwald (Gräfendorf). Zuschauende: 608. Tore: 1:0 Timo Pitter (69.), 1:1 Lucas Sitter (73.).