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Fußball: Relegation
Relegation: Der TSV Ostheim schafft im zweiten Anlauf den Aufstieg in die Kreisklasse
Vor über 1100 Zuschauenden gewinnt der TSV Ostheim gegen die SG Oberelsbach/Ober-Unterwaldbehrungen mit 4:2. Warum der TSV am Ende ordentlich zittern muss.
Pure Erleichterung: Durch einen 4:2-Erfolg gegen die SG Oberelsbach/Ober-Unterwaldbehrungen gelingt dem TSV Ostheim doch noch der Aufstieg in die Kreisklasse.
Foto: Anand Anders | Pure Erleichterung: Durch einen 4:2-Erfolg gegen die SG Oberelsbach/Ober-Unterwaldbehrungen gelingt dem TSV Ostheim doch noch der Aufstieg in die Kreisklasse.
Florian Karlein
 |  aktualisiert: 12.02.2024 05:19 Uhr

Unmittelbar nach dem Schlusspfiff von Schiedsrichter Konstantin Schaab (FSV Schönderling) kochten am Samstagabend die Emotionen auf dem Mittelstreuer Sportgelände noch einmal hoch. Gerade eben hatte der TSV Ostheim im entscheidenden Relegationsspiel seine zweite Chance genutzt und sich durch den 4:2-(3:1)-Erfolg gegen die SG Oberelsbach/Ober-Unterwalbehrungen vor 1132 Zuschauerinnen und Zuschauern das letzte Ticket für die Kreisklasse gesichert.

Die Rudelbildung zwischen Spielern und Fans beider Teams hatte sich dann aber doch schnell aufgelöst und so konnten die Ostheimer noch auf dem Platz in eine lange und feuchtfröhliche Partynacht starten.

Ostheim zieht die richtigen Lehren aus der bitteren Niederlage gegen Bad Bocklet/Aschach

Mitten drin TSV-Trainer Rainer Graumann, der immer an den Aufstieg geglaubt hatte und seine Mannschaft nach der bitteren 1:2-Niederlage im ersten Relegationsspiel gegen die SG Bad Bocklet/Aschach rechtzeitig wieder aufgerichtet hatte. "Ich spüre eine große Erleichterung. Die Mannschaft hat sich über die ganze Saison gesehen den Aufstieg verdient. Sie hat so viele Rückschläge weggesteckt und sich heute endlich belohnt", freute sich der Ostheimer Coach.

Nach Spielende gab es kein Halten mehr. Die Fans des TSV Ostheim stürmen auf den Platz, um ihre Mannschaft zu feiern.
Foto: Anand Anders | Nach Spielende gab es kein Halten mehr. Die Fans des TSV Ostheim stürmen auf den Platz, um ihre Mannschaft zu feiern.

In der Stunde des Sieges dachte Graumann aber auch an den unterlegenen Gegner, der den Ostheimern alles abverlangt hatte. "Am Ende hatte Oberelsbach noch einmal zwei dicke Chancen. Keine Ahnung, wie die nicht rein gehen konnten. Aber diesmal hatten wir auch einmal das Quäntchen Glück auf unserer Seite."

Pyrotechnik sorgt für kurze Spielunterbrechung

Dabei hätte sich der TSV Ostheim in den zweiten 45 Minuten eine Zitterpartie eigentlich ersparen können. Von Beginn an war der TSV, der in der A-Klasse Rhön 3 nur knapp am Meistertitel vorbei geschrammt war, das dominierende Team. Bereits nach vier Minuten vergab Marco Schultheis die erste große Chance, als er aus 16 Metern neben das Tor zielte. Besser machte es knapp 20 Minuten später Jan Baumbach, der nach einem schönen Doppelpass mit Schultheis den Ball überlegt ins lange Eck schlenzte.

Der Jubel war kaum verhallt, da folgte der erste Schock für die Ostheimer Spieler. Verantwortlich dafür war aber nicht etwa die SG Oberelsbach, sondern der eigene Anhang, dessen Pyroaktion zu einer kurzen Spielunterbrechung führte. Schnell hatten die TSV-Spieler ihre Fans aber wieder zu Vernunft gebracht und so konnte Markus Landgraf nach einer Ecke per Kopf auf 2:0 erhöhen (32.).

Torjäger Matthias Martin sorgt wieder für Spannung

Von der SG Oberelsbach war bis dato kaum etwas zu sehen. Die langen Bälle auf Urlaubs-Rückkehrer und Top-Torjäger Matthias Martin brachten die Ostheimer kaum einmal in Bedrängnis. Bis zur 35. Minute, als TSV-Keeper Lukas Heinrich zu zögerlich aus seinem Tor lief. Martin erlief sich den Ball und schlenzte ihn aus spitzem Winkel zum Anschlusstreffer in die Maschen.

