David Noack ist nach dem Urlaub und dem ersten Arbeitstag noch genau so froh und glücklich über die Bezirksliga-Meisterschaft und den Landesliga-Aufstieg des TSV Aubstadt II wie nach dem vorzeitig entscheidenden Spiel in Ettleben am 8. Mai. Er und Dominik Grader sind gleichberechtigte Trainer dieser Mannschaft, "ein geradezu idealer Unterbau der Regionalliga-Mannschaft. Was können wir unseren Nachwuchsspielern Besseres bieten, als sich in dieser Klasse zu zeigen und zu entwickeln." Genau dieser Aspekt fehlte doch jahrelang im Gesamtkonzept der Abschter bei ihrem Durchmarsch von der "Macht im Grabfeld", in der damaligen BOL, bis hinauf in die Spitze der Regionalliga Bayern.
Jahrelang war die TSV-Reserve zwischen Kreisklasse und Kreisliga hin- und hergependelt. Dann wurden Nägel mit Köpfen gemacht. Noack hat vor vier Jahren zunächst als Spielertrainer übernommen und feierte mit der sich personell deutlich verändernden Truppe drei Meisterschaften und Aufstiege hintereinander.
Als Grader mit einstieg, war er mehr auf dem Platz der Spielertrainer, während sich Noack, auch wegen diverser Rückenprobleme, mehr aufs Coaching von draußen beschränkte: "Eine ideale Konstellation, auch, weil es nicht nur sportlich, sondern auch menschlich zwischen uns so ausgezeichnet passt. Ich bin zwar auch manchmal ein kleiner Sturkopf. Aber Dommi und ich verstehen uns harmonisch ohne Ende", sagt Noack.
David Noack freut sich, dem Verein das Vertrauen zurückgeben zu können
Das Glück des Strahlunger Maschinenbautechnikers gipfelt darin, "dass ich, als ich aus der Kreisliga hierher in die Landesliga und dann in die Bayernliga kam, sechs wunderschöne Jahre als Spieler hatte und das Vertrauen in mich jetzt an den Verein zurück zahlen kann". Bei Grader, dem Vermessungsingenieur, der in Großbardorf verheiratet ist, sind es sogar deren zehn. Er werde auch in der kommenden Saison noch aktiv eingreifen, "so lange, bis die Jungen so weit sind", sagt Noack.
Eigentlich wäre ja ein konkreter Auftrag, sprich, dritter Aufstieg in Folge, zu vermuten gewesen, als der Kader vor der Bezirksliga-Saison mit elf Spielern von auswärts (7) und der eigenen Jugend (4) aufgerüstet worden worden war. Noack spricht von "ein paar Führungskräften, wobei Patrik Warmuth ein ganz wichtiger" gewesen sei. Er (23) und Lukas Merkl (19) haben fast genau die Hälfte der 86 Treffer erzielt.
Aubstadt II holte 30 Punkte im Schlussspurt
Aber von Auftrag war nie die Rede. "Wir wussten, dass wir mithalten können und wollten so lange wie möglich oben mitspielen. Mit Platz drei bis fünf wären wir zufrieden gewesen. Okay, Reifeprozess und dann nächstes Jahr angreifen. Da waren wir auch eine Zeit lang, auch zur Winterpause", berichtet Noack. Es habe keiner von Aufstieg gesprochen. "Dann haben wir mit dem Sieg gegen Knetzgau eine Serie gestartet, Platz eins war erreicht und die Mission da, jetzt geben wir ihn nicht mehr her."
Es kam aber zunächst "eine Reihe von Spielen, wo wir punkten mussten und es nicht taten". Zum Beispiel daheim gegen Schwarzach, "hochkarätige Chancen en masse und ein 1:1. Das war das schlimmste Spiel der Saison. Dann kamen Zweifel auf, wir verlieren in Sand, in Eßleben gerade so ein 4:3, verlieren in Abtswind 0:2." An der Stelle "war eigentlich schon alles aus". Doch dann kam der Derby-Sieg gegen Großbardorf II und damit die Wende: "Dann haben wir von elf nur noch ein Spiel verloren, 0:2 gegen Oberschwarzach, und zehn Siege geholt." 30 Punkte in der entscheidenden Phase der Saison, die nicht einzuholen waren von Münnerstadt und Oberschwarzach, je sieben dahinter.
Was machte die Mannschaft so stark? "Unsere größte Stärke war die Kader-Dichte. Wir hatten 18 Leute, konnten immer wieder einen schwächelnden Spieler rausnehmen und eine Granate nachschieben", weiß Noack. In der Rückrunde sei man als Team noch mehr zusammengewachsen, sei das Wir-Gefühl gewachsen und der Erfolg gekommen. Das soll sich nun in der Landesliga unter dem Gespann Noack/Grader so weiterentwickeln.