Der TSV Aubstadt II hat das packende Bezirksliga-Nachbarschaftsderby gegen den TSV Großbardorf II mit 2:1 (1:1) für sich entschieden. Damit bleibt Aubstadts Zweite vorne dran im Kampf um die Meisterschaft oder Platz zwei. Ob Großbardorfs Reserve drin bleibt, müssen die nächsten Spiele zeigen.
Dass die Partie angesichts der Bedeutung für die unterschiedlichen Saisonziele und der Prestigeträchtigkeit so fair über die Bühne ging, war auch ein Verdienst des besonnen und beruhigend leitenden Schiedsrichters Joachim Feuerbach. Dessen Entscheidungen nur in einem Fall von einer Partei angezweifelt wurden: als er einen möglichen zweiten Elfmeter für die Gastgeber nach Foul an Patrick Warmuth (81.) nicht gab.
Es war dies in der Phase, als der Sieg der Aubstädter immer wieder wackelte, weil sie zahlreiche sehr gut herausgespielte Chancen nicht verwerten konnten. Nachdem die Mannschaft des Coaching-Duos Dominik Grader/David Noack in den ersten zehn Minuten ein Mordstempo vorgelegt hatte, beruhigte sich die Partie bis zur Ausgeglichenheit in der ersten Halbzeit. Sehenswert war sie allemal, wenngleich gegenseitiges Neutralisieren Vorrang hatte. Von der Qualität her, das zeigte die zweite Halbzeit, hatten beide Mannschaften aber noch Luft nach oben gelassen.
Zwei Tore fallen in eineinhalb Minuten
Kurios vor diesem Hintergrund war deshalb, dass trotzdem zwei Tore binnen anderthalb Minuten fielen. In Führung gingen die Gäste nach einem Eckball, den der aus der Viererkette aufgerückte Hannes Schmitt aus dem Gewühl heraus über die Linie drückte. Doch die Freude der Gallier-U23 wurde direkt vom Anstoß weg im Keim erstickt. Ein fruchtbarer langer Ball erreichte Lukas Merkl, der nicht lang fackelte und Keeper Böhm überraschte. Merkl war bereits in der 14. Minute für den verletzten Luca Maric eingewechselt worden. Dies war auch der Halbzeitstand, völlig verdient zu dem Zeitpunkt.
Nach Wiederbeginn erhöhten die Gastgeber den Druck, benötigten aber einen völlig berechtigten Foulelfmeter zur 2:1-Führung. Der eingewechselte Kilian Wenzel hatte den umtriebigen Jannik Reubelt regelwidrig zu Fall gebracht, und "Pille" Kleinhenz erledigte seinen Auftrag eiskalt.
Wenn auch die Gallier mit Sturm und Drang auf den Ausgleich hinarbeiteten, höheres Risiko gingen, u.a. auf eine Dreierkette umstellten, kamen die Gastgeber zu einem klaren Chancenübergewicht bei ihren Gegenstößen. Das dritte Tor wollte aber einfach nicht fallen.
Größere Reife und Siegeswille setzen sich durch
Letztendlich war es ihrer größeren Reife geschuldet, dass sie, wie Coach David Noack betonte, "nicht großartig zaubern, sondern einfach dieses Derby gewinnen wollten. Die erste Halbzeit war ausgeglichen. Hinten raus hätten wir natürlich eher für Klarheit sorgen müssen." Nach der Tabelle habe man diesmal nicht geschielt, "ungeachtet dessen, dass die Ergebnisse vom Samstag für uns sprachen".
Während Gästetrainer Christian Reimer "gerne drei Punkte oder wenigstens einen Punkt mitgenommen hätte. Möglich wär´s gewesen. Schade, so ist Fußball. Wir haben eine sehr junge Mannschaft und müssen hin und wieder Lehrgeld zahlen."
Fußball: Bezirksliga Ost, Männer
TSV Ausbtadt II - TSV Großbardorf II 2:1 (1:1)
Aubstadt: Walter – Weißensel, Schneider, Grader (63. J. Kraus), L. Kraus – Kleinhenz, Reubelt – Seufert (71. Ludwig), Maric (14. L. Merkl), Etzel (77. Atzori) – Warmuth (87. Damm).
Großbardorf: F. Böhm – Schmitt, Leifer, Stuhl, Frey (46. Wenzel) – Brand, F. Hau (56. Aumüller), Umla – Beck (66. Petri), L. Böhm, Reiher (79. Gensler).
Schiedsrichter: Joachim Feuerbach (SV Frankenwinheim). Tore: 0:1 Hannes Schmitt (35.), 1:1 Lukas Merkl (36.) 2:1 Philipp Kleinhenz (63., Foulelfmeter). Zuschauende: ca. 150.