Plötzlich war die Spannung zurück und Oberelsbach endlich in der Partie angekommen. Die Schützlinge von Dirk Braune merkten nun, dass die Ostheimer Defensive nicht immer ganz sattelfest war.

Und so wäre Martin nach Abstimmungsschwierigkeiten in der TSV-Deckungsreihe wenig später fast der Ausgleich gelungen. Im Gegensatz zum ersten Relegationsspiel vor eineinhalb Wochen zeigten sich die Ostheimer in Sachen Chancenverwertung diesmal aber verbessert und so besorgte Andreas Mußmächer mit einem herrlichen Treffer aus 16 Metern noch vor der Pause für die erneute Zwei-Tore-Führung (43.). "Die erste Halbzeit haben wir total verschlafen. Das war kein Vergleich zur Leistung vor einer Woche gegen Fladungen", ärgerte sich SG-Trainer Dirk Braune.

Ostheim verpasst nach der Pause die vorzeitige Entscheidung

Auch nach dem Seitenwechsel sah er zunächst weiterhin wenig von seinem Team. Vielmehr hätte Marco Schultheis bei zwei großen Chancen das Spiel endgültig für Ostheim entscheiden können. Tat er aber nicht und so bekam die SG Oberelsbach sechs Tage nach dem 120-minütigen Fight im ersten Relegationsspiel gegen den FC Fladungen doch noch einmal die kaum mehr für möglich gehaltene zweite Luft. Nach einem schönen Spielzug vollendete Steffen Sitzmann die flache Hereingabe von Matthias Martin zum 2:3 (64.) und plötzlich begannen die Ostheimer zu wackeln.

Mit vereinten Kräften verhindern Ostheims Torhüter Lukas Heinrich (am Boden) und Manuel Streit in der Schlussphase den dritten Treffer der SG Oberelsbach.
Foto: Anand Anders | Mit vereinten Kräften verhindern Ostheims Torhüter Lukas Heinrich (am Boden) und Manuel Streit in der Schlussphase den dritten Treffer der SG Oberelsbach.

Angetrieben von Steffen Mildenberger und Steffen Sitzmann verlagerte die SG das Spielgeschehen immer mehr in die Ostheimer Hälfte. Mächtig Dusel hatte Ostheim zehn Minuten vor dem Ende, als ein TSV-Verteidiger Sandro Hammel anschoss und der Ball anschließend an den Pfosten klatschte. Auch beim Nachschuss von Matthias Martin fehlten nur wenige Zentimeter. In der 88. Minute hatten die Fans der Spielgemeinschaft dann erneut den Jubelschrei auf den Lippen, doch Martin scheiterte nach schöner Vorarbeit von Hammel an TSV-Keeper Lukas Heinrich.

Die SG Oberelsbach steckt auch in der Nachspielzeit nicht auf

Nachdem Markus Landgraf in der 90. Minute mit seinem zweiten Treffer das 4:2 erzielt hatte, schien die Partie dann aber endgültig entschieden. Doch die SG Oberelsbach gab sich immer noch nicht geschlagen und kam in der fünfminütigen Nachspielzeit tatsächlich noch einmal zu zwei dicken Chancen.

Zunächst kratzten die Ostheimer nach einem Martin-Kopfball die Kugel mit vereinten Kräften von der Linie und wenig später verstolperten Martin und Hammel freistehend vor dem TSV-Tor die Kugel.

"Wir sind leider zu spät aufgewacht. Glückwunsch an Ostheim zum Sieg und zum Aufstieg. Dennoch Hut ab vor meiner Mannschaft, dass sie noch einmal so zurück gekommen ist. Wenn am Ende noch das 3:3 fällt, wäre das nicht unverdient gewesen", sagte Braune. "Und in der Verlängerung hätten wir, glaube ich, noch mehr zusetzen können."

Oberelsbach: Lawnitzak - Haag, Dietz, Hemmerich, Mildenberger, Klett, Bohland, Martin, S. Sitzmann, Büttner, R. Sitzmann. Rückwechselspieler: Khooparsit, Hammel.

Ostheim: Heinrich - Mußmächer, J. Baumbach, Pieczonka, Fuchs, Hodermann, Landgraf, Vierheilig, M. Baumbach, Schultheis, Bohne. Rückwechselspieler: Röder, Streit, Trabert, Arabie, Hajjmustafa.

Schiedsrichter: Konstantin Schaab (Schönderling).

Zuschauende: 1132 (beim TSV Mittelstreu).

Tore: 0:1 Jan Baumbach (22.), 0:2 Markus Landgraf (32.), 1:2 Matthias Martin (35.), 1:3 Andreas Mußmächer (43.), 2:3 Steffen Sitzmann (64.), 2:4 Markus Landgraf (90.).

 
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