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Tischtennis: Bundesliga, Männer
Tischtennis-Bundesligist TSV Bad Königshofen muss die Ruhe bewahren und beim FSV Mainz einen Tick zulegen
Filip Zeljko spielte groß auf gegen den TTC Grenzau, verlor dennoch denkbar knapp. In Mainz soll der erste Sieg her, für ihn und die Mannschaft.
Foto: Rudi Dümpert | Filip Zeljko spielte groß auf gegen den TTC Grenzau, verlor dennoch denkbar knapp. In Mainz soll der erste Sieg her, für ihn und die Mannschaft.
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Rudi Dümpert
 |  aktualisiert: 07.09.2023 04:05 Uhr

Mit einer Tradition brach unfreiwillig der Tischtennis-Bundesligist TSV Bad Königshofen erst am Montag dieser Woche, als er sein Auftakt-Heimspiel gegen den TTC Zugbrücke Grenzau in den Sand setzte und deutlich mit 0:3 unter die Räder kam. Eine reale Siegchance gab es unter den gegebenen Bedingungen in keiner Phase des 2:20 Stunden dauernden Spiels für die Gastgeber.

Erstaunlich und unverständlich aber nur für jene, die der momentanen Personalsituation der Mannschaft von Headcoach Koji Itagaki unkundig sind. Die 457 Zuschauerinnen und Zuschauer gaben alles in ihrer Macht Stehende, um dem Team über die schwere Zeit zu helfen. Das erste Auswärtsspiel folgt an diesem Samstag um 19 Uhr beim FSV Mainz 05, gegen den man in der vergangenen Rückrunde durch eine nicht erwartete Heimniederlage, noch dazu in vermeintlicher Bestbesetzung, also mit Yukiya Uda, die Chancen auf die Play-Offs versemmelte.

TSV Bad Königshofen hat keine guten Erinnerungen an den FSV Mainz 05

Man hatte gegen alle Top-4 der Liga mindestens ein Mal gewonnen, gegen das Schlusslicht Mainz aber nicht. Absteigen mussten die Rheinland-Pfälzer als Schlusslicht nach dem letzten Spieltag aber nicht, dank des Rückzugs von Neu-Ulm und des Verzichts der Zweitligisten. Ihren besten Spieler, Yuto Muramatsu, verloren sie an den Vizemeister 1. FC Saarbrücken TT. Geblieben sind der Luxemburger Luka Mladenovic, der Rumäne Rares Sipos und der Italiener Carlo Rossi. Neu hinzu bekommen haben sie den Koreaner Lee Yongyin.

Es war denn doch ein gequältes Lächeln bei großem Zusammenhalt  der Spieler des TSV Bad Königshofen nach dem Spiel gegen Grenzau. In Mainz soll alles besser werden. Von links: Martin Allegro, Bastian Steger, Kilian Ort und Filip Zeljko.
Foto: Rudi Dümpert | Es war denn doch ein gequältes Lächeln bei großem Zusammenhalt der Spieler des TSV Bad Königshofen nach dem Spiel gegen Grenzau. In Mainz soll alles besser werden.

Wie es derzeit aussieht, werden die Königshöfer bis 1. Januar ohne den Neuzugang Jin Ueda und auf unbestimmte Zeit, wegen seiner Bandscheiben-Probleme, ohne Kilian Ort auskommen müssen. Steger, Zeljko und Allegro darf nichts passieren. Steger ist 42, Allegro wurde vor zehn Monaten an der Hüfte operiert. Nur Zeljko war noch nie krank, hatte nicht einmal einen Schnupfen.

Für Kilian Ort ganz wichtig: Jetzt die Ruhe bewahren

Kilian Ort hat das Entscheidende erkannt: "Wichtig ist, dass man jetzt ruhig bleibt. Die Saison ist noch lang und die Jungs können einfach besser spielen. Man muss allerdings auch anerkennen, dass Grenzau eine sehr gute Leistung gegen uns gezeigt hat. Die haben letztes Jahr schon, besonders in der Rückrunde, der einen oder anderen Mannschaft das Leben schwer gemacht. Deswegen bleiben wir bei uns. Der Basti, der Filip und der Martin können alle noch einen Tick besser spielen, ich denke schon am Samstag. Sie sind alle hungrig genug und wissen, dass wir gegen Mainz nicht der Außenseiter sind."

Die Gastgeber hätten eine interessante Mannschaft mit jungen Spielern. Den Neuzugang Lee Yongyin könne er nicht so richtig einschätzen, obwohl er einmal vor mehreren Monaten mit ihm in Düsseldorf trainiert habe. "Im Wettkampf ist das immer noch etwas anderes." In Bremen musste er bei der 0:3-Niederlage sein Einzel gegen Aguirre aufgeben, "deswegen bin ich noch nicht so richtig aus ihm schlau geworden", räumt Kilian Ort ein.

Bei Kilian Ort wird es noch einige Zeit dauern

Von Homburg ist Rares Sipos nach Mainz gekommen. "Dessen Spiel ist für alle gefährlich. Auch der Italiener Rossi konnte in der vergangenen Saison einige überraschen. Und der Mladenovic hat ja unserem Uda die eine oder andere schlaflose Nacht bereitet. Aber der Basti hat gegen ihn gewonnen und Filip international auch. Deswegen bin ich da relativ entspannt. Ich bin positiv gestimmt, dass wir das hinkriegen", ist Ort zuversichtlich, fügt aber wesentlich leiser und mit stockender Stimme hinzu: "Bei mir wird es noch einige Zeit dauern – ja, tut mir leid."

 
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